Die Geschichte der Sinti und Roma
Sinti und Roma (gesprochen: Romma) haben sich vor Jahrhunderten in Europa angesiedelt. Sie leben hier also schon seit einer Ewigkeit. Ursprünglich lebten sie wohl einmal im damaligen Indien. Das ist aber schon sehr, sehr lange her.
Unterschied zwischen "Sinti" und "Roma"
"Sinti" haben sich eher in Mitteleuropa angesiedelt, "Roma" eher im Süden und Südosten Europas. Allerdings gibt es auch Roma im Westen und Nordwesten und umgekehrt.
In Deutschland ist meist die Rede von "Sinti und Roma". Hier leben sie schon seit mehr als 600 Jahren. Deutschland ist also ihre Heimat.
Vertreibung und Ausgrenzung
Sinti und Roma wurden im Laufe der Jahrhunderte oft sehr schlecht behandelt, ausgegrenzt und immer wieder vertrieben. Auch in Deutschland. Unter der Herrschaft Adolf Hitlers wurden während des Zweiten Weltkriegs schätzungsweise 500.000 Sinti und Roma grausam umgebracht.
Deshalb wird jedes Jahr am 2. August den Sinti und Roma gedacht, die Opfer des Nationalsozialismus geworden sind.
- Warum Erinnern an den Holocaust wichtig ist
Am 27.Januar wird an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert.
Und heute?
Mittlerweile wird einiges dafür getan, dass Menschen, die den Sinti oder Roma angehören nicht mehr schlecht behandelt werden. Doch es gibt immer noch viele Vorurteile gegen Sinti und Roma. Sie werden auch heute oft noch diskriminiert und ausgegrenzt. Manche Sinti und Roma in Europa leben in großer Armut. Denn es wird ihnen oft schwer gemacht, eine gute Ausbildung zu bekommen. Ohne eine gute Bildung haben sie dann große Schwierigkeiten, eine gute Arbeit zu finden.
Die Benachteiligung und Armut führt dazu, dass die Menschen der Sinti und Roma häufiger krank werden und früher sterben. Im Durchschnitt leben sie 10 bis 15 Jahre kürzer als der Rest der Bevölkerung.
Organisationen wie der Zentralrat der Sinti und Roma setzen sich in Europa für deren Rechte ein. Sie fordern, dass zum Beispiel auch Politikerinnen und Politiker mehr tun, um die Ausgrenzung der Sinti und Roma zu stoppen.
Die Kultur der Sinti und Roma
Neben den Rechten für Sinti und Roma setzen sich solche Organisationen auch für den Erhalt ihrer Kultur ein. Diese ist sehr vielseitig geprägt: Dadurch dass Sinti und Roma immer wieder vertrieben wurden, lebten sie immer wieder in anderen Ländern. So wurde ihre Kultur von den verschiedenen Aufenthaltsorten ganz vielfältig geprägt. Zum Beispiel lassen sich Sinti und Roma keiner einheitlichen Religion zuordnen und sprechen häufig mehrere Sprachen. Es gibt jedoch eine gemeinsame Sprache - das Romanes.
Außerdem gibt es drei Bereiche ihrer Kultur, die vielen Sinti und Roma sehr wichtig ist: die Musik, das Handwerk und die Erzählkunst: