Immunität Trumps: Supreme Court stimmt Anhörung zu

    Supreme Court:Trump-Anhörung zu Immunität zugelassen

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    Der Oberste US-Gerichtshof hat zugestimmt, den Antrag auf Immunität vor Strafverfolgung des früheren Präsidenten Trump zu prüfen. Die Anhörung dazu ist für den 22. April geplant.

    Archiv, 28.02.2024, USA, Washington: Eine US-Flagge steht vor dem Obersten Gerichtshof, dem Supreme Court.
    Der Oberste US-Gerichtshof hat zugestimmt, den Antrag auf Immunität vor Strafverfolgung des ehemaligen Präsidenten Trump zu prüfen. Dies ist ein wichtiger Teilerfolg für Trump.29.02.2024 | 0:21 min
    Das Oberste Gericht der USA hat die Berufung von Donald Trump in der Frage nach Immunität des Ex-Präsidenten vor Strafverfolgung angenommen. Geplant sei dazu eine Anhörung Ende April, teilte der Supreme Court am Mittwoch (Ortszeit) mit.
    Mit diesem Schritt des Gerichts ist offen, ob und wann der Prozess gegen den ehemaligen Präsidenten wegen versuchten Wahlbetrugs in Washington starten kann. Die Entscheidung ist ein Erfolg für Trump, da dieser versucht, einen möglichen Prozessbeginn so weit wie möglich hinauszuzögern. 
    Schaltgespräch mit Claudia Bates am 06.02.2024
    Der ehemalige US-Präsident Trump darf für seine Handlungen während seiner Amtszeit strafrechtlich verfolgt werden. ZDF-Korrespondentin Claudia Bates über die Folgen.06.02.2024 | 1:12 min

    Trump wegen versuchten Wahlbetrugs angeklagt

    Trump ist in der US-Hauptstadt Washington im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug angeklagt. Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 den Parlamentssitz in Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl formal zu bestätigen.
    Trump hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede aufgewiegelt. Infolge der Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben. Trump hatte bereits vor dem Sturm auf das Kapitol auf verschiedenen Ebenen versucht, das Wahlergebnis zu kippen.
    Er erkennt seine Niederlage gegen Biden bis heute nicht an und will nach der Präsidentenwahl im November wieder ins Weiße Haus einziehen.  
    Wahlen und Prozesse: Trumps Terminkalender
    ZDFheute Infografik
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    Trumps Anwälte wollen, dass Anklage fallen gelassen wird

    Trump und seine Anwälte wollen, dass die Anklage fallen gelassen wird. Sie berufen sich dabei auf die Immunität Trumps in seinem damaligen Amt als Präsident. Sie argumentieren, dass Trump nicht rechtlich für Taten belangt werden könne, die zu seinen Pflichten als Präsident gehörten.
    Mit dieser Argumentation waren sie zuletzt Anfang Februar vor einem Berufungsgericht in der US-Hauptstadt gescheitert. Dieses urteilte, dass der 77 Jahre alte Republikaner für seine Handlungen im Amt strafrechtlich belangt werden könne. Trump ist gegen diese Entscheidung beim Supreme Court juristisch vorgegangen.

    Das Oberste Gericht des Landes gibt sich gern unparteiisch und unbefangen. Vor gut 23 Jahren hat es allerdings schon einmal in einer historischen Entscheidung über den Ausgang einer Präsidentenwahl entschieden. Damals ging es um die Frage, ob die Stimmen im entscheidenden Bundesstaat Florida neu ausgezählt werden sollten. Der Supreme Court stoppte die Neuauszählung und machte damit den Republikaner George W. Bush zum Präsidenten, der Demokrat Al Gore verlor. Das Ansehen des Gerichts nahm damals Schaden, es gab viel Kritik. Das Urteil des Supreme Court im Fall Trump dürfte eine ähnliche - vielleicht sogar noch größere - Dimension haben. 

    Quelle: dpa

    Ende April: Beide Seiten tragen die Position vor

    Das Gericht teilte nun mit, dass es prüfen werde, "ob und wenn ja, in welchem Umfang ein ehemaliger Präsident Immunität vor strafrechtlicher Verfolgung für Verhaltensweisen genießt, die mutmaßlich mit Amtshandlungen während seiner Amtszeit zusammenhängen".
    Bei der Anhörung Ende April werden beide Seiten ihre Position vortragen. Danach dürfte es mehrere Wochen dauern, bis das Gericht eine Entscheidung fällt. Die Entscheidung über den Schutz vor Strafverfolgung hat auch immense Bedeutung für künftige Präsidenten.
    Sollten diese wirklich Immunität genießen, könnten sie möglicherweise Straftaten im Amt begehen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Es bleibt aber abzuwarten, wie genau das Urteil des Supreme Courts aussehen wird. 
    US-Korrespondentin Claudia Bates im Gespräch mit Moderatorin Jana Pareigis.
    Nach dem Erfolg in Iowa gewinnt Ex-Präsident Trump auch die zweite republikanische Vorwahl in New Hampshire. Warum wirft seine Rivalin Haley nicht hin? Claudia Bates berichtet.24.01.2024 | 1:14 min

    Ex-US-Präsident bezeichnet Ermittlungen als "politische Hexenjagd"

    Die zuständige Richterin im Wahlbetrugsverfahren hatte den Beginn des Prozesses bis zur endgültigen Klärung der Immunitätsfrage auf unbestimmte Zeit verschoben. Eigentlich sollte das Verfahren Anfang März beginnen.
    Sollte das Gericht dem Republikaner Recht geben, dürfte dies das Aus für den Wahlbetrugsprozess in Washington bedeuten. 
    Wo liegen Trumps Schwächen?
    Trump habe drei klare Schwächen im Hinblick auf die Präsidentschaftswahl: Die Zeit des Wahlkampfs, sein Alter, und Wechselwähler der Mitte, so ZDF-Korrespondentin Claudia Bates.24.01.2024 | 1:56 min
    Trump will für die Republikaner nach der Wahl wieder ins Weiße Haus einziehen und bezeichnet die Ermittlungen gegen ihn regelmäßig als "politische Hexenjagd" und stellt sich als Justizopfer dar. Bisher deutet alles auf eine Neuauflage des Rennens zwischen ihm und dem demokratischen Amtsinhaber Biden hin.
    Quelle: dpa

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