Verabredet mit dem Bürgermeister von Kiew – ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf trifft Vitali Klitschko in seinem Büro in der ukrainischen Hauptstadt. Es ist nicht das erste Interview – schon 2014 während der Maidanproteste sprachen sie über den Kampf der Ukraine.
Doch Vitali Klitschko sieht keine Alternative außer weiter zu kämpfen. Das Ziel der Ukraine sei ein Teil der europäischen Familie zu werden. Er warnt davor, dass Russland auch NATO-Länder angreifen würde und sieht ebenfalls eine Gefahr für Deutschland.
Der Bürgermeister von Kiew kritisiert den innenpolitischen Machtkampf in der Ukraine, bezeichnet ihn als „großen Fehler“, besonders solange der Krieg läuft. Ein solcher Machtkampf sei „Gift“ und könne „das Land von innen zerstören“.
Immer wieder im Gespräch betont Klitschko die Wichtigkeit von Einheit und Zusammenhalt im Land. Gleichzeitig gibt er zu, nicht mit Präsident Selenskyj über die innenpolitischen Probleme zu sprechen. Dazu hätte es keine Gelegenheit gegeben.
Einen weiteren Fehler sieht der Kiewer Bürgermeister in einer möglichen Absetzung des Oberbefehlshabers der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj. Er sei ein Held und sehr beliebt in der Bevölkerung. Die Menschen und auch die Soldaten seien müde, Saluschunyj wäre ein wichtiger Motivator. Klitschko ist überzeugt, dass sein Volk ebenso entschlossen wie er an einem Sieg für die Ukraine festhalten wird.