Sie sind hier:

Die Unentbehrlichen

"plan b: Die Unentbehrlichen - Mehr Anerkennung für harte Arbeit": Krankenpflegerin Kerstin Leib steht vor dem Gebäude der Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm.

Beschäftigte in Pflege und Transport stellen sicher, dass alle Menschen gut versorgt sind. Aber was ist mit besserer Bezahlung und mehr Anerkennung? Viele fühlen sich ungerecht behandelt.

Datum:
07.04.2022
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Leere Tankstellen und Supermarktregale – Versorgungsengpässe wie in Großbritannien sind auch in Deutschland möglich, denn es fehlen rund 80.000 Lkw-Fahrer. In Transport, Pflege und Lebensmittelproduktion sollen neue Arbeitsmodelle gute Leute im Job halten.

Sie pflegen Alte und Kranke, ernten und verkaufen Lebensmittel und transportieren unverzichtbare Waren durch ganz Europa. Doch einen angemessenen Lohn und eine gesellschaftliche Anerkennung bekommen Beschäftigte in systemrelevanten Berufen viel zu selten. "In einer Situation wie Covid merkt man natürlich, was man an der Pflege hat, aber das vergisst man wieder ganz schnell", sagt Kerstin Leib. Sie arbeitet als Krankenpflegerin an den Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm und setzt sich dafür ein, dass sich die Arbeitsbedingungen im Kollegium langfristig ändern – durch mehr Mitbestimmung, eine wertschätzende Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten und eine höhere Akademisierungsrate der Pflegekräfte. Die Idee stammt aus den USA und ist die Basis des sogenannten Magnet-Qualitätssiegel für Krankenhäuser. 2023 will die Ulmer Klinik als erstes deutsches Krankenhaus das Siegel erhalten.

Ähnlich wie die Pflege leidet auch die Transportbranche unter Fachkräftemangel. Unregelmäßige Arbeitszeiten und zunehmender Stress machen den Job des Lkw-Fahrers unattraktiv. Speditionen müssen kreativ sein, um Beschäftigte zu finden und zu halten. "Wir versuchen natürlich für die Fahrer ein bisschen Heimat zu schaffen, sodass sie nicht nur ein gutes Equipment vorfinden, sondern auch gut betreut werden", sagt Kurt Metz. Er ist Fuhrparkleiter bei der Spedition Bork im hessischen Langgöns und begann bereits vor rund zehn Jahren, die Arbeitsbedingungen auf polnische Fahrer zuzuschneiden: mit Übersetzungshilfen, polnisch sprachigen Ausbildern und Sprachkursen. Viele Trucker pendeln zwischen Polen und Deutschland. Wer bereit ist, mit der Familie nach Hessen zu ziehen, dem hilft die Spedition bei der Wohnungssuche und bietet Schichtbetrieb an.

Unter welchen Bedingungen Produkte des täglichen Bedarfs transportiert und hergestellt werden, ist für Konsumentinnen und Konsumenten oft nur schwer nachvollziehbar. Darum reist Fairtrade-Unternehmerin Christiane Lüst regelmäßig nach Italien, wo das Obst und Gemüse angebaut wird, das sie verkauft. "Wir wollen, dass die Menschen, die auf dem Feld arbeiten und unser Essen produzieren, faire Löhne bekommen", sagt die Bayerin. Sie arbeitet mit Yvan Sagnet zusammen, dem Pionier für mehr Gerechtigkeit im Obst- und Gemüseanbau in Italien. Er hat das No-Cap-Siegel erfunden, das Tariflohn und die Einhaltung von gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitszeiten garantiert. In einer Branche, in der mafiöse Strukturen und Ausbeutung vorherrschen, ist das eine Revolution. Christiane Lüst vertreibt die No-Cap-Produkte jetzt auch im deutschsprachigen Raum – mit großem Erfolg.

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.