Champions League: Angeschlagene Bayern zur Reha in Rom

    Champions League-Achtelfinale:Angeschlagene Bayern zur Reha in Rom

    von Maik Rosner
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    Dem Achtelfinal-Hinspiel bei Lazio Rom kommt für die Münchner nach der heftigen Niederlage in Leverkusen große Bedeutung zu. Es geht nun darum, die Saison einigermaßen zu retten.

    Bayern Münchens Thomas Müller gestikuliert während des Bundesliga-Spiels gegen Bayer 04 Leverkusen
    Thomas Müller tritt angesichts der jüngsten Schaffenskrise der Bayern vor dem Champions-League-Achtelfinale bei Lazio Rom als Mahner und Wachrüttler auf.
    Quelle: AP

    Beim FC Bayern hatten sie sich schon kurz vor Weihnachten über ihr erstes Geschenk gefreut. Das war nach der Auslosung des Achtelfinals der Champions League.
    Der Gegner Lazio Rom bot ja alles, was man sich aus Münchner Sicht wünschen konnte: Einen durchaus klangvollen Namen, eine historische Spielstätte in einer wunderschönen Weltstadt und eine sportlich machbare Aufgabe.
    An diesen Vorzügen des Loses hat sich rund zwei Monate später nichts geändert. Nur die Stimmungslage beim FC Bayern ist vor dem Hinspiel am Mittwoch eine völlig andere als im Dezember.
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    Bayerns Erinnerungen ans Stadio Olimpico

    Nach der in jeder Hinsicht heftigen 0:3-Niederlage bei Tabellenführer Leverkusen im Spitzenspiel der Bundesliga am vergangenen Samstag bleibt wenig Platz dafür, Roms Attraktionen zu genießen oder in Erinnerungen ans Stadio Olimpico zu schwelgen.
    Dort hatte der FC Bayern vor drei Jahren ebenfalls im Achtelfinal-Hinspiel 4:1 gegen Lazio gewonnen, die deutsche Nationalelf war dort 1990 Weltmeister geworden.
    Für den FC Bayern geht es an der historischen Spielstätte nun um weit mehr als um eine gute Ausgangslage für das Rückspiel am 5. März. Es geht vor allem um die Frage, ob es gelingt, sich zusammenzuraufen, eine historisch schlechte Saison zu vermeiden und diese einigermaßen zu retten.

    Bayern droht erste titellose Saison seit 2012

    In der Bundesliga können die Münchner das bei fünf Punkte Rückstand auf Bayer Leverkusen nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. In der Champions League aber haben sie ihr Schicksal noch in der Hand und damit auch die Chance, die erste titellose Saison seit 2012 abzuwenden.
    Thomas Müller im Interview.
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    Zuletzt hatte Müller wegen des Spieltermins am Valentinstag noch gewitzelt, es gelte nicht, "mit der Rose in der Hand, sondern mit dem Ball im gegnerischen Netz dazustehen". Mittlerweile klingt der Routinier deutlich ernster:

    Wir müssen uns dringend steigern und werden das auch tun.

    Thomas Müller

    "Besser werden, um unserem Anspruch gerecht zu werden", forderte auch der in die Kritik geratene Trainer Thomas Tuchel. Und der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen sah nach der Klatsche von Leverkusen nun bei Lazio die "Gelegenheit, das Spiel vergessen zu machen".

    Lazio Rom als Aufbaugegner für angeschlagene Bayern

    Dreesen betonte zudem, es sei "immer das Ziel des FC Bayern, das Champions-League-Finale zu erreichen".
    Für eine erfolgreiche Rehabilitation wäre der Außenseiter aus Rom normalerweise wohl der passende Gegner. In der Serie A lief es für den Tabellenachten zuletzt nicht berauschend. Nur eines der vergangenen vier Pflichtspiele konnte Lazio gewinnen. Das war immerhin das jüngste beim Aufsteiger Cagliari (3:1).

    Sarris großer Respekt vor FC Bayern

    Doch davor, berichtete Trainer Maurizio Sarri, sei "der Spaß abhanden gekommen". Viel Freude erwartet der 65-Jährige offenbar nicht vom Spiel gegen die Bayern.
    Diese seien "eine Mannschaft auf absolutem Top-Niveau, eine der stärksten der Welt", befand Sarri in einer überraschenden Einschätzung wegen der jüngsten Leistungen der Münchner. Dennoch prognostizierte er "ein extrem schwieriges Spiel an der Grenze zum Unmöglichen".
    Sein Kapitän, der ehemalige Dortmunder Angreifer Ciro Immobile (33) empfahl, das Spiel gegen die Münchner anzugehen wie die Partie gegen Cagliari, "mit purer Freude und Leichtigkeit".

    Mit Müller und Kimmich von Beginn an in Rom?

    Diese Elemente vermissen sie derzeit beim FC Bayern sehr, wie Müller in Leverkusen eindringlich zum Ausdruck gebracht hatte. Womöglich darf der 34-Jährige nun ebenso von Beginn an auflaufen wie Joshua Kimmich.
    Von einigen Änderungen in der Aufstellung ist im Vergleich zum Spiel in Leverkusen jedenfalls auszugehen, ebenso von einer Rückkehr zur gewohnten Viererkette vor Manuel Neuer.
    Der Torwart nahm nach seiner Trainingspause an der abschließenden Einheit am Dienstag teil. Weitere Geschenke nach dem Los Lazio sind in Rom übrigens nicht zu erwarten.
    Die wichtigsten Spiele gibt es immer mittwochs ab 23 Uhr bei sportstudio.de und bei ZDFheute im Video.

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