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Freunde zu haben, ist gut. Das dachten sich auch Deutsche und Franzosen. Lange Zeit waren die beiden Länder verfeindet gewesen. Sie hatten sogar in Kriegen gegeneinander gekämpft, wie zum Beispiel im Zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945. In diesem Krieg haben deutsche Soldaten Frankreich angegriffen und in Teilen des Landes die Macht übernommen. Viele Franzosen, die sich gegen die deutschen Besatzer wehrten, wurden eingesperrt oder getötet.
Ein Neubeginn
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Doch 1963 wollten die damaligen Regierungschefs der Bundesrepublik Deutschland und Frankreichs festhalten, dass es nie wieder so weit kommen darf. Deshalb unterschrieben Bundeskanzler Konrad Adenauer und Präsident Charles de Gaulle am 22. Januar 1963 einen wichtigen Vertrag: den Élysée-Vertrag. Er heißt so, weil er im Élysée-Palast in Paris unterzeichnet wurde.
Was steht drin?
Im Élysée-Vertrag steht zum Beispiel, dass beide Länder in Zukunft in Frieden miteinander leben wollen, dass sie miteinander Geschäfte machen möchten und dass sich die Regierungs- und Staatschefs von Deutschland und Frankreich mindestens ein bis zweimal im Jahr zu Gesprächen treffen sollen.
So wurde im Laufe der Jahre auch durch spätere Regierungschefs die deutsch-französische Freundschaft immer enger. Das war auch eine der Grundlagen für die Entstehung der Europäischen Union. Mittlerweile leben viele Länder der EU in einem engen und friedlichen Verhältnis miteinander – und das alles begann mit der deutsch-französischen Freundschaft.
Tag der deutsch-französischen Freundschaft
Jedes Jahr wird wegen des wichtigen Élysée-Vertrags am 22. Januar der Tag der deutsch-französischen Freundschaft gefeiert. In beiden Ländern gibt es an diesem Tag viele Veranstaltungen. So sollen sich die Menschen in Frankreich und Deutschland besser kennen und verstehen lernen.
Auch Kinder kommen vor
Im Freundschaftsvertrag geht es auch um Kinder und Jugendliche. Man dachte sich: Wenn deutsche und französische Kinder schon früh Freundschaft schließen, dann kommen sie auch später gut miteinander aus. Das gilt natürlich auch heute noch. Viele Schulen haben mittlerweile eine Partnerschule im anderen Land.
Die Sprache lernen
Deutsche und französische Schülerinnen und Schüler besuchen sich gegenseitig, gehen gemeinsam in die Schule und lernen sich kennen. Um miteinander reden zu können, lernen viele Schülerinnen und Schüler der beiden Ländern die jeweils andere Sprache: Deutsche lernen französisch und Franzosen lernen deutsch.
- Deutsch-Französische Freundschaft
Was bedeutet das eigentlich und warum ist diese Freundschaft so besonders? logo! erklärt es euch.