Putin: In Ukraine "alle unsere Ziele erreichen"

    Treffen mit Armeevertretern:Putin will alle Ziele in Ukraine durchsetzen

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    Der russische Präsident Putin hat seinen Willen bekräftigt, alle militärischen Ziele in der Ukraine zu erreichen. Das sagte er mit Blick auf das Jahr 2023.

    Wladimir Putin am 20.12.2022 in Moskau
    Wladimir Putin
    Quelle: Imago

    "Ich bin sicher, dass wir Schritt für Schritt alle unsere Ziele erreichen", sagte der russische Präsident Wladimir Putin in einer vom Fernsehen übertragenen Rede in einer erweiterten Sitzung des russischen Verteidigungsministeriums.

    Vergleich mit den Weltkriegen

    Seine Rede begann er mit einer Schweigeminute für die im Krieg getöteten Soldaten. Den Krieg in der Ukraine bewertete er allerdings als wertvolle Erfahrung für den weiteren Aufbau des eigenen Militärs. Seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland verglich Putin mit dem Vaterländischen Krieg 1812 gegen Napoleon sowie mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg.

    Putin nimmt Generäle in die Pflicht

    In seiner Rede forderte Putin von der Armeespitze eine Verbesserung der militärischen Leistungen in der Ukraine. Die Armee müsse aus den Problemen in der Ukraine lernen und diese beseitigen, sagte er vor den führenden Vertretern des Verteidigungsministeriums.

    Wir haben keine finanziellen Beschränkungen. Das Land und die Regierung stellen alles zur Verfügung, worum die Armee bittet.

    Wladimir Putin, Präsident Russlands

    Zugleich verwies Putin auf nicht näher bezeichnete Probleme und verlangte, konstruktive Kritik sollte beachtet werden. "Ich fordere das Verteidigungsministerium auf, auch die Kritik zu berücksichtigen und rechtzeitig und korrekt zu reagieren", sagte Putin.
    Der 70-Jährige forderte ein höheres Tempo bei der Aufrüstung und Modernisierung der Streitkräfte. Als Beispiel nannte der Kremlchef den Einsatz von Drohnen. Das gilt bisher als ein Schwachpunkt der russischen Streitkräfte.
    Drohnen müssten auf allen Ebenen der Kampfführung verfügbar sein, sagte Putin. "Jeder Soldat muss die Möglichkeit haben, Informationen von Drohnen zu bekommen."

    Weitere Aufrüstung geplant

    Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu schlug während der Sitzung vor, die Zahl der Soldaten auf 1,5 Millionen anzuheben. Das entspricht einer Aufstockung von 350.000 Soldaten. Der Kremlchef erklärte sich mit den Vorschlägen einverstanden.
    Wladimir Putin sprach in seiner Rede auch davon, das Potenzial seines Militärs weiter auszubauen, darunter auch die Kampfbereitschaft seiner Atomstreitkräfte.

    Die Streitkräfte und die Kampffähigkeit unserer Streitkräfte nehmen ständig und jeden Tag zu. Diesen Prozess werden wir natürlich fortsetzen.

    Wladimir Putin, Präsident Russlands

    Auch die "Kampfbereitschaft" der Atomstreitkräfte solle verbessert werden.
    Anfang Januar werde die Fregatte "Admiral Gorschkow" der russischen Marine zudem über die neue Hyperschall-Rakete Zirkon verfügen, so Putin. Die Rakete gehört zu einer neuen Gruppe von Waffen, die Moskau in den vergangenen Jahren entwickelt hat.

    Kremlchef: Erfahrungen aus Syrien und Ukraine nutzen

    Putin pries russische Soldaten und Kommandeure als "Helden", die Nato setze ihre gesamten Fähigkeiten gegen Russland ein. Er forderte die versammelten Militärs auf, ihre Erfahrungen aus den Kämpfen in Syrien und während der zehnmonatigen "speziellen Militäroperation" in der Ukraine, wie Russland den Krieg nennt, zu nutzen.
    Christian Mölling
    Die russischen Angriffe auf die kritische Infrastruktur in der Ukraine seien ein Ausdruck mangelnder militärischer Optionen Putins, sagt Militärexperte Christian Mölling.19.12.2022 | 3:32 min
    Russland hatte in den vergangenen Monaten erhebliche Rückschläge bei seiner im Februar begonnenen militärischen Großoffensive gegen die Ukraine erlitten. So musste sich die russische Armee aus der nordostukrainischen Region Charkiw und aus der Stadt Cherson im Süden des Landes zurückziehen.
    In den vergangenen Monaten hatte Moskau rund 300.000 Reservisten mobilisiert. Die Teilmobilmachung war von Fehlern und Übergriffen geprägt, die auch der Kreml einräumte. Tausende russische Männer flohen ins Ausland.
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    Quelle: AFP, Reuters, dpa

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