Update am Morgen: Après Ischgl - drei Jahre Pandemie

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    Update am Morgen:Après Ischgl - drei Jahre Pandemie

    von Ilka Brecht
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    Ilka Brecht

    Guten Morgen,

    es ist ein Jubiläum, bei dem es nichts zu feiern gibt. Aber nach drei Jahren Corona-Pandemie herrscht in Ischgl wieder Party pur unter den Wintersportlern. Menschenmassen drängen auf die Pisten und in die Bars, als wäre nichts gewesen. Après-Ski und zugleich Après-Pandemie? Dabei steht der Ort wie kaum ein anderer für Corona. Ischgl wurde gegen Ende Februar 2020 zur internationalen Virenschleuder. Die Folge: 32 Tote und mehrere Tausend Infizierte in 45 Ländern. Und das "Ibiza der Alpen" hieß plötzlich nur noch "Corona-Hotspot".
    Wer trägt die Verantwortung für die Katastrophe? Die österreichische Justiz rügt inzwischen auch Behördenversagen. Aber für die Angehörigen und Opfer der damals zunächst vertuschten Infektionen gab es bis heute noch nicht einmal eine offizielle Entschuldigung. Der Lebensgefährte von Dörthe Sittig fuhr nach Ischgl, als Behörden bereits wussten, dass das Virus im Ort umging. Doch eine offizielle Warnung gab es lange nicht. "Schatz, hier ist alles in Ordnung", habe er sie noch am Telefon beruhigt, erinnert sich Dörthe Sittig im Interview mit frontal (heute Abend um 21 Uhr im ZDF).
    Das war Anfang März, sechs Wochen später war er tot. "Unser Vorwurf an die Behörden ist, dass man Profitinteressen vor den Schutz der Gesundheit gestellt hat", meint der Vorsitzende des Verbraucherschutzvereins VSV, Peter Kolba, gegenüber frontal. Angehörige fordern Schadenersatz, Gerichtsverfahren laufen - doch die Verantwortlichen spielen auf Zeit.
    Der mangelnde Schnee machte den Geschäftsleuten in Ischgl zuletzt viel größere Sorgen. Aber inzwischen sind die Pisten wieder weiß und die Wintersportler stehen locker eine halbe Stunde an, um die nächste freie Gondel zu erwischen. Die Opfer der Pandemie müssen wohl noch viel länger warten - auf die Übernahme von Verantwortung und Gerechtigkeit.
    Kommen Sie gut durch den Tag!
    Ilka Brecht, Moderatorin und Leiterin des ZDF-Magazins frontal

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Personalentscheidungen: Nach dem Bekanntwerden von Korruptionsvorwürfen sowie dubioser Vorgehensweisen im Verteidigungsministerium hat Selenskyj Personaländerungen in der Regierung und in den Regionen binnen eines Tages angekündigt.
    Drei weitere Infanterie-Divisionen: Russland wird nach Angaben des neuen russischen Generalstabschefs Waleri Gerassimow drei weitere motorisierte Infanterie-Divisionen in den ukrainischen Regionen Cherson und Saporischschja einsetzen.
    3.025 zerstörte Bildungsstätten: Der Hilfsorganisation Save the Children zufolge wird im Ukraine-Krieg jeden zweiten Tag seit Schuljahresbeginn eine Schule zerstört. Das erschwere den Zugang zur Bildung.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Urteil zur staatlichen Parteienfinanzierung: 2018 setzen Union und SPD durch, dass Parteien mehr Geld vom Staat bekommen. Die damalige Opposition klagte. Heute verkündet das Bundesverfassungsgericht seine Entscheidung.
    Was sind die Probleme mit der Grundsteuererklärung? Ende Januar läuft die Abgabefrist für die Grundsteuererklärung ab. Noch immer fehlen mehr als 40 Prozent der Steuererklärungen. Woran liegt das? Was droht den Säumigen?
    Wer wird Oscar-Favorit? Heute werden die Oscar-Nominierungen veröffentlicht. In der Kategorie "Bester Film international" ist Edward Bergers Kriegsdrama "Im Westen nichts Neues" gleich in fünf Sparten in die Vorauswahl. Die Verleihung ist dann am 12. März.
    Polen, Swietoszow: Ein Leopard 2A4 Panzer der polnischen 10. Panzerkavalleriebrigade aus Swietoszow. Arcivbild
    24.01.2023 | 1:13 min
    Panzer für die Ukraine: Polen macht Druck
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

    Zahl des Tages

    Drei Millionen: So vielen Mädchen in Afghanistan wird seit der Machtübernahme der Taliban das Recht verwehrt, eine weiterführende Schule zu besuchen. Dabei war die Bildung von Mädchen im Land auf einem guten Weg: Waren 2004 nur sechs Prozent der Mädchen auf einer weiterführenden Schule, waren es 2018 schon 40 Prozent. Heute ist der Internationale Tag der Bildung, der von der UN im Dezember 2018 ins Leben gerufen wurde.

    Weitere Schlagzeilen

    • Ford will in Köln Tausende Stellen streichen: Der US-Autobauer plant dem Betriebsrat zufolge, in den kommenden Jahren bis zu 3.200 Stellen im Kölner Werk abzubauen.
    • Starkes DHB-Team verliert gegen Norwegen: In einem packenden Spiel fügt Norwegen den deutschen Handballern die erste Niederlage bei dieser WM zu.
    • Anklage gegen Ex-FBI-Agent: Charles McGonigal soll für einen russischen Oligarchen gearbeitet haben. Wegen Verstößen gegen US-Sanktionen und Geldwäsche ist er in New York angeklagt worden.
    • BUND vs. Regierung: Der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) hat Klage gegen die Bundesregierung eingereicht, weil diese die Klimaziele verfehlen würden.
    • Hoffnung für Kosovo-Lösung: Der serbische Präsident Aleksandar Vucic hat angedeutet, dass er den jüngsten Plan für die Normalisierung des Verhältnisses zum Kosovo annehmen könnte.

    Die Nachrichten im Video

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    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden28.03.2024 | 1:41 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Dienstag bleibt es meist bedeckt und häufig hält sich der Nebel aus der Nacht den ganzen Tag über. Dazu gibt es lokal etwas Sprühregen. Zum Nachmittag kommt zwischen den Küsten und Nordrhein-Westfalen häufiger und auch länger die Sonne zum Vorschein. Es werden 0 bis 6 Grad erreicht.
    ZDFheuteWetter
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Jan Schneider
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