Wagner-Chef: Ukrainische Armee bei Bachmut "vernichtet"

    Wagner spricht von "Vernichtung":Ukraine: Russland mit Teilerfolg in Bachmut

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    Die russische Privatarmee "Wagner" behauptet, die ukrainische Armee bei der Schlacht um Bachmut "vernichtet" zu haben. Die Ukraine räumt einen Teilerfolg Russlands ein.

    Rauch über Bachmut
    Die Stadt Bachmut bleibt extrem umkämpft.
    Quelle: Imago

    Die ukrainische Militärführung hat am Mittwoch einen russischen Teilerfolg in den Kämpfen um die Stadt Bachmut im Osten des Landes eingeräumt. "Im Sektor Bachmut setzte der Feind seine Angriffe auf die Stadt fort, teilweise mit Erfolg", teilte der Generalstab in Kiew in seinem täglichen Lagebericht mit. Details zu den russischen Geländegewinnen wurden jedoch nicht genannt. Nach Ansicht des Chefs der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, die Ukraine entscheidende Verluste erlitten. "Die Schlacht um Bachmut hat heute praktisch schon die ukrainische Armee vernichtet", behauptete Prigoschin. Aber auch die Wagner-Einheiten hätten "leider schweren Schaden" davongetragen.
    Der Kampf um Bachmut sei die wichtigste Schlacht in der Ukraine und der "Sieg" der Wagner-Truppe dort "die größte Wendung dieses Kriegs und der modernen Geschichte überhaupt", prahlte er im Nachrichtenkanal Telegram.

    Von Sieg kann in Bachmut noch keine Rede sein

    Von einem Sieg allerdings kann noch keine Seite sprechen. Um die Stadt im Osten der Ukraine wird seit einem halben Jahr intensiv gekämpft. Bachmut, das vor dem Krieg etwa 70.000 Einwohner zählte, ist größtenteils zerstört worden.

    Laut einem Bericht des in Washington ansässigen Instituts für Kriegsstudien (ISW) von Dienstag kontrollieren russische Kräfte aktuell knapp 65 Prozent des Gebiets der Stadt. Nach Angaben aus Kiew ist es bei den Kämpfen um Bachmut den ukrainischen Truppen gelungen, die russischen Angreifer zu zermürben.

    Bachmut mit symbolischem Wert

    Bachmut hat inzwischen hohen symbolischen Wert für beide Kriegsparteien. Die dort auf russischer Seite kämpfenden Wagner-Truppen konnten die Stadt inzwischen unter hohen Verlusten von drei Seiten belagern, aber die Nachschubwege der Ukrainer nicht völlig abschneiden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte angeordnet, alles dafür zu tun, um den Fall der Stadt zu verhindern.
    Kremlsprecher Dmitri Peskow räumte ebenfalls schwere Gefechte ein. "Unsere (Kämpfer) vollbringen dort Wunder von Heldentum", sagte er. Eine Prognose zur Einnahme der Stadt gab er jedoch nicht ab. Kiew hält an der schwierigen Verteidigung Bachmuts weiter fest, um russische Kräfte abzunutzen und Zeit für eine Gegenoffensive zu gewinnen, die in den nächsten Wochen erwartet wird.
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    Quelle: dpa, Reuters
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