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Aktive Demokratie leben

Recherchen zum Film

Als ich 2018 das erste Mal von der Citizen Assembly las, war ich schwer beeindruckt. In Irland hatte die Regierung eine zufällig ausgeloste Gruppe an Bürger*innen zusammengestellt, die dabei helfen sollte, die extrem emotionale und konfliktreiche Debatte zum neuen Abtreibungsrecht zu entschärfen.

Der Verein "mehr als waehlen" in Frankfurt organisiert das nächste Demokratiekonvent.
Der Verein "mehr als waehlen" in Frankfurt organisiert das nächste Demokratiekonvent.
Quelle: ZDF/Saskia Heim

Die Teilnehmer*innen gingen mit Betroffenen ins Gespräch, wurden von Experten umfassend informiert und sprachen sich schlussendlich für das Abtreibungsrecht aus. Die Mehrheit der Iren folgte ihnen in der darauffolgenden Volksabstimmung.

An diesem Vorgang hat mich vieles begeistert. Das liberale Ergebnis, die Kompetenz der Menschen, wenn man sie einbezieht, aber auch die persönlichen Geschichten der Teilnehmer*innen, die zeigen, wie die zufällige Zusammensetzung verschiedenster Biographien harte Vorurteile abbauen konnte und sogar zu neuen Freundschaften führte. In diesem doch einfachen Instrument liegt so viel Potential, und mir wurde klar, dass es vielleicht doch Ansätze und Lösungen gibt, mit denen wir dem politischen Irrsinn der letzten Jahre begegnen und unser gesellschaftliches Zusammenleben stärken können. So entstand eine Filmidee, die am Ende in Teamwork umgesetzt wurde.

Was bedeutet es, in einer Demokratie zu leben? Für mich hieß das viele Jahre einfach nur: Alle paar Jahre mal ein Kreuz machen. Mit 16, bei meiner ersten Kommunalwahl, war ich stolz darauf, mit meinen Eltern in meine alte Grundschule zu gehen und endlich auch wählen zu können. Das hat sich gut und richtig angefühlt - und danach gab es Kaffee und Kuchen. Als ich anfing, Journalistik zu studieren, hieß Demokratie dann vor allem: Pressefreiheit. Je professioneller meine Recherchen, meine Beiträge wurden, desto klarer wurde mir: Als Journalistin heißt eine funktionierende Demokratie vor allem Zugang zu Informationen, ja das Recht, bestimmte Informationen zu bekommen, keine staatliche Kontrolle und die Möglichkeit, so kritisch zu schreiben, wie es das Thema eben verlangt.

Dann kamen viele Reisen, privat und professionell, Gespräche mit Menschen aus ganz anderen politischen Systemen über demokratische Rechte, Freiheit, Mitbestimmung - unterschiedliche Sichtweisen auf das, was Demokratie bedeuten kann. Und hier in Deutschland politische Diskussionen direkt vor der Haustür, im Privatleben: Über Geflüchtete, über Migrationspolitik, über die Klimakrise, Atomkraft, über Montagsdemonstrationen und Wutbürger, über Coronaimpfungen, Fake News und über das Querdenken. Aber was ist da noch, neben Diskussionen und der Pressefreiheit? Heißt Demokratie nicht auch mitbestimmen, mitgestalten?

Um unsere Demokratie zu stärken, braucht es Teilhabe seitens der Bürger*innen. Unser Film führt uns nach Ungarn, Dänemark, nach Frankreich und natürlich auch nach Deutschland. Überall durften wir engagierte Bürger*innen treffen, die mehr wollen von ihrer Demokratie und die deshalb innovative Ideen für mehr Mitbestimmung entwickelt haben - auch wenn es oft ein mühsamer Weg ist. Uns macht dieser Film Mut und unser Ziel ist es, bei den Zuschauer*innen gleiches auszulösen.

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