Waffenlieferungen an russische Söldner? Nordkorea dementiert

    Nach US-Berichten :Waffen an Wagner-Gruppe? Nordkorea dementiert

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    Laut US-Regierung zeigen Bilder, wie russische Bahnwagons in Nordkorea mit Waffen beladen werden. Pjöngjang weist die Vorwürfe der Waffenlieferungen an russische Söldner zurück.

    Söldner der Wagner-Gruppe in Soledar, Ukraine.
    Söldner der Wagner-Gruppe in Soledar, Ukraine (Archivbild)
    Quelle: Imago

    Nordkorea hat Vorwürfe aus den USA über Waffenlieferungen an die russische Söldnergrupppe Wagner zurückgewiesen. Die USA müssten mit einem "wirklich unerwünschten Ergebnis" rechnen, wenn sie das "selbstgemachte Gerücht" weiter verbreiteten, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag einen hochrangigen nordkoreanischen Beamten.
    Kwon Jong Gun, Generaldirekor der Abteilung für US-Angelegenheiten, sprach demnach von einem "dummen Versuch, ihr Waffenangebot an die Ukraine zu rechtfertigen". "Der Versuch, das Image Nordkoreas durch die Erfindung einer nicht existierenden Sache zu trüben, ist eine schwere Provokation, die niemals zugelassen werden kann und die unweigerlich eine Reaktion auslöst", erklärte er weiter.

    Die Söldnergruppe "Wagner" wird von Jewgeni Prigoschin angeführt. Neben der Ukraine soll es auch in Syrien, in der Zentralafrikanischen Republik, im Sudan, in Somalia und in Mali "Wagner"-Einsätze geben. Wagner-Leute werden der Tötung, Vergewaltigung und Folter von Menschen verdächtigt - auch in den Vororten von Kiew im Ukraine-Krieg. In Afrika bringen Experten Prigoschin mit Gold- und Diamantenminen in Verbindung.

    Bilder sollen russische Eisenbahnwaggons in Nordkorea zeigen

    Die USA hatten Nordkorea vorgeworfen, Waffen an die paramilitärische Wagnergruppe geliefert zu haben. Das Weiße Haus machte in der vergangenen Woche Fotos öffentlich, die nach Angaben des Sprechers des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, zeigen, wie russische Eisenbahnwaggons auf nordkoreanisches Gebiet fahren, dort Infanterieraketen und andere Geschosse einladen und nach Russland zurückkehren.
    Montage: Abzeichen der Wagner Gruppe, rechts ein Söldner mit Schirmmütze, Sonnenbrille und Maschinengewehr in der Hand
    Die Wagner-Gruppe ist weltweit im Einsatz und kämpft im Auftrag der russischen Regierung. Sie foltert und ermordet Zivilisten. Offiziell wird ihre Existenz bestritten.02.06.2022 | 58:22 min
    Vor etwas mehr als einer Woche hatten die USA die Wagner-Gruppe offiziell als "transnationale kriminelle Organisation" eingestuft. Die von Jewgeni Prigoschin, einem langjährigen Vertrauten des russischen Staatschefs Wladimir Putin, angeführte Gruppe ist nach Kirbys Angaben mit rund 50.000 Kämpfern in der Ukraine im Einsatz. Wagner-Söldner sind seit Jahren in vielen Konfliktregionen präsent, auch in Syrien und in afrikanischen Ländern.

    Kritik an US-amerikanischer Panzerlieferung an Kiew

    Moskau gehört wie Peking zu den wenigen Unterstützern Pjöngjangs. Außer Syrien und Russland hatte nur Nordkorea die Unabhängigkeit der zwei von Moskau unterstützten Separatistenregionen Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine anerkannt. Inzwischen sind die beiden Regionen von Moskau annektiert.
    Um Kiew im russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu unterstützen, hatte Washington in der vergangenen Woche die Lieferung von 31 Abrams-Kampfpanzern angekündigt. Kim Yo Jong, die einflussreiche Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, hatte den USA daraufhin vorgeworfen, "die rote Linie weiter zu überschreiten".
    Elmar Theveßen | ZDF-Korrespondent in Washington
    Die USA hätten die Zusage für 31 Abrams-Panzer gegeben, um "die Geschlossenheit der Verbündeten zu erhalten", sagt ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.26.01.2023 | 3:11 min
    Quelle: AFP

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