US-Präsident Biden hat bei der Weltklimakonferenz versprochen, dass die USA ihre Klimaziele bis 2030 erreichen werden. Sein Land wolle alles tun, um "die Klimahölle abzuwenden".
US-Präsident Joe Biden will entschlossen gegen die Erderwärmung vorgehen. Bei der Weltklimakonferenz in Ägypten sagte er, die USA würden das ausgerufene Klimaschutzziel einhalten.
Die Vereinigten Staaten seien auf gutem Weg, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 50 bis 52 Prozent unter das Niveau von 2005 zu senken. Zudem kündigte der Präsident an, dass die USA, Deutschland und die EU die Energiewende in Ägypten mit 500 Millionen Dollar unterstützen werden.
US-Präsident Biden kündigte heute auf der COP 27 in Ägypten neue Pläne für den Klimaschutz an. ZDF-Korrespondentin Golineh Atai berichtet aus Scharm el-Scheich.
Biden: "Klimahölle abwenden"
"Wir eilen voran, um unseren Teil dazu beizutragen, die Klimahölle abzuwenden", sagte Biden am Freitag bei der Konferenz im ägyptischen Scharm el Scheich.
UN-Generalsekretär António Guterres hatte am Montag bei der Klimakonferenz in Scharm el Scheich gesagt:
Biden hatte den Kampf gegen die Klimakrise bei seinem Amtsantritt zu einer Priorität erklärt und im April 2021 bei einem Gipfel mit zahlreichen Staats- und Regierungschefs das neue US-Klimaziel für 2030 ausgerufen. Demnach wollen die USA bis zum Ende des Jahrzehnts ihre Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2005 mindestens halbieren.
Dringlicher könnte die Warnung von UN-Generalsekretär Guterres nicht sein. Kanzler Scholz wirbt für seine Idee des globalen Schutzschirms zur Abfederung von Klimaschäden.
US-Präsident: "Beispiellose Schritte" gegen Klimakrise
Der US-Präsident sagte, seine Regierung sei in den vergangenen zwei Jahren "beispiellose Schritte" gegangen, um die Klimakrise zu bekämpfen. Er stellte dabei insbesondere das sogenannte Inflationsbekämpfungsgesetz heraus, das der US-Kongress im August beschlossen hatte.
Damit sollen für den Klimaschutz in den kommenden zehn Jahren rund 370 Milliarden Dollar investiert werden, um etwa die Herstellung von Solarzellen und Windturbinen zu fördern. Finanzielle Anreize sind auch für den Bau von Werken für Elektroautos vorgesehen.
Biden will Kampf gegen Klimakrise beschleunigen
Biden sagte, der Kampf gegen die Klimakrise müsse beschleunigt werden. Die vergangenen acht Jahre seien die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen.
Der US-Präsident verwies auf die schlimmen Folgen der Erderhitzung: Dürren und Waldbrände in den USA, die Hungerkrise in Ostafrika sowie verheerende Überschwemmungen in Ägypten und Nigeria.
Treibhausgase bei Öl- und Gasförderung sollen reduziert werden
Die USA, die EU, Japan, Kanada, Großbritannien und Norwegen sowie weitere Partner verpflichteten sich am Rande des Treffens dazu, den Ausstoß von Treibhausgasen bei der Öl- und Gasförderung "dramatisch" zu reduzieren. Insbesondere stehe dabei der Ausstoß von Methan im Fokus.
Reduziert werden sollen unter anderem das bisher routinemäßige Abfackeln; auch Lecks in den Förder- und Produktionsanlagen sollen aufgespürt und gestopft werden. Ziel sei es, auf diese Weise die Erderhitzung bis Mitte des Jahrhunderts um ein Zehntelgrad abzumildern.
Erst am Mittwoch hatte ein neuer Datenreport aufgedeckt, dass bei der Förderung und Produktion von Öl und Gas drei Mal mehr klimaschädliche Gase freigesetzt werden, als die Staaten bisher offiziell an die UN berichten. Nach Messungen der Non-Profit-Initiative Trace sind die Hälfte der weltweit größten Quellen nämlich Produktionsstätten für Öl und Gas und zugehörige Anlagen.
- Daten zum Klimawandel im Überblick
Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie viel CO2 haben die Länder seit 1990 eingespart? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.