Ostern: Wie gesund sind Eier?

    Wissenswertes rund ums Ei:Eier - ein gesundes Nahrungsmittel?

    von Ebba Petzsche
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    Ob gekocht oder gefärbt - zu Ostern dreht sich alles ums Ei. Doch welche Inhaltsstoffe stecken im Ei, wie viele Eier am Tag sind gesund und worauf sollte man beim Kauf achten?

    Ein Frühstücksei auf einem Teller
    Die Farbe von Eiern unterscheidet sich je nach Hühnerrasse. Für Unterschiede in der Ei-Zusammensetzung sorgt dies aber nicht. Diese wird durch Haltung und Fütterung der Hühner beeinflusst.
    Quelle: Imago

    Das Hühnerei ist ein echtes Wunderwerk der Natur. Es gilt als eines der wertvollsten Nahrungsmittel - vor allem dank des hochwertigen Eiweiß. Das Ei liefert Mineralstoffe, Spurenelemente und enthält gesunde, ungesättigte Fettsäuren.

    Braun oder weiß

    Ob braune oder weiße Schale, das liegt an der Hühnerrasse - ändert aber nichts am Inhalt des Eis. Für Unterschiede in der Ei-Zusammensetzung sorgen vielmehr Haltung und Fütterung der Hühner. Eier von freilaufenden Hühnern, die Futter mit Samen und Kernen statt Standardfutter gefressen haben, seien reicher an wertvollen Stoffen wie ungesättigten Fettsäuren, betont Präventivmediziner und Ernährungswissenschaftler David Fäh.
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    Keine Angst vor Cholesterin

    Im Dotter steckt das lange umstrittene Cholesterin, dem die Ernährungswissenschaft inzwischen entspannt gegenübersteht. Nahrungs-Cholesterin sei nur bedingt ausschlaggebend für den Cholesterin-Status beim Menschen, sagt Fäh. Der Glaube, dass Eier eine ungesunde Cholesterinbombe seien, hält sich hartnäckig, ist aber durch Studien längst widerlegt. Generell seien Eier gesund, erklärt auch Ernährungsexpertin Brigitte Bäuerlein.

    Sie enthalten Eiweiß, das optimal vom Körper verwertet werden kann, darüber hinaus noch die Vitamine A, E und D, Zink und Eisen.

    Brigitte Bäuerlein, Ökotrophologin

    Sorge um den Cholesteringehalt von Eiern bräuchte man keine haben, denn Eier enthielten auch gleichzeitig Lecithin, ein Stoff, der den Cholesteringehalt mildert. Wer keine erhöhten Fettwerte oder Fettverwertungsstörungen hat, der könne bedenkenlos Eier essen, sagt Ökotrophologin Bäuerlein. Es spräche auch nichts dagegen, über Ostern mal ein paar Eier mehr zu essen.

    Rohe Eier müssen EU-weit bezüglich Herkunft, Haltung und Frische gekennzeichnet sein. Bereits gekochte und gefärbte Eier unterliegen dieser Kennzeichnungspflicht nicht, weil sie als verarbeitete Lebensmittel gelten. Es ist weder das maximale Haltbarkeitsdatum gesetzlich festgelegt noch bedarf es einer Angabe zur Haltung der Legehennen. Eier in verarbeiteten Produkten stammen aber häufig von Tieren aus Käfighaltung. Nicht immer gibt dazu eine freiwillige Zusatzinformation Aufschluss.

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    Wie viele Eier sind gesund?

    Bisher galten maximal drei Eier die Woche als gesund - inklusive der zum Beispiel in Kuchen oder Nudeln verarbeiteten Eier. Nun hat der Verein Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) seine Verzehrempfehlung etwas gelockert. Neben einem Frühstücksei die Woche seien auch "einige" verarbeitete Eier okay. Ausschlaggebend für die Empfehlung sind aber nicht gesundheitliche Gründe, sondern die Umweltbelastung, die tierische Produkte verursachen.
    "Die neuen Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Ernährung haben jetzt beides im Blick, nämlich die Gesundheit der Erde und auch unsere Gesundheit. Das bedeutet, wir sollten möglichst wenig vom Tier verzehren", erläutert Bäuerlein.
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    Tatsächlich ist der Verzehr von Hühnereiern wieder gestiegen. Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung wurden in Deutschland 2022 noch 230 Eier pro Kopf verzehrt, 2023 waren es 236 Eier. Das macht bei fast 85 Millionen Einwohnern in der Summe fast 20 Milliarden Eier. Nicht ganz drei Viertel davon werden in Deutschland gelegt - von rund 50 Millionen Legehennen, die im Schnitt ganze 291 Eier pro Jahr legen.

    Haltbarkeit von Eiern

    Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) von frischen Eiern darf 28 Tage nach dem Legen nicht überschreiten. Letztes Verkaufsdatum ist der 21. Tag nach dem Legen.
    Eier in der Schale sind im Kühlschrank bis zu sechs Wochen haltbar. Sind sie einmal gekühlt, dürfen sie nicht mehr bei Zimmertemperatur gelagert werden.
    Hart gekochte Eier haben bei Zimmertemperatur eine Haltbarkeit von rund zwei Wochen, im Kühlschrank sogar bis zu vier Wochen, wenn sie nicht abgeschreckt werden und die Schale intakt ist. Durch den Temperaturunterschied bildet sich beim Abschrecken zwischen Schale und Ei eine Luftschicht, wodurch das Risiko besteht, dass Mikroorganismen eindringen.

    Mit einem Wasserglastest lässt sich schnell erkennen, ob das rohe Ei noch frisch ist. Dafür legt man das Ei in ein Glas mit Wasser. Sinkt es nach unten, ist es frisch. Schwimmt das Ei an der Oberfläche, ist es bereits ein paar Wochen alt. Der Grund dafür ist die poröse Schale, durch die das Wasser im Dotter mit der Zeit verdunstet. So entsteht eine Luftkammer. Das heißt, je älter das Ei, desto mehr Luft enthält es und steigt im Wasserglas nach oben. Diese Eier sollten nur noch durcherhitzt verzehrt werden.

    Kann man Eier einfrieren?

    Was macht man mit zu vielen rohen Eiern? Einfrieren, empfiehlt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Eimasse ohne Schale sei durchaus gefriergeeignet. Die Eier sollten dafür möglichst frisch sein. Auf 100 Gramm Eimasse, was ungefähr zwei Eiern der Gewichtsklasse M entspricht, kommen zwei Gramm Salz oder fünf Gramm Zucker. Das wird langsam verrührt und dann tiefgekühlt. Laut BZfE halten sich die Eier bei minus 18 Grad Celsius acht bis zwölf Monate. Die Masse sollte am besten im Kühlschrank aufgetaut und für durcherhitzte Speisen wie Rühreier, Kuchen oder Pfannkuchen verwendet werden. Frost tötet Salmonellen nicht ab - dazu braucht es Temperaturen über 70 Grad plus.
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    Ebba Petzsche ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".
    Quelle: mit Material von dpa

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