Rückspiel gegen PSV: BVB hofft auf Sanchos Tricks und Finten

    Rückspiel gegen Eindhoven:BVB hofft auf Sanchos Tricks und Finten

    von Patrick Brandenburg
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    Taut Dortmunds Tempodribbler doch noch rechtzeitig auf? Beim Showdown in der Königsklasse mit der PSV Eindhoven werden Sanchos Tricks und Finten dringend gebraucht.

    Jadon Sancho (Borussia Dortmund), aufgenommen am 02.03.2024
    Borussia Dortmund hofft auf einen Jadon Sancho in Topform.
    Quelle: Imago

    Kurze Täuschung, starker Antritt, cooler Abschluss: Mit seinem sehenswerten Treffer beim Sieg über Werder Bremen weckte Jadon Sancho am vergangenen Wochenende Erinnerung an bessere Zeiten. Bei ihm selbst und bei den Fans von Borussia Dortmund. Für den Engländer war es das erste Tor in einem Pflichtspiel seit Mai 2023, und das erste für Schwarz-Gelb seit dem DFB-Pokalsieg 2021.  

    BVB-Sehnsucht nach Erfolg ist groß

    Ein Tor als Trendwende, das können aktuell beide Seiten gut gebrauchen. Der einstige Shooting-Star Sancho will dringend seine Karriere in Fahrt bringen, die bei Manchester United gehörig ins Stocken geriet.
    Donyell Malen (Dortmund, 21) schiesst das Tor zum 0:1.
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    Bei den in der Liga wackelnden Westfalen ist die Sehnsucht groß, mit einem Erfolg über Hollands Topteam PSV Eindhoven nach drei Jahren Pause wieder ins Viertelfinale der Champions League einzuziehen. Es wäre das neunte Mal insgesamt.

    Sancho zeigt sich selbstkritisch

    Es spricht für Sancho, dass er nach dem jüngsten Kick fürs Selbstvertrauen demütig bleibt: "Ich bin enttäuscht von mir und meiner Leistung. Ich hätte viel mehr beitragen können", sagte der 23-Jährige trotz des Tores in Bremen. So viel Selbstkritik hätte es vom früheren Luftikus vermutlich nicht gegeben, als er noch Dortmunds Scorerkönig war.
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    50 Treffer und 64 Vorlagen in 137 Pflichtspielen - von seinen früheren Werten im BVB-Dress ist Sancho weit entfernt. Aber sie dienen als Erinnerung, wozu der Tempodribbler eigentlich in der Lage ist. Und als Anreiz: Denn dort will Sancho wieder hin.

    Vier Monate auf dem Abstellgleis

    Bisher hatte sich der Traum vom starken Comeback an alter Wirkungsstätte nicht erfüllt. Weil sich die Transfergespräche mit Manchester zogen, verpasste Sancho das komplette Wintertrainingslager. Nach zwei Assists beim Debüt in Darmstadt und in Köln verschwand Sancho am dritten Spieltag des neuen Jahres schon wieder vollständig in der Versenkung.
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    Die Hypothek fehlender Spielpraxis war doch zu hoch. Satte vier Monate hatte der freche Flügelflitzer nach einem Zoff mit United-Coach Erik ten Hag auf dem Abstellgleis gestanden.

    Falsche Entscheidungen auf dem Platz

    Sancho war kaum in der Lage, an alte Klasse anzuknüpfen. Der Instinktfußballer traf zu oft falsche Entscheidungen. Schon wurde Kritik laut, der Londoner blockiere beim BVB die Entwicklung von Jamie Bynoe-Gittens. Sein vier Jahre jüngeres Alter Ego kam zuletzt nur sporadisch zum Einsatz.
    Zwischenzeitlich kassierte Sancho drei Mal in Folge die "kicker"-Note 4,5 oder schlechter. Kaum ein gefährlicher Pass wollte rausspringen und kein Tor. Bis zum vergangenen Wochenende.

    Kehl: "Wir brauchen Jadon"

    Daran will Dortmunds Interims-Nummer zehn im Rückspiel gegen die PSV anknüpfen. Gegen den souveränen Spitzenreiter der Eredivisie hofft der BVB inständig auf seine Tricks und Finten. Zumal das Team des früheren BVB-Trainers Peter Bosz auch defensiv sicher steht. "Wir brauchen Jadon. Gegen Eindhoven - und in den nächsten Spielen sowieso", sagt Sportdirektor Sebastian Kehl.

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    Das 1:1 aus dem Hinspiel ist ein trügerisches Polster. Fürs Weiterkommen benötigt der BVB einen Sieg. Dabei ist die BVB-Abwehr immer für einen Schnitzer gut, und in der knirschenden Offensive genügte zuletzt nur Donyell Malen konstant höheren Ansprüchen. Stürmer Niclas Füllkrug hofft, dass er nun endlich von Sanchos Ideen profitiert.

    Jadons Lösungen bringen uns nach vorne.

    Niclas Füllkrug, BVB-Stürmer

    Sancho für BVB wohl nicht finanzierbar

    Sanchos Formanstieg würde auch den Rechtfertigungsdruck beim BVB mindern. Die gut vier Millionen Euro teure Leihe ergibt am Ende nur Sinn, wenn sie tatsächlich effektiv hilft, um Minimalziel Rang vier in der Liga zu sichern und damit die erneute Qualifikation für die Königsklasse.
    Oder aktuell beim Erreichen der Runde der besten Acht Europas. Das allein wäre 10,6 Millionen Euro wert. Eine Perspektive über den Sommer hinaus gibt es für Sancho in Dortmund wohl kaum, trotz aller Gerüchte über Geheimpläne. Finanziell spielt der Engländer weiter in einer anderen Liga.
    Die wichtigsten Spiele gibt es immer mittwochs ab 23 Uhr bei sportstudio.de und bei ZDFheute im Video.

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