US-Waffenlieferung für Israel am Kongress vorbei

    Rüstungsgüter für Israel:USA: Waffenlieferung am Kongress vorbei

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    Die US-Regierung hat erneut einen Verkauf von Artilleriemunition und anderer militärischer Ausrüstung an Israel ohne die übliche Überprüfung durch den Kongress genehmigt.

    US-Außenminister Antony Blinken steht am Mikrofon eines Rednerpultes im Gebäude des US-Außenministeriums
    US-Außenminister Antony Blinken habe festgestellt, dass "ein Notfall vorliegt, der den sofortigen Verkauf" der Waffen an Israel "erfordert".
    Quelle: Reuters (Archiv)

    Das US-Außenministerium hat unter Umgehung des Kongresses den Verkauf weiterer Waffen an Israel im Millionenwert genehmigt. Ohne die sonst bei Rüstungsverkäufen ins Ausland übliche Überprüfung durch den Kongress sei damit grundsätzlich der Verkauf von Waffen im Wert von 147,5 Millionen Dollar (rund 133 Millionen Euro) möglich, teilte die zuständige Behörde Defense Security Cooperation Agency (DSCA) am Freitag (Ortszeit) in Washington mit.
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    US-Regierung verweist auf Notlage

    Es gehe um die nationalen Sicherheitsinteressen der Vereinigten Staaten, hieß es. US-Außenminister Antony Blinken begründete die Genehmigung demnach mit einer Notlage, die den sofortigen Verkauf der Rüstungsgüter an Israel erfordere. Deswegen werde auf die Überprüfung durch den Kongress verzichtet.
    Die Munition wird den Angaben nach aus den Beständen der US-Armee kommen. Blinken hatte bereits am 9. Dezember in ähnlicher Weise den Kongress umgangen, um einen Waffenverkauf an Israel zu ermöglichen. Israel habe danach aber angefordert, dass weitere Ausrüstung hinzugefügt werde, gab die DSCA an.
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    Ähnliche Fälle gab es bereits in der Vergangenheit

    Solche Entscheidungen am Kongress vorbei sind selten, wurden aber schon von anderen Regierungen getroffen.
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