Der Haushalt des Staates funktioniert so ähnlich wie der Haushalt in einer Familie. Eine Familie hat Ausgaben, denn sie bezahlt Geld für Lebensmittel, Miete und andere Dinge. Das Geld, das die Familie braucht, muss sie verdienen - zum Beispiel, indem die Eltern arbeiten. Dieses Geld gehört zu den Einnahmen, die eine Familie hat. Und auch der Staat hat Ausgaben und Einnahmen.
Ausgaben und Einnahmen
Der Staat muss zum Beispiel Geld für neue Straßen ausgeben oder Polizistinnen und Polizisten sowie Soldatinnen und Soldaten bezahlen. Er gibt auch Geld für Menschen aus, die keine Arbeit haben, oder für alte Menschen, die nicht mehr arbeiten müssen.
Das Geld dafür bekommt der Staat zum großen Teil von seinen Bürgerinnen und Bürgern. Denn fast jeder, der arbeitet, muss einen Teil seines Lohns an den Staat abgeben. Auch Firmen, die Geld verdienen, müssen einen Teil an den Staat zahlen. Und wenn ihr zum Beispiel Süßigkeiten kauft, bekommt der Staat einen Teil des Geldes, das ihr dafür bezahlt. Diesen Anteil für den Staat nennt man Steuern.
Staatsschulden
Wenn die Ausgaben allerdings höher als die Einnahmen sind, dann muss sich der Staat Geld leihen - zum Beispiel bei Banken. Er muss also Schulden machen. Das geliehene Geld muss der Staat aber auch irgendwann zurückzahlen.
Der Haushaltsplan
Der Bundesfinanzminister ist derjenige in der deutschen Regierung, der das Geld verwaltet und verteilt. Jedes Jahr muss der Finanzminister oder die Finanzministerin einen Haushaltsplan erstellen. Der Finanzminister rechnet dann den Politikerinnen und Politikern im Bundestag vor, wie viel Geld die Regierung im nächsten Jahr wahrscheinlich brauchen wird und wofür sie es ausgegeben will.
Dieses Jahr wird teuer
Quelle: dpa
Und wie viel darf die Regierung 2022 ausgeben? Darüber diskutieren Politikerinnen und Politiker im Moment. Geplant sind Ausgaben von 457,6 Milliarden Euro und 99,7 Milliarden Euro neue Schulden. Das sind super hohe Summen. Trotzdem wird das wohl nicht reichen: Der Finanzminister hat schon angekündigt, dass das noch ergänzt werden muss. Dieses Jahr gibt es zwei große Herausforderungen, für die viel Geld benötigt wird. Zum einen sind das Kosten der Coronapandemie. Hier gibt der Staat zum Beispiel weiterhin viel Geld für die Hilfe für Unternehmen oder die Impfstoffe aus. Und auch durch den Krieg in der Ukraine werden Kosten auf Deutschland zukommen, etwa für die Versorgung der Menschen, die nach Deutschland kommen.