Ostern in Deutschland: Woher kommen unsere Osterbräuche?

    Feuer, Hase und bunte Eier:Welche Osterbräuche gibt es in Deutschland?

    von Agnes Heitmann
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    Ostern ist das höchste Fest der Christen. Aber neben der religiösen Bedeutung prägen vor allem Brauchtum und uralte Traditionen die Osterfeiertage.

    Ein Kaninchen neben einem Nest mit Ostereiern und Blumen.
    Osterhase, bunte Eier und Co. machen jedes Jahr wieder Freude. Aber woher kommen diese Osterbräuche eigentlich?
    Quelle: Colourbox.de

    Viele lieben das Osterfest, ein frohes Fest im Frühling bei ersten Sonnenstrahlen und frischem Grün. Dazu ein Hase, der Eier bringt, Osterfeuer auf den Feldern und andere Traditionen, die die Auferstehung und das Leben feiern.

    Warum werden an Ostern Ostereier verschenkt?

    Das Ei hat sich im Christentum zum Symbol der Auferstehung Jesus Christus entwickelt. Aus dem Ei entspringt neues Leben - passend zur biblischen Auferstehungsgeschichte. Auch in anderen Kulturen steht das Ei für Fruchtbarkeit und Neuanfang.
    Das Verschenken gefärbter Eier hat eine lange Tradition und einen praktischen Hintergrund. Denn Christen verzichteten in der Fastenzeit auf den Verzehr von Fleisch und tierischen Produkten. Darum wurden in dieser Zeit die Eier gesammelt, gekocht und eingefärbt. So konnte man sie nach der Fastenzeit von den frischen Eiern unterscheiden und zu Ostern verschenken.

    • Die Eiersuche ist ein Klassiker und wird vor allem von Kindern geliebt.
    • Beim Eierrollen oder Eierkullern werden Ostereier einen Hügel hinuntergerollt. Meist geschieht dies am Ostersonntag. Gewonnen hat derjenige, dessen Ei am weitesten rollt oder dessen Ei unversehrt am Ende des Hügels ankommt.
    • Das Eiertitschen, -düpfen, -tippen, -pecken, -giffeln oder -dotzen: Dabei nehmen zwei Spieler je ein hartgekochtes Osterei zur Hand. Dann schlagen sie abwechselnd mit der Spitze ihres Eis auf die Eispitze des Mitspielers. Gewinner ist der, dem es zuerst gelingt, das Ei des anderen zu zerbrechen.

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    Warum bringt der Osterhase die Eier?

    Es wird vermutet, dass der Hase zum Ostertier wurde, weil er schon immer für Fruchtbarkeit und einen Neuanfang stand. Er bekommt im Frühjahr seine Jungen und kommt zu dieser Zeit bei der Futtersuche auch gerne in die Gärten. So sahen ihn die Kinder wohl oft verschwinden und die Erwachsenen erzählten, dass der Hase die Ostereier versteckt.
    Doch Wissenschaftler fanden in überlieferten Erzählungen, dass auch Fuchs, Hahn oder Storch die Eier zu Ostern brachten. Der Osterhase, wie wir ihn heute kennen, wurde erst im 20. Jahrhundert populär. Bücher wie "Die Häschenschule" von 1924 machten ihn als Osterboten bekannt. Und ab den 1950er-Jahren entdeckte die Schokoladenindustrie den Osterhasen als erfolgreichen Osterartikel.

    Früher stand das Lamm symbolisch für Ostern. Darum gibt es noch heute zu Ostern Brot oder Kuchen in Lamm-Form. Im christlichen Glauben wird Jesus selbst als Lamm Gottes bezeichnet. Im jüdischen Glauben wird zum Pessachfest ein Lamm geopfert.

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    mit Video

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    Vermutlich geht diese Tradition auf einen vorchristlichen Brauch zurück, bei dem mit einem Frühlingsfeuer die Sonne angelockt, der Winter ausgetrieben und die frische Vegetation begrüßt wurde.
    Das Feuer als Symbol der Erneuerung gibt es nicht nur in der christlichen Religion, sondern auch in vielen anderen Kulturen.
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    An den christlichen Osterfeuern, die zum Teil auch in Feuerschalen vor der Kirche brennen, wird in vielen Regionen die Osterkerze entzündet und dann in die Kirche getragen.
    Symbolisch steht das Licht des Feuers für die Auferstehung Jesus Christus. Die meisten Osterfeuer sind heute aber eher weltliche Feuer, die von Vereinen, Jugendorganisationen und anderen Gemeinschaften entzündet werden. Meist werden sie sie in der Osternacht entzündet: Von Karsamstag auf Ostersonntag.

    • Osterräder, die mit Stroh ausgestopft und entzündet werden. Dann rollen sie Hügel oder Berge hinab. Ein Brauch, der vermutlich aus vorchristlicher Zeit stammt und im Volksglauben eine gute Ernte prophezeit, wenn das Rad im Tal ankommt, ohne vorher liegenzubleiben.
    • Osterreiten, bei dem in einer Reiter-Prozession die Auferstehung Jesu Christi verkündigt wird. Besonders bekannt und gepflegt wird dieser Brauch in der Oberlausitz, wo die Prozession aus bis zu 450 Reitern und Pferden besteht.

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