Das Wichtigste zur Impfung für Kinder

• Was ist eine Stiko-Empfehlung?

  "Stiko" ist eine Abkürzung für "Ständige Impfkommission". Das ist eine Gruppe aus Expertinnen und Experten, die gemeinsam überlegen, welche Impfungen in Deutschland für welche Menschen sinnvoll sind. Und die haben nach langer Überlegung im Dezember 2021 beschlossen, den Corona-Impfstoff auch für unter-12-Jährige zu empfehlen.
  
  Die Stiko betont dabei aber auch, dass die Erwachsenen sich unbedingt impfen lassen sollen - besonders die, die viel mit Kindern zu tun haben, also Lehrerinnen und Lehrer und Erzieherinnen und Erzieher. Im Video erfahrt ihr mehr über die Stiko.

• Sollen sich jetzt alle Kinder ab fünf impfen lassen?

  Die Stiko empfiehlt die zweifache Corona-Impfung vor allem für Kinder von fünf bis elf Jahren, die eine Vorerkrankung, oder Kontakt zu Risikopatienten haben. Risikopatienten sind Menschen, wo das Risiko hoch ist, dass sie schwer erkranken. Dazu zählen ältere Menschen über 60 Jahre und Menschen, die schon Vorerkrankungen haben.
  
  Aber auch gesunde Kinder können momentan, wenn sie es wünschen, geimpft werden. Expertinnen und Experten von der Stiko empfehlen, dass sie sich erstmal mit nur einer Dosis impfen lassen sollen.

• Seit wann gibt es die Impfung für Kinder unter 12?

  Seit Dezember 2021 können sich auch alle Kinder unter 12 Jahren impfen lassen.

• Wo bekomme ich die Impfung?

  Das kann bei Kinderärzten und Kinderärztinnen sein, im Impfzentrum oder auch beim Hausarzt der Eltern. Es werden zwei Impfungen gespritzt im Abstand von drei bis sechs Wochen.

• Bekomme ich die gleiche Impfung wie die Erwachsenen?

  Fünf- bis Elfjährige sind ja etwas kleiner und leichter als der durchschnittliche Erwachsene - also ist es für sie besser, wenn sie auch etwas weniger Impfstoff bekommen. Deshalb wurde der Impfstoff von Biontech nochmal neu abgefüllt und musste neu geliefert werden.

• Darf ich entscheiden, ob ich geimpft werden will?

  Offiziell nicht. Über medizinische Fragen wie Impfungen dürfen Kinder erst ab 14 Jahren selbst bestimmen. Vorher entscheiden die Sorgeberechtigten, also meistens die Eltern. Aber Eltern hören natürlich oft auf die Wünsche ihrer Kinder.

• Wurden schon viele Kinder unter 12 Jahren geimpft?

  In den Ländern USA und Israel zum Beispiel wurden schon Millionen von jüngeren Kindern geimpft. Auch in Deutschland hatten sich einige Familien bereits dazu entschlossen, als es noch keine Empfehlung gab. Ein Arzt oder eine Ärztin hat dann den Erwachsenen-Impfstoff genommen und eine kleine Dosis davon gespritzt. Das ist grundsätzlich erlaubt, wurde aber nur von wenigen gemacht.

  So laufen die Kinder-Impfungen in den USA

Was für die Impfung spricht

• Argument 1:

  Auch Kinder und Jugendliche können an Covid-19 schwer erkranken oder von Langzeitfolgen betroffen sein, also noch lange nach der Erkrankung Beschwerden haben.

• Argument 2:

  Je besser Jüngere geschützt sind, desto leichter können Schulen, Kitas und Freizeitangebote normal weiterlaufen. Das ist sehr wichtig, da besonders Kinder und Jugendliche unter den starken Einschränkungen sehr gelitten haben. Je mehr Menschen - auch Kinder - geimpft sind, desto weniger kann sich das Virus weiterverbreiten.

• Argument 3:

  Wenn ein Impfstoff für Kinder zugelassen wird, wurde er vorher auch getestet. Dann sollte man wohl auch davon ausgehen können, dass er für Kinder geeignet ist. In den USA zum Beispiel werden Kinder schon länger gegen Corona geimpft.

Was gegen die Impfung spricht

• Argument 1:

  In den allermeisten Fällen erkranken Kinder weniger schlimm am Coronavirus als Erwachsene.

• Argument 2:

  Kinder reagieren wohl häufiger auf die Impfung als Erwachsene. Damit sind Symptome gemeint, die direkt nach der Impfung auftreten und nur kurz anhalten: Zum Beispiel Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Diese Symptome verschwinden aber nach wenigen Tagen wieder.

• Argument 3:

  Wenn in den Schulen viel getestet wird, die AHA+L-Regeln eingehalten werden und die Erwachsenen sich impfen lassen, dann kann das die Kinder auch ohne Impfung ein Stück weit schützen.