3:1 bei Galatasaray: Bayern siegt in Istanbuls Hexenkessel

    3:1 bei Galatasaray:Bayern siegt in Istanbuls Hexenkessel

    von Christian Nürnberger
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    Der FC Bayern hat im Hexenkessel von Istanbul standgehalten. Dank des 3:1 vor 50.000 frenetischen Zuschauern bleiben die Münchner Tabellenführer in ihrer Champions-League-Gruppe.

    Fußball-Champions-League, Galatasaray Istanbul - Bayern München: Jamal Musiala vom FC Bayern München (l.) enteilt Abdülkerim Bardakc
    Derart unter Druck sieht man die Bayern selten: Im Hexenkessel von Istanbul schwimmt der Rekordmeister bedenklich. Tore von Kane und Musiala lassen die Gäste am Ende aber jubeln.25.10.2023 | 2:59 min
    Charakterprobe bestanden: Gegen das Dauerpfeifkonzert von 50.000 Fans und eine beherzt angreifende Mannschaft von Galatasaray Istanbul setzte sich der FC Bayern auswärts mit 3:1 (1:1) durch und behält in der Champions League die weiße Weste.

    Dank Coman Traumstart für die Bayern

    Besser hätten die Bayern in die Partie gegen die furios angreifenden Istanbuler nicht starten können. Sie erwischten die Gastgeber bei einem Konter eiskalt, als Leroy Sane sein Solo mit einem Pass auf Kingsley Coman abschloss und dieser keine Mühe hatte, das 1:0 zu machen (8. Minute).
    Galatasaray ließ sich davon überhaupt nicht beeindrucken, griff weiter wild entschlossen an und war binnen kürzester Zeit zwei Mal nah am Ausgleich dran: Erst hielt Bayern-Keeper Sven Ulreich bei einem Seitfallzieher von Kerem Aktürkoğlu mit einer Glanztat den Kasten dicht (9.). Zwei Minuten später zielte Aktürkoğlu aus bester Position drüber.

    Kimmich verursacht Elfmeter

    Bayern blieb keineswegs tatenlos, sondern bekam immer wieder Platz zum Kontern, agierte aber dabei in Strafraumnähe oft unüberlegt.
    In der 30. Minute folgte die Quittung, und Mauro Icardi traf per Elfmeter zum Ausgleich. Joshua Kimmich hatte den Argentinier gelegt. Ein unnötiges Foul, denn Teamkollege Mathijs de Ligt hatte Icardi schon entscheidend gestört.

    Bayern mit guten Konterchancen

    Bis zur Halbzeit ging's im gleichen Stile weiter: Galatasaray machte immensen Druck und lief dabei immer wieder in Konter, die die Bayern einfach nicht zu Ende brachten - wie Sane in der 43. Minute, als er sich den Ball zu weit vorlegte.
    Schließlich gingen die Münchner mit einem Schreckmoment in die Pause: Icardi verfehlte mit einem Flachschuss aus elf Metern das Tor knapp.

    Es war eine komplizierte erste Halbzeit.

    Bayern-Trainer Thomas Tuchel

    Leroy Sane hat das 2:1 auf dem Fuß

    Nach der Pause schafften es die Bayern, ihren Gegner auf Distanz zu halten. Galatasaray kam nun weitaus seltener in Strafraumnähe und sorgte allenfalls mit Standards für Gefahr.
    Die Bayern wiederum spielten nun ihre Gegenangriffe über Kingsley Coman und Jamal Musiala besser aus, doch jetzt haperte es mit der Chancenverwertung: Sane schoss in der 50. Minute aus bester Position erst drüber und scheiterte in der 63. Minute an Galatasaray-Keeper Fernando Muslera.

    Es war sehr anstrengend, es war nicht einfach. Sie haben viel Druck gemacht, aber in der zweiten Halbzeit waren wir viel besser.

    Bayern-Stürmer Kingsley Coman

    Kane vollendet Traum-Kombination

    Galatasaray schien ab der 70. Minute die Kraft auszugehen, das intensive Anrennen hinterließ Spuren: Zweikämpfe gingen verloren, die Bayern hatten nun mehr Platz zum Kombinieren.
    In der 73. Minute stellten sie mit einem Sahnestück die Weichen auf Sieg: Musiala spielte per Hackentrick Doppelpass mit Noussair Mazraoui und fand Harry Kane im Sturmzentrum. Dieser probierte es zunächst mit der Hacke, blieb hängen und traf dann im Nachsetzen.

    Unsere vordere Reihe ist einfach immer extrem gefährlich, auch wenn wir schlecht spielen.

    Bayern-Trainer Thomas Tuchel

    Galatasaray zerfiel nun förmlich. Alphonso Davies hätte in der 77. Minute alles klarmachen können, traf aber nur das Außennetz. Zwei Minuten späten gab's beim 3:1 des überragenden Musiala kaum Gegenwehr. Und die Pfiffe wurden nun auch immer leiser.
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