Ex-Anwalt von Trump: Rudy Giuliani meldet Insolvenz an

    Ehemaliger Anwalt von Trump:Rudy Giuliani meldet Insolvenz an

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    Donald Trumps Ex-Anwalt Rudy Giuliani ist pleite. Wegen Verleumdung muss der ehemalige New Yorker Bürgermeister 148 Millionen Dollar Entschädigung an zwei Wahlhelferinnen zahlen.

    Rudy Giuliani verlässt das Gerichtsgebäude in New York nach dem Urteil.
    Wegen Verleumdung muss Rudy Giuliani eine Strafe in Millionenhöhe zahlen. Nun hat er Insolvenz angemeldet.
    Quelle: Bonnie Cash/Reuters

    Der ehemalige Anwalt von Donald Trump und frühere New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani, der wegen Verleumdung von zwei ehemaligen Wahlhelferinnen millionenhohen Schadenersatz zahlen muss, hat Konkurs angemeldet.
    In am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Dokumenten gab der US-Republikaner an, bestehende und potenzielle Schulden in Höhe von fast 153 Millionen Dollar (etwa 139 Millionen Euro) zu haben. Darunter fielen Steuerverbindlichkeiten auf Staats- und Bundesebene von fast eine Million Dollar. Auch seinen Anwälten schulde er Geld. Hinzu kämen mögliche Millionen-Strafzahlungen in weiteren Klageverfahren, die gegen ihn angestrengt worden seien.
    Ex-Trump-Anwalt Giuliani geht aus dem US-Gericht. Hinter ihm Protestierende und Sicherheitskräfte.
    Der ehemalige Anwalt von Donald Trump muss 148 Millionen Dollar Entschädigung an zwei Wahlhelferinnen aus Georgia zahlen. Er hatte ihnen fälschlicherweise Wahlbetrug vorgeworfen. 16.12.2023 | 0:27 min

    Konkursantrag soll Giuliani Zeit geben

    Sein Vermögen schätzte er in den Justizdokumenten auf eine Million bis zehn Millionen Dollar.
    Ein Sprecher von Giuliani sagte, der Konkursantrag gebe ihm Zeit, gegen die 148-Millionen-Dollar-Strafe Berufung einzulegen und sicherzustellen, dass andere Gläubiger fair behandelt würden.

    Niemand konnte vernünftigerweise glauben, dass Bürgermeister Rudy Giuliani in der Lage sein würde, einen so hohen Strafbetrag zu zahlen.

    Ted Goodman, Sprecher von Rudy Giuliani

    Falsche Anschuldigungen gegen Wahlhelferinnen

    Den Schadenersatz in Höhe von 148 Millionen Dollar hatte eine Jury kürzlich den früheren Wahlhelferinnen Ruby Freeman und Wandrea Shaye Moss zugesprochen.
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    Sie warfen Giuliani vor, ihnen das Leben mit Lügen zur Hölle gemacht zu haben, wonach sie bei der Auszählung der Stimmen der Präsidentschaftswahl 2020 in Georgia Wahlzettel mit Kreuzchen für den damaligen Amtsinhaber Donald Trump hätten verschwinden lassen.
    Giuliani hatte wiederholt die falsche Behauptung verbreitet, die beiden Frauen seien von Überwachungskameras gefilmt worden, wie sie Koffer voller gefälschter Stimmzettel in einer Basketball-Arena versteckt und gezählt hätten. Eine Untersuchung ergab, dass die beiden Frauen ihre Aufgabe korrekt ausgeführt hatten.
    Scott Graham Hall (Mitte) steht mit seinem Anwalt Jeffrey S. Weiner im Gerichtssaal 5A des Superior Court of Fulton County. Das Bild ist ein Screenshot aus dem Zoom-Meeting von Richter Scott McAfee.
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    Rassistische Beschimpfungen und Todesdrohungen

    In dem Südstaat unterlag Trump damals dem Demokraten Joe Biden, der letztlich ins Weiße Haus einzog. Trump und Verbündete wie Giuliani behaupteten fälschlicherweise, der Ex-Präsident sei durch groß angelegten Wahlbetrug um den Sieg gebracht worden. Insbesondere Giulianis Lügen hätten dazu geführt, dass sie Todesdrohungen und rassistischen Beschimpfungen ausgesetzt gewesen seien, sagten die schwarzen Ex-Wahlhelferinnen aus.
    Quelle: Reuters, AP

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