UN-Klimakonferenz: Vom Klima-Verhandler zum Umweltaktivisten

    UN-Klimakonferenz:Vom Klima-Verhandler zum Umweltaktivisten

    von Laura Hohmann
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    Vor zehn Jahren wütete Tropensturm Haiyan auf den Philippinen. Für Yeb Saño, damals Verhandler bei der UN-Klimakonferenz, war die Naturkatastrophe ein Wendepunkt in seinem Leben.

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    Am 8. November 2013 hinterließ Taifun Haiyan auf den Philippinen Zerstörung, unzählige Verletzte und mehrere Tausend Tote. Der Philippiner Yeb Saño war gerade auf dem Weg nach Warschau zur UN-Klimakonferenz, als er von der Katastrophe in seiner Heimat erfuhr: "Mein Bruder wäre bei dem Sturm fast ums Leben gekommen. Wir haben viele gute Freunde und enge Vertraute verloren."

    Und es bricht einem das Herz, wenn man sieht, wie ein Sturm, der nur wenige Stunden über unser Land zog, so viel Tragik und Verwüstung hinterlässt.

    Yeb Saño, Klimaaktivist

    Rede bei UN-Klimakonferenz: "Sehr emotionaler Moment für mich"

    Yeb Saño war damals als philippinischer Delegationsleiter auf der UN-Klimakonferenz in Warschau, um über Klimapolitik zu diskutieren. Angesichts der tragischen Ereignisse auf den Philippinen erhielt der Klima-Verhandler die Gelegenheit, zur Eröffnung des Gipfels von der Lage in seinem Land zu berichten.
    Yep Sano
    Yeb Saño.
    Quelle: ZDF

    Yeb Saño erinnert sich noch genau an diesen Augenblick: "Ich habe versucht, meine Tränen zurückzuhalten, aber es gelang mir nicht. Es war ein sehr emotionaler Moment für mich. Ich erinnerte mich an all diejenigen, die wir verloren haben, und diejenigen, die mit den Folgen des Taifuns zu kämpfen hatten." Denn nach dem Sturm fehlte es an Nahrung, Wasser und Strom.
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    Saño tritt in Hungerstreik - vom Klima-Verhandler zum Aktivisten

    Yeb Saño verkündete, aus Solidarität zu seinen Landsleuten in den Hungerstreik zu treten, bis es bei den Verhandlungen echte Fortschritte gebe. Auf der Konferenz wurde zumindest anerkannt, dass arme Staaten Unterstützung beim Umgang mit Klimafolgen erhalten sollen. Doch Yeb Saño ging das damals nicht weit genug. Er entschloss sich, seinen Job als Klima-Verhandler zu kündigen.
    Seitdem will er als Aktivist auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam machen. Vor der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 organisierte er einen Protestmarsch von Rom nach Paris. Zusammen mit Gleichgesinnten wanderte er zwei Monate lang 1.500 Kilometer quer durch Europa und traf in Paris unter anderem den französischen Präsidenten.

    Sehen Sie die Doku "Die UN-Klimakonferenz: Zwischen Euphorie und Enttäuschung" am Sonntag, den 26.11.2023 um 15:45 im ZDF oder hier in der Mediathek.

    Ein Fonds für Schäden und Verluste

    2018 machte er sich erneut auf den Weg, um von Rom zur Klimakonferenz nach Kattowitz zu laufen. Seine Hoffnung: "Wir würden gerne glauben, dass all die Wanderungen, die wir unternommen haben, den Weg dafür ebnen, dass die Regierungschefs der Welt auf uns aufmerksam werden und tatsächlich etwas unternehmen."
    Erst 2022 wurde auf der UN-Klimakonferenz der "Loss and Damage"-Fonds beschlossen. Dieser soll arme Länder, die von einer durch die Klimakrise verstärkten Naturkatastrophe heimgesucht werden, unterstützen. Wie genau dieser Fonds finanziert wird, soll auf der diesjährigen Klimakonferenz in Dubai diskutiert werden.
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    Grund für Klimakrise "liegt in der Gier"

    Während die Vorbereitungen für die nächste Klimakonferenz laufen, hat Yeb Saño erneut seine Wanderschuhe angezogen: Anlässlich des 10. Jahrestages von Taifun Haiyan lief er im Herbst von der philippinischen Hauptstadt Manila in die rund 1.000 Kilometer entfernte Stadt Tacloban, die damals durch den Sturm fast vollständig zerstört wurde.
    Yeb Saño und seine Mitstreiter fordern die UN-Länder unter anderem dazu auf, die Gelder für den "Loss and Damage"-Fonds zu mobilisieren: "Die Klimakrise ist ein komplexes Problem, und erfordert ein Zusammenspiel von komplexen Lösungen. Aber ein Grund, warum wir die Klimakrise haben, liegt in der Gier. Die führenden Politiker der Welt müssen dafür sorgen, dass Gier keine Rolle spielt, dass Gier keinen Platz in einer gerechten und friedlichen Gesellschaft hat."

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