Die Polizei hatte nach zwei aufeinander folgenden Blockadeaktionen Anfang des Monats Klimaaktivisten in einen in Bayern möglichen 30-tägigen Gewahrsam genommen.
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Alle 19 Klimaaktivisten, die wegen Blockadeaktionen in Bayern seit über zwei Wochen in
Vorbeuge-Gewahrsam waren, haben am Samstagvormittag die Haftanstalt München Stadelheim verlassen.
Die Polizei in München teilte mit, dass eine Bewertung am Freitagabend zu dem Ergebnis geführt habe, dass die Voraussetzungen für den Gewahrsam nicht länger bestünden. Auf Wunsch der Betroffenen seien sie nicht mehr in der Nacht, sondern erst am Vormittag entlassen worden.
Einer der Aktivisten im Hungerstreik
Die Münchner Polizei hatte nach zwei aufeinander folgenden
Blockadeaktionen Anfang November insgesamt 13 Klimaaktivisten in einen in Bayern möglichen 30-tägigen Gewahrsam genommen. Zur Begründung hieß es, dass die Betroffenen bis zum Ende des Gewahrsams am 2. Dezember ausdrücklich weitere Straftaten angekündigt hätten.
Einer dieser Aktivisten war am 16. November in den Hungerstreik getreten. Am Montag waren sechs weitere Aktivisten in Vorbeuge-Gewahrsam genommen worden.
"Letzte Generation" legt Verschnaufpause ein
Am Freitagabend hatte die Gruppe "Letzte Generation" zudem bekannt gegeben, dass sie in München und Berlin bis zum Ende der nächsten Woche ihre
Proteste unterbrechen wollten. Man könne "freie Fahrten und Flüge zusichern", hieß es in einer Mitteilung aus Berlin.
Sprecherin Aimée van Baalen sagte, Gesellschaft und Politik könnten "eine Verschnaufpause gut gebrauchen, um die erhitzten Gemüter etwas zu beruhigen". Man wolle der Regierung Raum geben, "ihrer Pflicht gemäß dem Klimakollaps entschieden entgegenzutreten".
Die "Letzte Generation" fordert von der Bundesregierung als "erste Sicherheitsmaßnahmen gegen den Klimakollaps", das Neun-Euro-Ticket weiterzuführen und ein Tempolimit einzuführen.
Festgeklebt am Flughafenboden: Für die Störaktion der Klimaaktivisten "Letzte Generation" hagelt es von vielen Seiten Kritik. CDU-Chef Merz sieht in ihnen "schwerste Straftaten".
Quelle: epd, AFP