Israel setzt Luftangriffe im Gazastreifen fort

    Gazastreifen: Zivilisten in Not:Israel setzt Luftangriffe fort

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    Während die Zahl der Toten in Israel auf 1.200 gestiegen ist, hat das Land seine Luftangriffe im Gazastreifen fortgesetzt. Militärische Unterstützung kam aus den USA.

    Die Zahl der Toten in Israel durch die Großangriffe der islamistischen Hamas ist auf mindestens 1.200 gestiegen. Das gab der Sprecher der israelischen Verteidigungskräfte (IDF), Jonathan Conricus, am Mittwochmorgen bekannt. Die "überwältigende Mehrheit" der Toten seien Zivilisten. Mehr als 2.700 Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher.

    Israelische Luftwaffe setzt Angriffe fort

    Die israelische Luftwaffe setzte unterdessen ihre Gegenschläge im Gazastreifen fort. Dutzende Kampfjets hätten mehr als 200 Ziele im Gebiet Al-Furqan angegriffen, teilten die IDF am Morgen mit.
    Auch aus dem Nachbarland Syrien wurden Raketen auf israelische Stellungen abgefeuert. Mehrere Raketen seien auf offenem Gelände abgestürzt, teilte Israels Armee am Dienstagabend mit.
    Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London gingen die Angriffe von palästinensischen Gruppen in Syrien aus, die auch mit der Hisbollah im Libanon zusammenarbeiten. Das israelische Militär reagierte eigenen Angaben zufolge mit Artillerie und Mörsergranaten.
    Durch die andauernden Luftschläge Israels starben im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums bisher mindestens 900 Menschen, 4.500 weitere wurden verletzt. Hamas-nahe Medien berichteten, die Raketen hätten Häuser in Gaza-Stadt, in der südlichen Stadt Khan Younis und das Flüchtlingslager Bureij im Zentrum des Gazastreifens getroffen.
    Eines der zerstörten Häuser gehörte dem Vater von Mohammed Deif, dem Anführer des bewaffneten Flügels der Hamas. Deifs Bruder und weitere Familienmitglieder seien getötet worden.

    Hochrangige Hamas-Mitglieder bei Luftangriff getötet

    Zwei Mitglieder des politischen Büros der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe, Jawad Abu Shammala und Zakaria Abu Maamar, seien bei einem Luftangriff in Khan Younis ums Leben gekommen, sagte ein Hamas-Vertreter. Es sind die ersten hochrangigen Mitglieder der Hamas, die seit Beginn der israelischen Luftangriffe auf die Enklave getötet wurden. Israel erklärte, Abu Shammala habe eine Reihe von Operationen geleitet, die sich gegen israelische Zivilisten richteten.
    Bewohner des Gazastreifens berichteten von zahlreichen eingestürzten Gebäuden und baten in sozialen Medien um Hilfe. Teilweise seien bis zu 50 Menschen eingeschlossen, die von den Rettungskräften nicht erreicht werden könnten. Mehr als 180.000 Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) im Gazastreifen obdachlos, viele leben auf der Straße oder suchen Schutz in Schulen.

    Militärausrüstung aus den USA eingetroffen

    Ein städtisches Gebäude, das als Notunterkunft diente, wurde getroffen. Überlebende berichteten von zahlreichen Toten. "Kein Ort im Gazastreifen ist sicher, wie man sieht, wird überall bombardiert", sagt der 35-jährige Ala Abu Tair, der mit seiner Familie in Abassan Al-Kabira nahe der Grenze Zuflucht gesucht hatte.
    Seit Samstag haben die israelischen Angriffe nach Angaben des palästinensischen Außenministeriums mehr als 22.600 Wohnhäuser und zehn Gesundheitseinrichtungen zerstört, 48 Schulen wurden beschädigt.
    Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
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    Im Süden Israels ist unterdessen nach Militärangaben eine erste Maschine mit moderner US-Waffenausrüstung gelandet. Die Lieferung, die am Dienstagabend (Ortszeit) auf dem Luftwaffenstützpunkt Nevatim eintraf, soll nach den terroristischen Großangriffen der Hamas "erhebliche Militäroperationen erleichtern", wie die israelischen Streitkräfte mitteilten.
    Man sei dankbar für den amerikanischen Rückhalt und die Unterstützung für das Militär und den Staat Israel als Ganzes "in dieser herausfordernden Zeit", hieß es. "Unsere gemeinsamen Feinde wissen, dass die Kooperation zwischen unseren Streitkräften stärker als jemals zuvor ist. Und eine Schlüsselrolle dabei spielt, regionale Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten."

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    Quelle: Reuters, dpa, AP

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