Macron in Peking: Frankreich und USA hoffen auf China

    Frankreichs Präsident in Peking:Ukraine: Macron und Biden hoffen auf China

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    Frankreichs Präsident Macron ist in China eingetroffen, wo er von Peking mehr mäßigenden Einfluss auf Moskau fordern will. Zuvor hatten sich Macron und US-Präsident Biden beraten.

    Archiv: Frankreichs Präsident Macron spricht mit Biden
    Emmanuel Macron und Joe Biden demonstrieren mit ihrem Telefonat Geschlossenheit.(Archivbild)
    Quelle: dpa

    Nach dem Willen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron soll China im Ukraine-Krieg seinen Einfluss auf Russland stärker nutzen. Zu seinem ersten Besuch seit mehr als drei Jahren traf Macron am Mittwoch in Peking ein. Vor seinem Staatsbesuch hat sich Macron mit US-Präsident Joe Biden abgestimmt. Beide Präsidenten hätten über die dreitägige Visite gesprochen, teilte das Weiße Haus in Washington mit.
    In der kurzen Erklärung der US-Regierung zu dem Telefonat am Dienstag hieß es:

    Sie bekräftigten ihre unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine angesichts der anhaltenden Aggression Russlands.

    China als Partner, um den Krieg in der Ukraine zu beenden

    Die französische Botschaft in Washington teilte mit: "Beide Staatsoberhäupter haben ihren gemeinsamen Wunsch diskutiert, China einzubinden, um das Ende des Krieges in der Ukraine zu beschleunigen und daran teilzunehmen, einen anhaltenden Frieden in der Region zu schaffen."
    ZDF-Korrespondentin Miriam Steimer
    "China empfängt seinen wichtigsten Handelspartner", jedoch sei "das Verhältnis zu Europa belastet", so die ZDF-Korrespondentin Miriam Steimer über den Besuch von Macron und von der Leyen in Peking.05.04.2023 | 3:33 min
    Der französische Präsident will zunächst Mitglieder der französischen Gemeinde in China treffen. Die offiziellen Gespräche beginnen am Donnerstag. Nach einem Treffen mit dem neuen chinesischen Regierungschef Li Qiang wird Macron dann von Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen.

    Von der Leyen: China mit "Game-Changer-Effekt" im Ukraine-Krieg

    Auch die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, stößt zu den Gesprächen hinzu. Aus dem Élyséepalast verlautete es:

    Angesichts der Nähe zwischen China und Russland ist es klar, dass China eines der wenigen Länder weltweit ist, wenn nicht sogar das einzige, das einen Game-Changer-Effekt auf diesen Konflikt haben kann.

    Élyséepalast

    Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor gut einem Jahr hat China Präsident Wladimir Putin politisch Rückendeckung gegeben. Zudem wurden die USA und die Nato von Peking als Hauptschuldige des Konflikts dargestellt.
    Xi Jinping vor zwei Wochen in Moskau mit Putin zusammengetroffen war und Chinas Regierungschef noch am Dienstag mit seinem russischen Amtskollegen Michail Mischustin telefonierte, haben sie seit Beginn des Krieges nicht ein einziges Mal mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen.
    Mikko Huotari, Direktor des Mercator Institute for China Studies
    Ist China Partner oder Gegner von EU und Nato? Experte Mikko Huotari spricht im ZDF-Interview von einer "Sicherheitsherausforderung" für Europa und gegenseitigen Abhängigkeiten.05.04.2023 | 4:51 min
    Macrons Abstimmung mit Biden soll auch ein Zeichen der Geschlossenheit vor den Gesprächen des Franzosen in Peking senden. Im Vorfeld hatte es Spekulationen gegeben, ob Macron vielleicht einen eigenständigeren Kurs im Umgang mit der Volksrepublik verfolgen könnte. China umwirbt die Europäer, um den Rivalen USA zu isolieren.
    Quelle: dpa

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