Philipp Lahm vor EM 2024: Neues "Wir"-Gefühl schaffen

    Fußball-EM 2024 in Deutschland:Philipp Lahm: Neues "Wir"-Gefühl schaffen

    von Jan-Frederik Fischer und Sven Class
    |

    Aufbruchstimmung soll die Fußball-EM 2024 verbreiten. Dies bekräftigte Turnierdirektor Philipp Lahm bei einer Podiumsdiskussion in Stuttgart. Aber es gibt noch viel zu tun.

    Sieben Monate vor EM-Auftakt
    Exakt sieben Monate vor dem Eröffnungsspiel der Heim-EM sind die Trophäe und der Turnierdirektor Philipp Lahm zu Gast in Stuttgart bei einem Pressegespräch.14.11.2023 | 1:29 min
    In sieben Monaten geht sie los - die Fußball-EM 2024 in Deutschland. Sieben Monate, in denen noch viel zu tun ist - nicht nur aus sportlicher Sicht.
    Damit die EM tatsächlich zu einem Erfolg wird, verbreiten die Organisatoren schon jetzt ihre Vision davon. So soll laut Turnierdirektor Lahm durch die EM 2024 nichts weniger als eine neue Aufbruchsstimmung entstehen - in Sport und Gesellschaft. Bei einer Podiumsdiskussion in Stuttgart äußerte sich Turnierdirektor auch zum Stand der Planungen.

    Ein Fußballfest für alle

    Es soll ein Fußballfest für alle geben, das zahlreiche Fans aus der ganzen Welt zusammenführt und die Gesellschaft stärkt. Stolz erklärt er am Rande der Podiumsdiskussion gegenüber ZDFheute:

    Der Fußball zieht - und wir freuen uns, dass wir als Gastgeber die Menschen im Herzen von Europa zusammenbringen und dann hoffentlich ein tolles, neues 'Wir'-Gefühl schaffen können.

    Philipp Lahm, EM-Turnierdirektor

    Es sind große Ziele, an denen sich der ehemalige Nationalspieler künftig messen lassen muss. Ein gewagter Schritt - denn die Ausgangslage seit der WM 2006, dem sogenannten "Sommermärchen", hat sich grundlegend geändert: die letzten Jahre waren geprägt von einer "Entfremdung" der Fans von der DFB-Elf und wachsender Kritik an der UEFA und FIFA - nicht zuletzt durch die umstrittene Winter-WM in Katar.
    Dazu kommen Kriege und Konflikte, die aktuell für viel Verunsicherung sorgen - wie soll da überhaupt ein "Sommermärchen 2.0" gelingen? Laut Turnierdirektor Lahm sei die Ausgangslage gar nicht so schlecht: Denn Deutschland sei vielfältig und die EM eine Chance, sich genauso zu präsentieren, ähnlich wie bei der Weltmeisterschaft 2006. Zudem könne man durch das Turnier zusammenwachsen.

    Wir wollen als Land gastfreundlich und offen sein und jeden herzlich willkommen heißen.

    Philipp Lahm, EM-Turnierdirektor

    Visionen zur EM - noch keine Realität

    Damit die EM aber tatsächlich ein weltoffenes Fußballfest wird, ist aus Sicht Lahms jede Bürgerin und jeder Bürger gefragt - alle müssten mitwirken. Die Organisatoren würden dafür die Rahmenbedingungen schaffen. Da passt es, dass in Berlin mit Unterstützung der Bundesregierung eine Menschenrechtserklärung zur UEFA EURO 2024 unterzeichnet wird.
    Fußball-Bundesliga, Werder Bremen - FC Bayern München. Bremens Stürmer Marvin Ducksch klatsch in die Hände
    Bremens Marvin Ducksch ist erstmals für die Nationalmannschaft nominiert worden. 10.11.2023 | 0:30 min
    Die "Stakeholder Initiative EURO 2024" begleitet die EM und hat sich auf die Fahnen geschrieben, sich für Menschenrechte und Nachhaltigkeit einzusetzen. Aus ihrer Sicht ist noch längst nicht ausgemacht, dass die Europameisterschaft ihren eigenen Ansprüchen - und damit verbunden ihren Superlativen - wirklich gerecht werde. Zudem müsse geschaut werden, welche Anpassungen die Konzepte noch bräuchten - auch durch die aktuelle gesellschaftliche Stimmung.
    So erklärt die Koordinatorin der Initiative, Sylvia Schenk, gegenüber ZDFheute: "Angesichts der aktuellen weltpolitischen Situation lässt sich noch nicht absehen, welche zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen notwendig sein werden, um eine friedliche EM zu gewährleisten. Es wird weit über die bis zum 7. Oktober erfolgten Planungen hinausgehen müssen." Weiter heißt es:

    Dies betrifft auch das Thema Diskriminierung, wo Antisemitismus und Islamophobie in allen europäischen Gesellschaften jetzt nochmals verstärkt auftreten.

    Sylvia Schenk, Stakeholder-Initiative EURO 2024

    or dem Spiel gegen Kosovo singen die israelischen Spieler die israelische Nationalhymne und erinnern an die Hamas-Geiseln
    Israel bestreitet das erste Spiel seit dem Hamas-Angriff gegen Kosovo in der EM-Qualifikation. In einem Hochsicherheitsspiel gelang dem Kosovo ein 1:0-Erfolg.13.11.2023 | 1:14 min

    Philipp Lahm: Stadien und Host-Cities "in Spur"

    Damit die EM reibungslos über die Bühne gehen kann, braucht es neben der passenden Stimmung auch passende Stadien. Lahm sieht Deutschland dabei gut vorbereitet.
    Ein Vorteil: Im Gegensatz zur WM in Katar müssen keine Stadien komplett neu gebaut werden, stattdessen kann Deutschland auf zehn Stadien zurückgreifen, in der längst der Ligabetrieb läuft. In den meisten Fällen müssen diese auch nicht groß umgebaut, sondern nur angepasst werden.
    EM 2024: Das sind die Stadien
    ZDFheute Infografik
    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    In Stuttgart, wo die DFB-Elf ihr zweites Vorrundenspiel austrägt, ist der Wandel jedoch deutlich zu sehen: Die Haupttribüne wird komplett neu gebaut und erweitert. Zudem entstehen neue Kabinen und Catering-Bereiche - und das alles im laufenden Bundesliga-Spielbetrieb.
    Dass an den Spielorten alles rechtzeitig fertig wird, davon ist EM-Cheforganisator Lahm überzeugt - auch beim Stadion in Stuttgart:

    Da machen wir uns keine Sorgen, die sind auf einem guten Weg. Alles wird pünktlich fertig.

    Philipp Lahm, EM-Turnierdirektor

    EM-Tickets: Rückmeldung der ersten Phase endet

    Bislang scheinen die Stimmung und letzte Umbauten Fans nicht von einem Stadionbesuch abzuschrecken - bislang ist das Interesse an den EM-Tickets für die 51 Spiele enorm.
    Allein in der ersten Verkaufsphase gingen mehr als 20 Millionen Anfragen bei der UEFA ein, obwohl es zunächst nur 1,2 Millionen Tickets gab. Gegenüber ZDFheute hält Lahm fest:

    Die Begeisterung ist da für das Turnier - in Deutschland, aber auch weltweit.

    Philipp Lahm, EM-Turnierdirektor

    Und mit Ende dieser ersten Verkaufsphase erfahren die Bewerber auch, ob sie eines der begehrten Tickets ergattern konnten. Wer leer ausgegangen ist, hat aber noch Chancen: Nach der EM-Auslosung am zweiten Dezember startet eine weitere Verkaufsphase.

    Fußball-EM 2024
    :UEFA EURO 2024

    Die Qualifikation zur Endrunde in Deutschland und der Weg der DFB-Elf zur Heim-EM
    Logo EM 2024 in Deutschland

    Bundesliga - 32. Spieltag

    das aktuelle sportstudio

    2. Bundesliga - Highlights

    Bundesliga-Duelle

    Champions League - Highlights