Wiederaufbau der Ukraine: Gewaltige Anstrengung nötig

    Wiederaufbau der Ukraine:Kleine-Brockhoff: Gewaltige Anstrengung nötig

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    Thomas Kleine-Brockhoff vom German Marshall Fund fordert einen baldigen Wiederaufbauplan für die Ukraine. Es brauche "gewaltig viel Geld", Anstrengung und koordiniertes Vorgehen.

    Durch den russischen Angriffskrieg sind in der Ukraine Schäden in immenser Höhe entstanden. Thomas Kleine-Brockhoff, Leiter des Berliner Büros des German Marshall Funds, plädiert bereits jetzt für einen Plan zum Wiederaufbau der Ukraine. Zwar sei ein Kriegsende nicht absehbar, trotzdem brauche es Vorbereitungen für diesen Tag.

    Denn man kann ja einen Krieg gewinnen und trotzdem einen Frieden verlieren.

    Thomas Kleine-Brockhoff, German Marshall Fund Berlin

    Kleine-Brockhoff: Gewaltige Anstrengung des Westens nötig

    Die von der Weltbank mit 350 Milliarden und von der Ukraine mit 750 Milliarden bezifferten Kosten für den Wiederaufbau seien "Furcht einflößend und sie schrecken gleich mal ab". Allerdings beschwichtigt Kleine-Brockhoff, dass Gelder auch von anderen als den westlichen Gebern kommen, es viele Ländern sowie Instrumente gibt und der Wiederaufbau über mehrere Jahre gehen würde.

    Also bitte nicht abschrecken lassen. Trotzdem ist das gewaltig viel Geld und braucht eine gewaltige Anstrengung der westlichen Länder.

    Thomas Kleine-Brockhoff, German Marshall Fund Berlin

    German Marshall Fund: Chaos unter Geldgebern verhindern

    Als Herausforderungen beim Wiederaufbau sieht Kleine-Brockhoff unter anderem die Koordinationen der Geber. Im Vergleich zum durch die USA durchgeführten Marshall-Plan nach dem zweiten Weltkrieg baue nicht ein Land viele, sondern viele Länder eines wieder auf.

    Damit es kein Chaos gibt, muss man sich darüber Gedanken machen, wer finanziert, wer führt, wann fängt man an, wie geht man mit Korruptionskontrolle um.

    Thomas Kleine-Brockhoff, German Marshall Fund Berlin

    Zudem sei die Frage, ob man bereits beginnen solle, "während noch Bomben fallen". Daher ist auch das Vorgehen Russlands mit einzubeziehen, um Sicherheit und damit auch Privatinvestitionen zu gewährleisten, sagt Kleine-Brockhoff.

    Solange Russland ein neoimperiales Reich bleibt, wird es immer eine Sicherheitsherausforderungen geben.

    Thomas Kleine-Brockhoff, German Marshall Fund Berlin

    Erste Gelder müssen Ukraine über den Winter bringen

    Private Geber brauche es, denn öffentliches Geld allein könne ein Land von der Größe der Ukraine nicht wieder aufbauen. Neben einem langfristigen Plan gehe es jetzt vor allem um schnelle Hilfe für die Ukraine, damit diese den Winter überlebe.

    Wladimir Putin begeht ja gerade das nächste Kriegsverbrechen, indem er die Lebensgrundlage der Ukrainer versucht, auf null zu schrauben.

    Thomas Kleine-Brockhoff, German Marshall Fund Berlin

    Für diese "Nothilfe, Winterhilfe, Überlebenshilfe" brauche es einen finanziellen Rahmen, aus dem dann auch der Wiederaufbau heraus fließen könne, sagt Thomas Kleine-Brockhoff.
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    Quelle: ZDF
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