Honig: Was bei Blüten-, Manuka-Honig und Co. zu beachten ist

    Sortenvielfalt im Überblick:Honig - für jeden Geschmack etwas dabei

    von Melissa Kaya
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    Ob aufs Brot oder in den Tee - Honig ist bei vielen für seine einzigartige Süße und seinen vielfältigen Geschmack beliebt. Doch es gibt Unterschiede. Was beim Kauf wichtig ist.

    Bienen auf Wabe
    Die Deutschen konsumieren pro Jahr rund 70.000 Tonnen Honig. Zwischen 30 und 40 Prozent davon werden auch in Deutschland erzeugt. Doch wie erkennt gute Qualität bei dem Rest?02.06.2023 | 4:26 min
    Honig ist ein besonderes Naturprodukt. Es gibt ihn cremig, fest oder flüssig, hellgelb bis hin zu bernsteinfarben. Im Supermarkt findet man eine breite Auswahl an Honigsorten, jedoch ist nicht immer eindeutig, woher der Honig kommt und ob es sich wirklich um reinen Honig handelt.

    Wie entsteht Honig?

    Bis der Honig im Glas landet, ist es ein weiter Weg. Ein Bienenstock beherbergt circa 30.000 bis 40.000 Arbeiterinnen. Diese fliegen jeden Tag mehrmals aus, um Nektar und Honigtau zu sammeln. Den lagern die Bienen in ihren Honigblasen ein und geben ihn an die Stockbienen ab. Der nun bereits verdickte Nektar wird dann in die Wabenzellen gebracht und weiter getrocknet.
    Reif ist der Honig, sobald sein Wassergehalt bei circa 18 bis 20 Prozent liegt. Bis genug Honig für ein Glas gesammelt ist, muss ein Bienenvolk insgesamt ungefähr 120.000 Kilometer an Strecke zurücklegen.

    Herstellungsarten von Honig




    Reiner Honig vom Imker
    Ausländischer, gepanschter Honig macht den deutschen Imker-Preisen Konkurrenz. Fast die Hälfte des nach Europa importierten Honigs steht unter Verdacht mit Zuckerrübensirup gepantscht zu sein.01.06.2023 | 1:46 min

    So viel Honig wird nach Deutschland importiert

    Als "Honig" darf in Deutschland nur bezeichnet werden, was aus Nektar oder Honigtau besteht. Bei Importhonig würden Bienen jedoch teils mit Zuckersirup gefüttert, was bei der Produktkontrolle nur schwer nachweisbar sei, erklärt Dr. Marina Meixner, Leiterin des Bieneninstituts Kirchhain. Dennoch werden jährlich rund 75.000 Tonnen Honig importiert. Das ist aufgrund der langen Transportwege auch schlecht für die Umwelt. Für regionalen Honig empfiehlt Meixner, Märkte zu besuchen oder online bei den Landesverbänden der Imker eine Imkerei ausfindig zu machen.

    Nektar und Honigtau

    Sowohl Nektar als auch Honigtau werden von den Honigbienen gesammelt.

    Nektar ist der Blütensaft, der sich als Tropfen an den Nektardrüsen der Blüte einer Pflanze sammelt.

    Honigtau hingegen ist eine Ausscheidung der Honigtauerzeuger. Das sind Insekten wie Rinden-, Schild- oder Blattläuse, welche sich an dem Saft nähren, der durch eine Pflanze fließt. Durch ihre Verdauung wird der Pflanzensaft in seiner Zusammensetzung verändert. Das, was die Insekten ausscheiden, nennt man Honigtau.

    Honigtauhonig besteht meist überwiegend aus dem Honigtau der entsprechenden Pflanzen, Blütenhonig hingegen besteht überwiegend aus dem Nektar.

    Siegel können beim Kauf von Honig helfen

    Auch Warenzeichen und Siegel können helfen, hochwertigen Honig zu identifizieren. Die Bezeichnung "Echter Deutscher Honig" darf nur Honig tragen, welcher auch ausschließlich in Deutschland produziert wurde und naturbelassen ist.
    Ist der Honig "vom Imker abgefüllt" oder "aus eigener Imkerei", so muss er auch direkt vom Imker kommen und an den Verbraucher gegeben werden. Honig mit Biosiegel ist nicht selten Importhonig.

    Imker kämpfen für Original
    :Mit neuen Etiketten gegen gepanschten Honig

    Woher kommt der Honig im Supermarkt? Laut EU-Kommission nicht immer nur aus dem Bienenstock. Immer öfter wird bei außereuropäischen Importen gepanscht. Das hat Folgen.
    von Carla Behnke
    Honig fließt in ein großporiges Sieb.
    mit Video

    Honigsorten besonders vielfältig

    Blütenhonige bestehen oft aus dem Nektar vieler Pflanzenarten. Ihr Aroma, ihre Konsistenz und die Farbe variiert rund um das Jahr aufgrund der verschiedenen Blütezeiten der Pflanzen. Honige wie Akazie, Linde und Löwenzahn sind jedoch spezielle Sortenhonige, bei denen die Blüte einer Pflanze überwiegt.
    Aus dem Blütennektar von Weiden, Obst- und Ahornbäumen setzt sich der Frühtrachthonig zusammen. Er wird im Frühjahr gesammelt, wie zum Beispiel der Rapshonig. Sommertrachthonig hingegen enthält sowohl Nektar als auch Honigtau.
    Waldhonig wird aus dem Honigtau verschiedener Baumarten gewonnen. Er ist flüssig und ist an seiner dunklen Bernsteinfarbe zu erkennen. Sein Geschmack ist meist malzig-würzig und intensiv. Unter den Waldhonigen gibt es Fichten- und Tannenhonig; aber auch Edelkastanie, Eiche, Ahorn oder Linde sind beliebte Sorten.

    Welche Honigsorten gibt es?










    Biene fliegt auf Pflanze
    Darüber streiten Hersteller, Bauern, Naturschützer und Imker. Jetzt belegen zwei neue Studien, wie gefährlich die Gruppe der sogenannten Neonicotinoide ist.06.05.2021 | 2:42 min

    Bienen und andere Bestäuber schützen

    Doppelt so effizient wie Honigbienen bestäuben freilebende Insekten, Schmetterlinge, Fliegen, Wespen und vor allem Wildbienen. Allein diese Artenvielfalt sichert eine ertragreiche Landwirtschaft. Allerdings nimmt die Zahl und Vielfalt der Bestäuber aufgrund von verschiedenen Umweltfaktoren in Europa stetig ab. Doch "jeder kann etwas tun", erklärt Dr. Marina Meixner, Leiterin des Bieneninstituts Kirchhain.
    Für ein breites Angebot an Nahrungspflanzen für Bestäuber rät Meixner zu einem blühenden, vielfältigen Garten und einem Verzicht auf Pestizide. "Wenn man keinen Garten hat, kann man versuchen, etwas auf dem Balkon blühen zu lassen", so die Imkerexpertin.

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