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Recherchen zum Film

Besser essen

Es war Zufall! Mein Kollege Kurt Langbein beschäftigt sich als Regisseur seit Jahren mit den tiefen Spuren, die unsere Agrar- und Lebensmittelindustrie im globalen Süden hinterlässt. Und er hatte bereits den erfolgreichen Film „Landraub“ im Kino.

Ich selbst hatte redaktionell die Entstehung der Kinoproduktion „Taste the Waste“ begleitet und mehrere Dokumentationen zu den Auswirkungen unseres Ernährungsverhaltens in die ARD gebracht. Irgendwie hatten wir beide den Eindruck, dass man für einen neuen Film zum Thema „Lebensmittel“ auch einen neuen filmischen Zugang wählen müsste. Aber welchen?

Und dann kam der Zufall. Kurt las von einem Forschungsprojekt junger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an der Wirtschaftsuniversität in Wien. Sie arbeiteten im Auftrag des deutschen Umweltministeriums daran, den Landverbrauch und das Konsumverhaltens in den europäischen Ländern zu analysieren und beide Aspekte – Land und Konsum – miteinander in Beziehung zu setzen. Eine unglaublich aufwändige Arbeit des Instituts für Ökologische Ökonomie: Sie mussten riesige Mengen an internationalen Rohdaten, Handels- und Produktionsstatistiken verarbeiten. Kurt war elektrisiert und hat einfach zum Hörer gegriffen und angerufen: „Wollt Ihr für uns ausrechnen, wie groß die Ackerfläche ist, die wir in Österreich im Durchschnitt pro Person für unsere Art zu essen benötigen?“ Sie sagten ja! Ein großes journalistisches Glück, denn so öffnete sich für uns ein neuer überraschender Zugang: Es sollte ein Feld entstehen, das mit den unterschiedlichsten Früchten, Getreiden und Pflanzen sichtbar macht, was durchschnittlich auf unseren Tellern landet – unabhängig davon, ob wir es selbst direkt konsumieren oder an Tiere verfüttern, die wir danach essen.

Woher aber sollten wir den Ackerboden und die vielen unterschiedlichen Setzlinge bekommen? Und wer sollte die Pflanzung betreuen? An der Wiener Universität für Bodenkultur fanden wir dann weitere begeisterte Unterstützung von den Studierenden. Die Universität stellte das Feld, das Knowhow, die Setzlinge und die engagierten Student*innen. Und wir wurden für kurze Zeit selbst zu Bäuerinnen und Bauern. Dass sich schließlich auch Schulklassen für das Feld und das Thema interessierten, konnten wir nicht vorausahnen. Oft wurden wir gefragt, ob wir den „Exemplarischen Acker“ nicht doch für die Bildungsarbeit weiterführen wollten, das aber wäre weit über unsere Möglichkeiten als Filmemacher*innen hinaus gegangen. Umso mehr freut es uns, dass inzwischen die Initiative WeltTellerFeld entstanden ist, in der sich NGOs für das „Exemplarische Feld“ in Wien einsetzen.

Was uns erstaunt und gefreut hat? Dass unsere beiden Test-Familien tatsächlich ihr Einkaufsverhalten und ihre Essensvorlieben verändert haben. Die sinnliche Erfahrung, wie viele Bestandteile unserer Ernährung von weit her importiert werden – und wieviel davon an Tiere verfüttert wird, hat den Ausschlag geben. Das war ein echtes Experiment, niemand von uns wusste, wie es ausgehen würde. Und als wir am Ende, nach etwa drei Monaten, miterleben konnten, dass tatsächlich mehr Regionales, weniger Fleisch und weniger Fertigprodukte konsumiert worden waren, freuten wir uns mit unseren Protagonist*innen. Sie waren richtig glücklich darüber, dass es ihnen gelungen war, den Verbrauch „ihrer“ Ackerfläche zu senken. Für uns sind sie die wahren Held*innen des Films.

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