Frankfurt vor Duell mit BVB:Wankende Eintracht gegen Glasners Angstgegner
von Frank Hellmann
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Bei Eintracht Frankfurt herrscht vor dem heutigen Bundesliga-Spiel bei Borussia Dortmund nicht nur wegen der Sieglosserie Unruhe. Die Trainerfrage schlägt aufs Gemüt.
Oliver Glasner ist bei der Kaderplanung für die nächste Saison nach eigener Aussage involviert, aber bleibt er auch bei der Eintracht Frankfurt?
Quelle: Marius Becker/dpa
Oliver Glasner gab sich erst gar keine Mühe, den Fakt zu umschiffen. Sonst hätte den Trainer von Eintracht Frankfurt vor dem heutigen Abendspiel bei Borussia Dortmund (18.30 Uhr/Bericht im aktuellen sportstudio ab 23.30 Uhr) ohnehin die Frage erreicht, dass er eine fast schon beängstigende schwarz-gelbe Phobie aufgebaut hat. Der BVB sei kein Wunschgegner und die persönliche Bilanz spreche gegen ihn, erklärte Glasner:
Egal, ob seit 2019 in Diensten des VfL Wolfsburg oder seit 2021 bei Eintracht Frankfurt: Gegen Dortmund hat der Österreicher auf der Trainerbank bislang immer verloren.
Dabei ist es für die Eintracht im Moment wichtiger denn je, dem Negativstrudel zu entkommen. Seit sieben Bundesligaspielen warten die Hessen auf einen Sieg - das letzte Erfolgserlebnis datiert vom 18. Februar, ein Heimsieg gegen Werder Bremen (2:0).
Der Europa-League-Sieger driftet allmählich aus den internationalen Rängen. Immerhin hat Glasners Ensemble gegen Mönchengladbach (1:1) zuletzt eine aufsteigende Tendenz gezeigt.
Eintrachts Flow ist dahin
Für Glasner sind es verschiedene Faktoren, die dazu geführt haben, dass der Flow aus dem Herbst 2022 im Frühjahr verloren ging: Die Formkrise einiger Leistungsträger wie Daichi Kamada oder Mario Götze, die Verletzung von Jesper Lindström, aber auch die Harmlosigkeit bei Standards.
Speziell letztere hat der Coach jetzt in der Vorbereitung intensiv trainieren lassen, "sonst fehlen uns ein Drittel der Tore".
Von einem Tief will der Fußballlehrer aber partout nichts wissen: Schließlich böte ja auch der DFB-Pokal die Möglichkeit, sich für Europa zu qualifizieren: Im Halbfinale tritt die Eintracht beim VfB Stuttgart an (3. Mai).
Eintracht Frankfurt hat sich gegen Union Berlin durchgesetzt und das Halbfinale im DFB-Pokal erreicht. 04.04.2023 | 5:26 min
Gleichwohl weiß Glasner um die aktuell (zu) große Abhängigkeit von Mittelstürmer Randal Kolo Muani, der seit Wochen als einziger Unterschiedsspieler unterwegs ist. 20 Tore und 14 Vorlagen hat der französische Vize-Weltmeister gesammelt. Das macht den 24-Jährigen für jeden Spitzenklub interessant, doch die Eintracht strebt nicht zwingend einen Verkauf an, wie Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche schon mehrfach betont hat.
Hartnäckig weigerte sich der Manager, die mageren elf Punkte in der Rückrunde mit den vielen offenen Zukunftsfragen zu verknüpfen.
Glasner im sportstudio: "Gehe davon aus, dass ich bleibe"
Glasner wehrt sich gegen Egoismus-Vorwürfe
Schmallippig reagierten Krösche und Glasner, warum der Trainer die Offerte zur Vertragsverlängerung noch nicht angenommen habe. Glasner sagte am vergangenen Samstag im ZDF: "Ich gehe davon aus, dass ich nächstes Jahr hier wieder auf der Bank sitze."
Diese Aussage hat er nun in der Pressekonferenz am Donnerstag wiederholt und dabei noch zu einem Rundumschlag angesetzt. Ihm in dieser Frage Egoismus zu unterstellen, sei ein Unding: "Wenn ich egoistisch bin, verlängere ich den Vertrag, bekomme mehr Kohle, lasse mir eine Ausstiegsklausel reinschreiben und wenn ich rausgeworfen werde, bekomme ich auch mehr Kohle. Das mache ich nicht."
Wo geht die Reise der Eintracht hin?
Deshalb pokere er nicht, sondern ihm gehe es um die langfristigen Perspektiven. Ständig führe er deshalb mit Krösche Gespräche über die Zukunft:
Die Eintracht, die sich in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt hat, steht dabei an einer entscheidenden Weggabelung. Ohne die erneute Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb - es muss ja nicht die Champions League sein, notfalls tun es auch die Europa oder Conference League - wird es schwierig, den Kader qualitativ zu verstärken.
Wichtige Einnahmen würden wegbrechen, die Vermarktung erschwert. Ob die aktuell wieder sehr launische Diva vom Main und der häufig gereizte Cheftrainer wirklich in ein drittes Jahr gehen, wird also davon abhängen, wie diese Saison endet.
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