"Go fuck yourself!":Musk beschimpft abtrünnige Werbekunden von X
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Aus Angst um ihr Image flüchteten große Werbekunden von Elon Musks Online-Plattform X. Nun hat der Unternehmer sie wüst beschimpft. Ein Boykott werde die Onlineplattform "töten".
Auf einer Konferenz hat Elon Musk unter anderem über Disney-Boss Bob Iger geschimpft.
Quelle: AFP
Große Werbekunden flüchten aus Angst um ihr Image von Elon Musks Onlineplattform X - doch statt Schadensbegrenzung zu betreiben, zeigt der Tech-Milliardär ihnen verbal den Mittelfinger.
Unternehmer Musk polterte am Mittwoch auf der Bühne einer Konferenz der "New York Times":
Musk wiederholte die Schimpfworte gleich mehrfach.
Antisemitische Inhalte auf der Internet-Plattform X haben heftige Kritik ausgelöst - auch an Elon Musk. Mehrere große Unternehmen stoppten daraufhin ihre Werbung auf der Plattform.18.11.2023 | 0:24 min
Musk über das Ende von X
Dabei erwähnte er ausdrücklich Disney-Chef Bob Iger. Ein Boykott durch Werbekunden werde X (ehemals Twitter) töten, sagte Musk.
Auf die Frage, ob er als reichster Mensch der Welt die Plattform dauerhaft am Leben erhalten würde, schien Musk anzudeuten, dass er ein finanzielles Scheitern von X zu akzeptieren bereit sei. X werde dann eben verschwinden, sagte Musk, der vor gut einem Jahr rund 44 Milliarden Dollar für Twitter bezahlt hatte. Das Geld kam größtenteils aus dem Verkauf seiner Aktien des Elektroautobauers Tesla. Etwa 13 Milliarden stammten aber aus Bank-Krediten, die nun auf X lasten.
Musk sagte zuvor, er habe schon Geld beim Online-Dienst "reinschießen müssen". Der Finanzdienst Bloomberg schätzt sein Vermögen auf 228 Milliarden Dollar - es besteht aber fast nur aus Aktien.
Elon Musk sprüht vor neuen Geschäftsideen, seine Unternehmen sind erfolgreich wie nie. Mit dem Erfolg wächst die Kritik: Sein umstrittenes Verhalten sorgt immer mehr für Schlagzeilen.08.11.2023 | 56:29 min
Musk will missverstanden worden sein
Verschiedene große Unternehmen hatten Anzeigen auf X gestoppt, nachdem Musk einen Beitrag als "tatsächliche Wahrheit" bezeichnet hatte, in dem es unter anderem hieß, jüdische Organisationen verbreiteten Hass gegen Weiße. Einen Tag später demonstrierten Hassrede-Forscher in einem Bericht, wie Werbung bekannter Marken bei X neben Nazi-Beiträgen auftauchte. X behauptet in einer Klage, die Platzierung sei durch häufige Abrufe künstlich herbeigeführt worden.
Musk sagte nach der wochenlangen Kontroverse erstmals, dass der "Wahrheits"-Post ein Fehler gewesen sei, "vielleicht der schlimmste und dümmste Beitrag, den ich je veröffentlich habe". Seine Ansichten seien missverstanden worden. Er habe lediglich an die Adresse jüdischer Organisationen sagen wollen, dass es nicht klug sei, radikale Islamisten zu unterstützen, die ihre Vernichtung wollten.
Hamas-Propaganda, Gerüchte und Gewaltdarstellungen: Der aktuelle Konflikt in Nahost spült Unmengen an Falschinformationen in soziale Medien. Elon Musk bekommt Probleme mit der EU.
von Nils Metzger
Musk zu Besuch in Israel
Musks X-Beitrag war unter anderem vom Weißen Haus verurteilt worden und hatte Zustimmung in antisemitischen Kreisen geerntet. Er selbst betonte danach wiederholt, er sei kein Antisemit. Am Montag wurde Musk in Israel empfangen.
Dort besuchte er unter anderem mit Ministerpräsident Benjamin Netanyahu einen von der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober überfallen Kibbuz. Musk betonte am Mittwoch, der Besuch habe nichts mit der Kontroverse um seinen X-Beitrag zu tun.