USA und Partner greifen Huthi im Jemen an

    Gemeinsamer Militäreinsatz:USA und Partner greifen Huthi im Jemen an

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    Das US-Militär hat gemeinsam mit Partnern Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen beschossen. Die Serie an Militärschlägen ist eine Machtdemonstration der USA und ihrer Partner.

    Die Aufnahme zeigt den Start eines Kampfflugzeugs der Royal Air Force vom Typ Typhoon
    Nach Luftangriffen der USA und Großbritannien auf Ziele im Jemen hat die pro-iranische Huthi-Miliz Vergeltung angekündigt. Es ist der dritte Einsatz in den vergangenen Wochen.04.02.2024 | 1:48 min
    Einen Tag nach den US-Luftangriffen gegen proiranische Milizen im Irak und Syrien hat das amerikanische Militär gemeinsam mit internationalen Partnern Stellungen der Huthi im Jemen beschossen.
    Zusammen seien 36 Ziele der ebenfalls vom Iran unterstützten Huthi-Miliz an 13 Orten im Jemen attackiert worden, teilte das US-Verteidigungsministerium am Samstagabend (Ortszeit) in Washington mit. Der Angriff folgt auf umfangreiche Vergeltungsschläge der Amerikaner gegen Milizen im Irak und Syrien in der Nacht zuvor. Die schnelle Abfolge der Militäraktionen zeigt das Bemühen der USA, dem zunehmenden Kontrollverlust im Nahen Osten etwas entgegenzusetzen.
    Huthis mit in die Höhe gereckten Gewehren
    Im Nahost-Konflikt ist die Miliz aus dem Jemen zur neuen Bedrohung geworden. Unsere Korrespondentin hat sich vor Ort zu den Huthi-Rebellen gewagt31.01.2024 | 6:47 min

    Dritter gemeinsamer Militäreinsatz gegen Huthi-Miliz in den vergangenen Wochen

    In einer gemeinsamen Stellungnahme der USA, Großbritanniens sowie weiterer Staaten hieß es, bei den Zielen handele es sich um
    • Waffenlager,
    • Raketensysteme und Abschussvorrichtungen,
    • Luftverteidigungssysteme und Radargeräte.
    Es ist der dritte gemeinsame britisch-amerikanische Militäreinsatz in den vergangenen Wochen gegen die Miliz.

    Diese Präzisionsangriffe zielen darauf ab, die Fähigkeiten, mit denen die Huthi den Welthandel und das Leben unschuldiger Seeleute bedrohen, zu stören und zu schwächen, und sind eine Reaktion auf eine Reihe illegaler, gefährlicher und destabilisierender Aktionen der Huthi.

    Stellungnahme der USA und weiterer Staaten

    Erst wenige Stunden zuvor hatte das US-Regionalkommando Centcom mitgeteilt, das US-Militär habe erneut mehrere Drohnen und Raketen der Huthi im Jemen zerstört. Die von den Huthis betriebene jemenitische Nachrichtenagentur Saba meldete 14 Angriffe durch die USA und Großbritannien. Der Fernsehsender der Huthi, al-Masirah, berichtete im Onlinedienst X (vormals Twitter), auch die jemenitische Hauptstadt Sanaa sei angegriffen worden.
    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erklärte:

    Diese gemeinsame Aktion sendet die klare Botschaft an die Huthis, dass sie weitere Konsequenzen tragen werden, wenn sie ihre unrechtmäßigen Angriffe auf internationale zivile und militärische Schiffe nicht beenden

    Lloyd Austin, US-Verteidigungsminister

    Legitimation für Miliz im Jemen
    :Wie die Huthis den Gaza-Krieg ausnutzen

    Als Helden des Widerstands gegen die Israel-Politik des Westens werden sie im Jemen verehrt. Wer die Huthis verstehen will, muss jene treffen, die Opfer der Huthis geworden sind.
    von Golineh Atai
    Bewaffnete Anhänger der Huthi-Rebellen im Jemen
    Analyse

    Shapps: "Akt der Selbstverteidigung"

    Die zusammen mit Großbritannien ausgeführten Luftangriffe seien von Australien, Bahrain, Kanada, Dänemark, den Niederlanden und Neuseeland unterstützt worden. Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps sprach von einem durch internationales Recht gedeckten Akt der Selbstverteidigung.
    Die Huthi nehmen seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas im Oktober immer wieder Handelsschiffe auf dem Roten Meer ins Visier. Die Miliz agiert aus Solidarität mit der Hamas und richtet ihre Attacken vor der jemenitischen Küste auf Frachter mit angeblicher israelischer Verbindung.
    Der militärische Sprecher der Huthi deutet in einer Erklärung in den sozialen Medien an, dass die Intervention der Gruppe am Roten Meer fortgesetzt wird. Die US-Angriffe würden "nicht ohne Antwort und Konsequenzen bleiben", sagt Yahya Sarea. "Diese Angriffe werden uns nicht von unserer ethischen, religiösen und humanitären Haltung zur Unterstützung des widerstandsfähigen palästinensischen Volkes im Gazastreifen abhalten."

    US-Militär fliegt Vergeltungsschlag gegen Milizen

    Erst in der Nacht zu Samstag hatte das US-Militär einen umfangreichen Vergeltungsschlag gegen Stellungen proiranischer Milizen im Irak und in Syrien geflogen. US-Streitkräfte beschossen dabei in beiden Ländern mehr als 85 Ziele an sieben Orten aus der Luft - darunter Kommandozentralen, Geheimdienststandorte und Waffenlager, die nach US-Angaben von iranischen Revolutionsgarden (IRGC) und mit ihnen verbundenen Milizen genutzt wurden.
    Überführung der Särge der in Jordanien getöteten US-Soldaten
    Wenige Tage nach dem Tod von drei Soldaten in Jordanien hat die US-Luftwaffe Ziele im Irak und in Syrien angegriffen und damit Ängste vor einer Eskalation im Nahen Osten befeuert.03.02.2024 | 1:58 min
    Die Amerikaner reagierten damit auf einen tödlichen Angriff proiranischer Milizen wenige Tage zuvor, bei dem in Jordanien nahe der syrischen Grenze drei amerikanische Soldaten getötet worden waren.
    Quelle: dpa, Reuters, AFP

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