Zweites Deutsches Fernsehen

Sie sind hier:

Touch me – was Berührung mit uns macht

Streicheln, Tasten, Anfassen: Der sensorische Sinn wurde in der Forschung lange unterschätzt. Dabei ist er lebenswichtig und Voraussetzung für den Zusammenhalt in der sozialen Gemeinschaft.

Videolänge:: 26 min
Datum:: 24.05.2022
:: UT

Verfügbarkeit:: Video verfügbar bis 24.05.2027

Mehr von Leschs Kosmos

Mehr Themen zu Körper und Geist

Harald Lesch in einem Labor - hält ein Herz in der Hand

Leschs Kosmos - Auf Herz und Nieren - Notfall Organspende

Lebensrettende Organe sind Mangelware. Gibt es Wege aus dem Organspende-Dilemma? Harald Lesch schaut in die Labore der Welt - und in den Schweinestall.

16.05.2023

Videolänge

Jetzt abspielen

Collage: Professor Harald Lesch vor Männern mit Schutzanzügen und Fledermäusen

Leschs Kosmos - Nie wieder Pandemie?!

Corona ist zwar noch nicht vorbei – aber der Alptraum scheint vorüber. Dürfen wir hoffen, dass sich dieser Horror nie mehr wiederholt?

10.01.2023

Videolänge

Jetzt abspielen

Collage: Harald Lesch sitzt entspannt - im Hintergrund Coronaviren

Leschs Kosmos - Corona-Effekt: Chancen auf ein besseres Leben

Die letzten zwei Jahre waren ein ungewolltes Sozial-Experiment. Die Erfahrung gibt der Forschung unerwartete Impulse. Neue Ideen für eine mögliche Zukunft.

28.06.2022

Videolänge

Jetzt abspielen

Collage: Harald Lesch unter Sonnenschhirm auf den Coronaviren regnen

Leschs Kosmos - Der Corona-Effekt: Freiheit dank Wissenschaft

Die Pandemie hat uns Vorsicht gelehrt. Gleichzeitig erhielt die Forschung einen Schub. Von den Erkenntnissen dieser Zeit profitieren wir jetzt – und für die Zukunft.

21.06.2022

Videolänge

Jetzt abspielen

Collage: Harald Lesch vor Cannabisblättern

Leschs Kosmos - Cannabis – zwischen Horror und Heilung

Cannabis soll in Deutschland nach 100 Jahren wieder legal werden. Die neue Bundesregierung will damit dem Schwarzmarkt endgültig den illegalen Boden entziehen. Eine gute Idee?

31.05.2022

Videolänge

Jetzt abspielen

Harald Lesch mit Yoda, sich berührenden Händen und sich umarmenden Fußballern (Montage)

Leschs Kosmos - Touch me – was Berührung mit uns macht

Streicheln, Tasten, Anfassen: Der sensorische Sinn wurde in der Forschung lange unterschätzt. Dabei ist er Voraussetzung für den Zusammenhalt in der sozialen Gemeinschaft.

24.05.2022

Videolänge

Jetzt abspielen

Körperliche Nähe und Hautkontakt beeinflussen Immun- wie Nervensystem. Berührungsmangel, aber auch die „falsche“ Berührung können fatal sein. Welche Mechanismen laufen im Körper beim Berührtwerden ab? Und welche Folgen hat ungewollte Nähe? In dieser Folge von Leschs Kosmos ergründet Harald Lesch, was man mit wissenschaftlichen Methoden über die Effekte von Berührungen herausfindet und warum körperliche Nähe unverzichtbar für uns ist.

Die Macht der Berührung

Bis zu 600-mal am Tag berühren wir uns im Gesicht – spontan, weitestgehend unbewusst. Besonders wenn wir unter Stress stehen, eine schwierige Aufgabe lösen oder angestrengt nachdenken müssen, berühren wir uns oft an Nase, Stirn oder am Kinn. Prof. Martin Grunwald und sein Team, die am Haptik-Forschungslabor der Universität Leipzig die Bedeutung von Selbstberührungen studieren, konnten experimentell nachweisen, dass diese keine Marotte, sondern sinnvoll sind: Bei einem Gedächtnisexperiment mit Testpersonen halfen sie Stress abzubauen und hatten eine beruhigende Wirkung auf das Gehirn. Das zeigten die Hirnströme, die bei den Proband*innen im Elektroenzephalogramm (EEG) gemessen wurden. An Nase, Mund und Kinn des Menschen finden sich besonders viele feine Härchen, das Vellushaar. Jedes dieser Härchen ist in der Haut von Rezeptoren umgeben, die den Berührungsreiz zum Gehirn leiten. Ist diese Selbstberührung nicht möglich – etwa weil man ein Infektionsrisiko mit Viren oder Bakterien fürchtet –, kann das erstaunliche Folgen haben: Wurden in einem weiteren Experiment die Testpersonen daran gehindert, sich mit den Fingern ins Gesicht zu fassen, stieg ihr Stresslevel stetig an. Die getestete Gedächtnisleistung war deutlich besser, wenn die Möglichkeit bestand, den Stress durch Selbstberührung zu minimieren.

Bildquelle: ZDF
Forschende entdeckten in den Nullerjahren spezielle Nervenfasern in der Haut, die C-taktilen Fasern. Sie sprechen auf feinste Berührungen und Temperatur an. Mithilfe eines Pinsels wurde sogar erforscht, auf welche Art von standardisiertem Streicheln – mit den Parametern Geschwindigkeit, Druck und Temperatur – besonders stark reagiert wird. Ergebnis: Eine Geschwindigkeit von etwa drei Zentimetern pro Sekunde und eine Temperatur von etwa 32° C – Handwärme – stimulieren die C-taktilen Fasern optimal. Der Berührungsreiz löst ein Signal aus, das zum Gehirn weitergeleitet wird. Mehrere Hirnregionen werden aktiviert und Botenstoffe werden freigesetzt, darunter das Wohlfühlhormon Oxytocin und das Glückshormon Dopamin. Die positive Wirkung lässt sich auch messen: Der Blutdruck sinkt, Herzschlag und Atemfrequenz verlangsamen sich. Doch nicht jede sanfte Berührung wird als angenehm empfunden. Im Gehirn wird zunächst der Tastreiz verarbeitet: Wo und wie wird berührt? Dann wird diese Information mit dem visuellen Reiz in Zusammenhang gebracht: Wer streichelt? Bei einer vertrauten Person wird die Berührung positiv bewertet. Bei weniger vertrauten oder gar fremden Menschen fällt die Bewertung negativ aus.

Bildquelle: ZDF
Wen lassen wir wie nah an uns heran? Forschende unterscheiden Distanzzonen. Eine Distanz, die vermutlich schon für unsere Vorfahren lebensrettend war, ist der Sicherheitsabstand zu Fremden: durchschnittlich etwa 3,5 Meter. Diese Entfernung ist nah genug, um die Gesichtszüge des anderen erkennen zu können. Sind sie freundlich oder neutral, bleiben wir entspannt. Wirkt der Fremde aber aggressiv oder wütend, schlägt die Amygdala, unser Warnsystem im Gehirn, Alarm und wir sind bereit zu Kampf oder Flucht. Der Abstand von 3,5 Metern gibt uns genug Spielraum, um reagieren zu können. Der persönliche Wohlfühlabstand lässt sich bestimmen, indem wir die Arme ausstrecken und uns einmal im Kreis drehen. Diese Entfernung wird von den meisten als angenehm empfunden, wenn sie beispielsweise mit Fremden ein Gespräch führen. Es ist unsere Komfortzone. Kommen uns Fremde näher als eine Armlänge, setzt das Stresshormone frei. Vertraute Personen dagegen dürfen auch einen geringeren Abstand einnehmen. Die intime Zone schließlich ist den Menschen vorbehalten, denen wir ganz nah sein wollen: dem Partner, der Partnerin oder den eigenen Kindern.

Bildquelle: ZDF
Die Bedeutung von Nähe für die Zugehörigkeit und Geborgenheit in sozialen Gruppen ist auch bei unseren nächsten Verwandten im Tierreich ein entscheidender Faktor. Ein Team der Max-Planck-Gesellschaft für evolutionäre Anthropologie aus Leipzig hat eine Gruppe freilebender Schimpansen im Tai-Nationalpark in Elfenbeinküste jahrelang beobachtet, um zu verstehen, was sie zusammenhält. Bei Primaten ist stundenlanges gegenseitiges Lausen, sogenanntes Grooming, Teil des Sozialverhaltens. Durch die Berührung wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet. Hinweise darauf gibt der im Urin der Affen gemessene Hormonspiegel. Der Anstieg des Oxytocinspiegels fällt umso höher aus, je enger die Beziehung der Partner ist. Doch noch stärker als beim Grooming steigt die Konzentration des Bindungshormons nach einer geteilten Mahlzeit an. Schimpansen jagen oft gemeinsam und teilen ihre Nahrung. Dass gemeinsame Aktivitäten für den Hormonspiegel der Menschenaffen und damit für ihre soziale Bindung wichtiger sind als körperliche Nähe allein, hat selbst die Forschenden des Max-Planck-Instituts überrascht.

Bildquelle: ZDF
Auch bei uns Menschen führt gemeinsame Aktivität dazu, dass Oxytocin ausgeschüttet wird und das Wechselspiel der Hormone im Gleichgewicht bleibt. Der Stresslevel sinkt und so auch die Konzentration an Cortisol. Aber was bedeutet das auf lange Sicht? Eine Langzeitstudie der Harvard Medical School, der medizinischen Fakultät der renommierten Harvard-Universität in den USA, untersucht seit 1938, welche Faktoren dazu beitragen, dass wir im Alter gesund bleiben. In der sogenannten Grant-Studie, die seit über 80 Jahren läuft, beobachten die Forschenden ihre Probanden über Jahrzehnte und verfolgen ihre Lebensgeschichten. Regelmäßig finden medizinische Untersuchungen statt. Eine unvorstellbare Menge an komplexen Daten wurde zusammengetragen und jahrelang analysiert. Eines der Resultate: Der Schlüssel zu einem langen und gesunden Leben sind gute soziale Beziehungen. Sie sind unerlässlich, um physisch und psychisch gesund zu bleiben – mindestens genauso wichtig wie Bewegung, gesunde Ernährung und Verzicht auf das Rauchen.

Bildquelle: ZDF

Terra X - Übrigens ... zu Berührungen

Ein Leben ohne Berührungen? Unvorstellbar und sogar gesundheitsgefährdend! Was genau körperliche Nähe mit uns und unserem Körper macht, erklärt Harald Lesch.

Videolänge

Leschs Kosmos

Leschs Kosmos

Dokus zu aktuellen und relevanten Forschungen von Klima und Energie bis Gesellschaft und Gesundheit: Wissenschaft hintergründig, verständlich und unterhaltsam präsentiert von Professor Harald Lesch.

Neueste Folge

Harald Lesch Face to Face mit einem Roboter

Leschs Kosmos - Achtung KI! Wird sich unser Leben ändern?

Künstliche Intelligenz ist längst in unseren Alltag eingezogen. Hilfe oder unberechenbare Gefahr? Wie sehr wird KI unser Leben noch verändern: In Schule, Arbeit und Wissenschaft?

19.09.2023

Videolänge

Jetzt abspielen

Harald Lesch liegt auf der Erde

Leschs Kosmos - Landwirtschaft neu denken

Die Erde im Boden ist unscheinbar und nichts Besonderes. Eine braune und recht schmutzige Masse. Aber sie ist so viel mehr als nur Dreck. Sie hat das Potential, die Welt zu retten.

08.08.2023

Videolänge

Jetzt abspielen

Grafik: Harald Lesch schwitzend vor Brandenburger Tor und Krankenwagen

Leschs Kosmos - Gesundheitsrisiko Klimakrise

Tage über 30 Grad bedrohen die Gesundheit vieler Menschen, und Hitzewellen werden häufiger. Mit auf dem Vormarsch: Allergiepflanzen, Riesenzecken und Tropenkrankheiten.

18.07.2023

Videolänge

Jetzt abspielen

Grafik: Angriff aus dem Cyberspace - Harald Lesch mit Schutzschild

Leschs Kosmos - Angriff aus dem Cyberspace

Keiner ist vor Cyberangriffen sicher. Sogar Staaten sind unter den Hackern, sie setzen auf digitale Kriegspläne. Wo sind unsere Schwachstellen? Und wie können wir uns schützen?

13.06.2023

Videolänge

Jetzt abspielen

Harald Lesch in einem Labor - hält ein Herz in der Hand

Leschs Kosmos - Auf Herz und Nieren - Notfall Organspende

Lebensrettende Organe sind Mangelware. Gibt es Wege aus dem Organspende-Dilemma? Harald Lesch schaut in die Labore der Welt - und in den Schweinestall.

16.05.2023

Videolänge

Jetzt abspielen

Lesch & Co

Terra X - Terra X Lesch & Co

Wissenswertes aus Naturwissenschaft und Technik: kompetent, verständlich und unterhaltsam präsentiert von Professor Harald Lesch und „Co-Protagonist*innen“.

Mehr erfahren

Grafik: Harald Lesch 2x vor Schultafel

Terra X - Unser Schulsystem ist Mist!?

Zu wenig Lehrer:innen, zu viele Hausaufgaben, überfordernde Lehrpläne und unmotivierte Schüler:innen – Kritik am Schulsystem gibt’s in Deutschland nicht zu wenig.

22.09.2023

Videolänge

Jetzt abspielen

Grafik: Harald Lesch sitzt vor Mülltonne mit Planeten

Terra X - Rote Zwerge = Tote Zwerge?

Wir finden immer mehr Exoplaneten, die einen M-Stern umkreisen. Wie aussichtsreich ist die Suche nach Leben auf solchen Exoplaneten?

13.09.2023

Videolänge

Jetzt abspielen

Grafik: Mond mit Reptilien hinter Harlad lesch im Raumanzug

Terra X - Kommt auf die dunkle Seite des Mondes!

Nein, die Nazis waren nicht hinterm Mond. Dafür aber schon ein chinesischer Rover. In Zukunft vielleicht sogar ein Teleskop. Und Astronaut:innen. Was wollen wir da eigentlich?

30.08.2023

Videolänge

Jetzt abspielen

Suzanna Randall

Terra X - JWST entdeckt unmögliche Galaxien?!

Das JWST schaut in die Kinderstube unseres Universums. Die Beobachtungen stellen bisherige Theorien zur Entstehung der ersten Galaxien im Universum bis heute in Frage!

02.08.2023

Videolänge

Jetzt abspielen

Grafik: Harald Lesch vor Fotovoltaikanlagen und Windrädern

Terra X - Schaffen wir die Energiewende?

Haben wir die Energiekrise überwunden? Kommen wir mit dem Ausbau vom Stromnetz überhaupt hinterher? Und wie sieht es mit dem Strompreis aus?

19.07.2023

Videolänge

Jetzt abspielen

Frag den Lesch

Professor Harald Lesch

Frag den Lesch - alle Sendungen

Harald Lesch beantwortet die großen und kleinen Fragen der Physik.

Mehr erfahren

Harald Lesch im Studio von Leschs Kosmos

Frag den Lesch - Mars in Gefahr

Welche Auswirkungen können Marsmissionen für den roten Nachbarplaneten haben?

22.05.2011

Videolänge

Jetzt abspielen

Professor Harald Lesch imj Studio

Frag den Lesch - Der Stern von Bethlehem

Hat es den Stern von Bethlehem, der die Weisen aus dem Morgenland nach Bethlehem führte, tatsächlich gegeben?

28.12.2011

Videolänge

Jetzt abspielen

Professor Harald Lesch

Frag den Lesch - Mülltrennung und Recycling im Kosmos

"Restmüll" im Kosmos zeigt sich uns in Form von Asteroiden und Kometen. Ob Außerirdische zum Müll im Weltall beitragen? Auf diese Frage hat selbst Harald Lesch noch keine Antwort.

04.03.2012

Jetzt ansehen

Harald Lesch im Studio

Frag den Lesch - Die große Leere

Die Wirkung der Anziehungskraft, die zur Konzentration – von finanziellen Werten wie von kosmischer Materie – führt, scheint ähnlichen Gesetzen zu unterliegen.

25.03.2012

Videolänge

Jetzt abspielen

Professer Harald Lesch

Frag den Lesch - Einladung an Außerirdische

Harald Lesch macht sich Gedanken darüber, wie man Außerirdischen eine Botschaft übermitteln könnte und in welcher Sprache diese Botschaft sein müsste.

01.04.2012

Jetzt ansehen

Bei der Eingabe des Passwortes ist ein Fehler aufgetreten. Bitte überprüfe die Schreibweise und versuche es erneut.

Bitte wähle deinen Anzeigenamen.

Bitte wählen Sie einen Benutzernamen mit weniger als 256 Zeichen.

Bitte trage eine E-Mail-Adresse ein.

Bei der Eingabe der E-Mail oder dem Passwort ist ein Fehler aufgetreten. Bitte überprüfe die Schreibweise und versuche es erneut.

Bei der Eingabe der E-Mail oder dem Passwort ist ein Fehler aufgetreten. Bitte überprüfe die Schreibweise und versuche es erneut.

Bitte gib eine valide E-Mail Adresse ein. Sie muss ein @ beinhalten und eine existierende Domain (z.B. zdf.de) haben.

Das Passwort muss mindestens 8 Zeichen lang sein.

Das Passwort muss mindestens einen Großbuchstaben enthalten.

Das Passwort muss mindestens einen Kleinbuchstaben enthalten.

Das Passwort muss mindestens einen Kleinbuchstaben enthalten.

Das Passwort muss mindestens 8 Zeichen lang sein und mindestens eine Zahl enthalten.

Bitte stimme unseren Nutzungsbedingungen zu.

Bitte stimme unserer Datenschutzerklärung zu.

Bitte gib dein Einverständnis.

Bitte akzeptiere die Datenschutzbestimmungen.

Leider hat die Registrierung nicht funktioniert. Bitte überprüfe deine Angaben.

Benutzername

Das Passwort muss mindestens 8 Zeichen lang sein, mindestens einen Großbuchstaben und eine Ziffer enthalten.

Ich akzeptiere die Nutzungsbedingungen des ZDF* Ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen* Ich bin einverstanden, dass mein Kind 'Mein ZDFtivi' nutzt.* Ich akzeptiere die Datenschutzbestimmungen zur Nutzung von 'Mein ZDFtivi'*

Pflichtfelder *