2:1 gegen Marokko: Kroatien tröstet sich mit Platz 3

    2:1 bei WM 2022 gegen Marokko:Kroatien tröstet sich mit Platz 3

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    Immerhin Platz drei: Kroatien hat die Fußball-WM 2022 mit einem Erfolg beendet und gegen das Überraschungsteam Marokko das kleine Finale gewonnen.

    Kroatien hat Marokkos märchenhafter WM das Happy End verwehrt und seinem Altmeister Luka Modric einen würdigen Abschied ermöglicht - wenn er denn überhaupt gehen möchte. Für Modric könnte der 2:1-Sieg im kleinen Finale der letzte Auftritt im karierten Trikot gewesen sein.

    Modric: Karriereende im Sommer?

    Er wisse es noch nicht, sagte Modric, "wir werden sehen. Ich bin glücklich in der Nationalmannschaft. Ich möchte mindestens noch die Nations League spielen. Danach werde ich über die EURO nachdenken." Im kommenden Sommer spielt Kroatien das Final Four der Nations League.
    Kroatien, das im Halbfinale gegen Argentinien ausgeschieden war, erwischte den besseren Start, machte Druck und gingen früh verdient in Führung (7. Minute). Lovro Majers Freistoß fand den Kopf von Ivan Perisic, der in der Mitte Josko Gvardiol bediente - eine starke Variante und ein besonderer Treffer: Der Leipziger ist mit 20 Jahren nun jüngster WM-Torschütze Kroatiens.
    Der Ausgleich fiel allerdings nur zwei Minuten später. Kroatiens Majer verlängerte einen Freistoß unfreiwillig, Achraf Dari traf aus kurzer Distanz zum 1:1 (9.).

    Wir haben alles gegeben, aber der Motor ist kaputt gegangen. Wir haben das Ziel, eines Tages die WM zu gewinnen.

    Walid Regragui (Nationaltrainer Marokko)

    Sehenswerter Treffer von Orsic zum 2:1

    Modric indes war viel damit beschäftigt, Kroatiens Spiel aufzubauen, hatte wenige Aktionen, nur einmal schloss er gefährlich ab (24.). Das Kunstvolle übernahm dann Mislav Orsic: Von halblinks schloss er mit der Innenseite ab, über Bono hinweg traf er den Innenpfosten - die erneute Führung für Kroatien (42.).
    Orsic eröffnete die zweite Spielhälfte einem Schuss ans Außennetz (47.), der Schwung versandete dann allerdings. Beide Teams wurden zunächst kaum gefährlich, die Begegnung erinnerte immer mehr an das erste Aufeinandertreffen in der Vorrundengruppe F: Ein zähes 0:0.
    Als Gvardiol nach einem Kontakt mit Sofyan Amrabat im gegnerischen Strafraum fiel, wurde es noch einmal intensiv, die Kroaten forderten Elfmeter (74.). Schiedsrichter Abdulrahman Al Jassim (Katar) pfiff aber nicht - eine Fehlentscheidung.

    Wir verlassen Katar als Gewinner. Diese Medaille ist für uns, für mich, für Kroatien sehr wichtig.

    Luka Modric

    Marokkaner außer sich

    Nach dem Schlusspfiff waren einige marokkanische Spieler auf Schiedsrichter Abdulrahman Al Jassim (Katar) zugestürmt und hatten wüst mit diesem diskutiert. Marokkos Trainer Walid Regragui entschuldigte sich dafür. Das sei "nicht der marokkanische Weg", so Regragui auf der Pressekonferenz.

    Wir reagieren manchmal über am Ende eines Spiels, das passiert. Meine Spieler sind sehr ehrgeizig, es war kein fehlender Respekt.

    Marokkos Trainer Walid Regragui

    Grund der Aufregung war eine Szene in der ersten Minute der Nachspielzeit. Marokkos Youssef En-Nesyri wurde leicht an der Schulter gezogen. Nach Absprache mit dem Videoschiedsrichter gab es keinen Strafstoß.
    Berichten zufolge sollen marokkanische Spieler FIFA-Präsident Gianni Infantino auf dem Weg in die Kabine beschimpft haben.



    Quelle: SID
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