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Recherche zum Film

Mit Körper und Köpfchen

"Für das Leben im 21. Jahrhundert ist der Mensch einfach nicht geschaffen. Wir leben nicht artgerecht.

Genauer gesagt: wir haben noch immer die Körper von Jägern und Sammlern, leben aber nicht mehr dementsprechend.“

Diese Überschrift hatte mich neugierig gemacht. Was hatte es damit auf sich, und könnte über so eine These überhaupt ein Film entstehen?

Eine Kollegin hatte mir den Film aus Zeitgründen überlassen. Die Quellenlage war dürftig und unsere verstorbenen Vorfahren fielen als Interviewpartner schon mal weg.

Wir wollten zurückschauen auf das, was unsere Urahnen einmal konnten. Wir wollten herausfinden, welche Fähigkeiten wir durch unsere moderne ungesunde Lebensweise verloren haben. Es sollte kein Film über Zivilisationskrankheiten werden, sondern wir suchten nach Menschen, die praktische Lösungen für das hier und jetzt haben. Damit wir wieder artgerechter leben und all unsere Fähigkeiten ausschöpfen können.

Ein Besuch im Museum des Menschen im „Kulturama“ in Zürich brachte den ersten Rechercheansatz. Dort lag aufgebahrt eine koptische Mumie. Von einem der berühmtesten Mumienforscher der Welt erfuhr ich, dass sie untersucht werden sollte. Frank Rühli gab uns die Erlaubnis, dabei zu sein. Ein eindrückliches Erlebnis, denn Mumien geben tiefe Einblicke in das Leben der Menschen in der Vergangenheit. Die hatten nämlich auch schon mit degenerativen Erkrankungen zu kämpfen.  

Ein Klischee führte uns zu einer weiteren Geschichte für den Film: Dass Frauen keinen Orientierungssinn haben, versucht nämlich Wandercoach Heike Tharun in Orientierungskursen speziell für Frauen zu widerlegen. Spannend, dachten wir und wollten mit der Kamera dabei sein. Dass die über sechsstündige, muntere und lehrreiche Wanderung durch den Binger Wald uns körperlich an die Grenzen bringen würde, war im Nachhinein wenig verwunderlich. Dass sie uns aber vor allem auch wichtige Erkenntnisse über den Orientierungssinn unserer Vorfahren aufzeigen würde, den wir jederzeit wiedererlangen können, war allemal die Mühe wert.

Kognitives Training kannte ich bisher nur als Gehirnjogging für Senioren. Ein Video von einem Fußballtalent, das unglaubliche, beinahe akrobatische Gehirn- und Bewegungsübungen macht, riss uns alle vom Hocker. Warum diese Übungen nicht nur Leistungssportler vor Degeneration schützen sollen, wollten wir uns dann mal vom Kognitiv-Trainer Matthias Nowak erklären lassen.

Von einer Schule, in der während des Unterrichtes geradelt und herumgelaufen werden darf, hatte ich schon als Kind geträumt. Doch wie funktioniert das in der Praxis, warum ist Bewegung beim Lernen wichtig, und warum ist das artgerechter? In der Bremer Ronzelen Schule sollte es Antworten auf unsere Fragen geben.

Was uns noch für den Film fehlte war der Blick in die Zukunft. Am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt wurden wir fündig. Eine Studie, bei der Probanden im Dienst der Wissenschaft sechs Wochen im Bett liegen und degenerieren. Das klang beeindruckend und gleichzeitig unvorstellbar. Wer macht bei einer solchen Studie mit, und warum sind diese Forschungen nicht nur für Astronauten wichtig? Das sollten uns Raumfahrtwissenschaftler und der ehemalige Proband Axel Loos verraten. Und mit all diesen Geschichten waren wir auf unserer Spurensuche nach Lösungsansätzen für ein artgerechteres Leben in die Vergangenheit, in die Gegenwart und in die Zukunft gereist.

Von Autorin Maria-Christina Degen

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