"Nicht unterkriegen lassen": Makkabi-Fußballer machen weiter

    "Nicht unterkriegen lassen":Makkabi-Fußballer machen weiter

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    Makkabi Berlin trainiert und spielt doch weiter. Der jüdische Sportverein aus der Hauptstadt will sich nach eigener Aussage "nicht unterkriegen lassen".

    Tim Häußler und Teamkollegen von TuS Makkabi laufen nach dem Spiel über das Spielfeld. (13.08.2023)
    Stand jetzt spielen die Fußballer von TuS Makkabi am Sonntag beim FSV Berolina Stralau im Landespokal.
    Quelle: picture alliance/dpa

    Makkabi Berlin hat dementiert, dass der jüdische Sport- und Fußballverein den Spiel- und Trainingsbetrieb nach dem Angriff auf Israel eingestellt hat. Entgegen anderslautender Erklärungen seitens des Dachverbands Makkabi Deutschland laufe beides unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen weiter, stellte Makkabi Berlin am Donnerstag in einer Pressemitteilung klar.
    Damit dürfte die für diesen Sonntag beim FSV Berolina Stralau geplante Partie von Makkabi Berlin im Fußball-Landespokal auch stattfinden.  

    Wir als multikulturelle Mannschaft, die auch Moslems und Juden versammelt, wollen unbedingt weiterspielen und uns nicht unterkriegen lassen. Nur so können wir ein Zeichen für Toleranz und friedliches Miteinander setzen.

    Erklärung des Mannschaftsrats des 1. Männer-Teams

    "Nur so können wir ein Zeichen für Toleranz und friedliches Miteinander setzen", hieß es weiter. Die verstärkten Schutzmaßnahmen erfolgten nach Angaben des Vereins auf Initiative des Klubmanagements in enger Abstimmung mit dem Berliner Senat.
    Alon-Meyer
    Nach dem Angriff auf Israel ist der Sportbetrieb des jüdischen Vereins Makkabi Berlin wegen Sicherheitsbedenken gestoppt. "Das ist eine absolute Niederlage unserer Demokratie", so Makkabi-Präsident Alon Meyer.12.10.2023 | 5:22 min

    Meyer: Lage tagtäglich neu bewerten

    Der Präsident des Verbands Makkabi Deutschland, Alon Meyer, hatte noch am Morgen im ZDF-Mittagsmagazin erklärt, dass die Sicherheitslage immer wieder neu bewertet und tagtäglich verändert werden müsse. Im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Freitag hatte er erklärt, dass in Berlin alles gestoppt worden sei. Die Partie von Makkabi Berlin in der Nordost-Oberliga am vergangenen Sonntag bei der TSG Neustrelitz war abgesagt worden, nachdem es am Samstag zu Terrorangriffen der Hamas auf Israel gekommen war.
    Zuvor habe der Vorstand "schweren Herzens zum Schutz aller Spieler, Begleiter und Zuschauer die für den 8. Oktober 2023 angesetzten Spiele verschoben", erklärte Makkabi Berlin. Grundlage der Entscheidung seien die zunächst unübersichtliche Lage sowie an den Berliner Sportverein herangetragene Sicherheitsbedenken gewesen.

    Solidaritätsbekundungen für Makkabi Berlin

    Unterdessen solidarisierte sich der kommende Pokal-Gegner, Berolina Stralau, bereits mit Makkabi Berlin. "Am Wochenende hätten wir uns alle auf ein unbeschwertes Fußballspiel unserer Herren gegen den letztjährigen Berliner Pokalsieger und DFB-Pokal-Teilnehmer Makkabi Berlin gefreut", hieß es auf der Homepage.

    Doch diese Unbeschwertheit wird es nicht geben. Nicht nach dem islamistischen Terror der Hamas in Israel, der auch hier in Berlin zu spüren ist.

    Stellungnahme von Berolina Stralau

    Und der Klub kündigte an: "Lasst uns am Sonntag vor dem Pokalspiel gemeinsam der Opfer des Terrors gedenken."
    Quelle: SID, dpa

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