Besuch in Nahost: Macron regt Friedensinitiative an

    Treffen mit Abbas in Ramallah:Macron will Friedensinitiative für Nahost

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    Frankreichs Präsident Macron hat bei seinem Nahost-Besuch im Gespräch mit Palästinenserpräsident Abbas eine Friedensinitiative angeregt. Zuvor traf er Angehörige von Hamas-Opfern.

    Der französische Präsident Emmanuel Macron trifft den palästinensischen Präsident Mahmud Abbas.
    Der französische Präsident Emmanuel Macron und der palästinensische Präsident Mahmud Abbas
    Quelle: AFP

    Als erster westlicher Staatschef seit des Hamas-Angriffs in Israel hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Dienstag Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Westjordanland getroffen.

    Macron: Hamas-Angriff "auch Katastrophe für Palästinenser"

    Macron hat sich bei dem Treffen mit Abbas für eine Initiative für Frieden und Sicherheit ausgesprochen. Dabei gehe es um drei Säulen, sagte Macron am Dienstagabend in Ramallah:
    • den Kampf gegen Terrorgruppen
    • den Schutz der Bevölkerung
    • die Wiederaufnahme eines politischen Prozesses
    Er denke, dass die Wiederaufnahme von Gesprächen notwendiger sei denn je, sagte Macron. "Auf kurze Sicht wissen wir hier alle, dass die Situation sich noch deutlich verschlechtern kann." Frankreich wolle sich mit seinen Partner dafür einsetzen, einen Weg zu finden, damit der Kampf gegen Terrorgruppen wie auch die islamistische Hamas die Zukunft nicht belaste und die Region nicht entflamme. An Abbas gerichtet sagte Macron:

    Nichts rechtfertigt jemals terroristische Gewalt und Sie wissen es.

    Emmanuel Macron, Frankreichs Präsident

    French President Emmanuel Macron addresses media during a joint press conference with Israeli Prime Minister in Jerusalem on October 24, 2023.
    Frankreichs Präsident Macron hat betont, Israel habe das Recht die Hamas zu bekämpfen. Er rief Premierminister Netanjahu auf, Hilfe für die Bevölkerung in Gaza zu ermöglichen.24.10.2023 | 0:24 min

    Palästinenserpräsident Abbas fordert Waffenruhe

    Abbas dankte Macron für seinen Besuch und forderte eine Waffenruhe sowie die permanente Öffnung humanitärer Korridore.
    Statt einer militärischen Lösung brauche es eine politische, betonte er. Macron und die internationale Gemeinschaft rief er zu sofortigem internationalen Schutz und einer Friedenskonferenz auf.

    Macron trifft in Tel Aviv französische Angehörige von Hamas-Opfern

    Zuvor war Macron zu Besuch in Tel Aviv. "Wir sind mit Israel durch Trauer verbunden", schrieb Macron nach seiner Ankunft am Dienstagmorgen auf X, ehemals Twitter.
    Posting von Emmanuel Macron
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    Am Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv traf er Angehörige von französischen Staatsbürgern, die bei dem Angriff der radikal-islamischen Hamas getötet oder als Geiseln verschleppt wurden. 30 französische Staatsbürger seien bei dem Massaker der Hamas ermordet worden. Sieben weitere werden demnach noch immer vermisst oder als Geiseln gehalten.

    Macron: Kampf muss "gnadenlos", aber nicht "ohne Regeln" sein

    Bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu rief Macron Israel bei seinem Kampf gegen die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen zur Einhaltung des Kriegsrechts und humanitärer Grundsätze auf.

    Der Kampf muss gnadenlos sein, aber nicht ohne Regeln, denn wir sind Demokratien, die gegen Terroristen kämpfen, Demokratien also, die das Kriegsrecht respektieren und den humanitären Zugang gewährleisten.

    Emmanuel Macron, Frankreichs Präsident

    Luc Walpot
    Aktuell wird über eine humanitäre Waffenruhe diskutiert, um die Menschen im Gazastreifen versorgen zu können. Wie stehen die Chancen dafür? ZDF-Korrespondent Luc Walpot schätzt die Situation ein.24.10.2023 | 0:56 min

    Macron: Friedensprozess muss fortgesetzt werden

    Macron sagte außerdem, dass eine politische Lösung im Nahost-Konflikt gefunden und der Friedensprozess fortgesetzt werden müsse. "Die Stabilität der Region und die Rückkehr zur Normalisierung werden nur dann gewährleistet sein, wenn Israels Antwort auf die Gewalt unerbittlich, aber auch politisch ist, indem es das legitime Recht der Palästinenser auf einen Staat akzeptiert", sagte der Präsident.
    Die Sicherheit Israels, der gemeinsame Kampf gegen den Terrorismus, die Achtung des humanitären Rechts und die Eröffnung eines politischen Horizonts seien untrennbar miteinander verbunden.
    Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
    ZDFheute Infografik
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    Macron: "Was passiert ist, wird niemals vergessen werden"

    Frankreich werde im Kampf gegen den Terrorismus an der Seite Israels stehen, sagte Macron bei einer Begegnung mit seinem israelischen Amtskollegen Izchak Herzog in Jerusalem.

    Ich bin hier, um unsere Solidarität auszudrücken, heute und morgen.

    Emmanuel Macron, Frankreichs Präsident

    "Was passiert ist, wird niemals vergessen werden", sagte Macron mit Blick auf den Hamas-Angriff, bei dem mehr als 1.400 Menschen getötet wurden.

    Eskalation in Nahost
    :Aktuelle News zur Lage in Israel und Gaza

    Mit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert. Israel greift infolge der Terrorattacke Ziele im Gazastreifen an. Aktuelle News im Blog.
    Menschen in einem Flüchtlingscamp im Gazastreifen
    Liveblog
    Quelle: dpa, Reuters, AFP

    Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt