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Zurück zur Natur

Recherchen zum Film „Lebendige Alpen"

Die Alpen sind in meinem Leben allgegenwärtig. Ich lebe und arbeite in München – da gehören Wandern im Sommer und Skifahren im Winter zu meinen liebsten Freizeitbeschäftigungen. Doch eine Frage beschäftigt mich dabei immer wieder: Wie schaffen wir es, den Besuch möglichst nachhaltig zu gestalten, um diese wunderschöne Natur zu erhalten?

Massen von Tourist*innen, rund 100 Millionen jährlich, suchen die intakte Natur der Alpen und sind doch deren größte Bedrohung. Wie also zurück zu mehr Natürlichkeit?

Wassertanks am Watzmannhaus
Modellprojekt Watzmannhaus: Für eine Studie zur Nachhaltigkeit auf Alpenhütten stehen auch die Wassertanks im Fokus von Roman Ossner (Deutscher Alpenverein) und Geografin Jutta Kister von der Universität Innsbruck (r.).
Quelle: ZDF/Franz Kastner

Bevor ich mich für den Film ausführlicher mit der Frage auseinandersetzte, kam ich bei einer Wanderung im Nationalpark Berchtesgaden an einem Bartgeier-Infostand vorbei. Zwei Mitarbeiterinnen boten mir an, die frisch ausgewilderten Bartgeier durch ein Fernrohr zu beobachten. Der Anblick der Jungtiere beeindruckte mich tief – hier saßen die ersten Bartgeier, die seit ihrer Ausrottung vor mehr als 100 Jahren ihre Kreise über dem Nationalpark ziehen werden. Wie zeit- und arbeitsintensiv die Auswilderung für alle Beteiligten ist, und wie viel Leidenschaft dahintersteckt, lernte ich bei den Dreharbeiten. Noch steht das Projekt in Deutschland am Anfang, aber zusammen mit anderen Alpenländern helfen Menschen dabei, eine Wunde zu heilen, die der Mensch der Natur zugefügt hat.

Auch im Tiroler Gschnitztal engagieren sich Einheimische und Tourist*innen mit immensem Aufwand. Bei unseren Dreharbeiten begleiteten wir Naturinteressierte, die Bergbauern und -bäuerinnen bei dem Erhalt der Kulturlandschaft unterstützen wollen. Ausgestattet mit Astscheren, entfernte das Freiwilligenteam Grünerlen, um blühende Bergwiesen zu erhalten. Pflanzen entfernen, um der Natur Gutes zu tun? Anfangs war ich skeptisch: Ist das wirklich eine gute Sache? Die Recherche belehrte mich eines Besseren: Ohne regelmäßige Pflege gedeiht der Wildwuchs auf den sogenannten Bergmähdern – und zerstört damit ein Ökosystem, das der Mensch geschaffen hat. Projekte wie diese können helfen, Einheimische vor Ort zu unterstützen und gleichzeitig die Kulturlandschaft zu schützen.

Unsere Recherche führte mich auch auf das Watzmannhaus – eine der meistbesuchten Hütten des Deutschen Alpenvereins. Schnell wird mir klar: Die auf 1.930 Metern Höhe gelegene Hütte umweltschonend zu bewirtschaften, ist eine echte Herausforderung. Obwohl das Watzmannhaus längst ein Vorreiter in Sachen Umwelttechnik ist, bringen Wasserknappheit, Verpackungsmüll und Verpflegung der Gäste die Hüttenwirtin immer wieder an Grenzen. Trotz aller Bemühungen: Alleine kann sie es nicht schaffen - auch die Tourist*innen sind gefragt. Mehr Nachhaltigkeit fängt schon beim Rucksack packen und der Anreise an: Vesperboxen statt in Plastik verpackte Lebensmittel, um Müll auf dem Berg zu vermeiden. Zug statt Auto, um die Umwelt zu schonen.

Mehr Natürlichkeit in den Alpen und Tourismus – das klang für mich zu Beginn der Recherche nicht besonders gut miteinander vereinbar. Doch immer wieder zeigen engagierte Menschen, dass es auch nachhaltiger geht. Was ich aus der Recherche für diesen Film mitgenommen habe: Jede und Jeder kann dazu beitragen, die Natur zu schützen, egal wie wenig aussichtsreich es zunächst scheint. Denn auch viele kleine Schritte können etwas Großes bewirken und einen Unterschied machen.

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