London: Moskau-Minister Schoigu übertreibt bei Kriegsangaben

    Russischer Verteidigungsminister:London: Schoigu übertreibt bei Kriegsangaben

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    Britischen Geheimdiensten zufolge übertreibt Russlands Verteidigungsminister Schoigu bei seinen Angaben zum Ukraine-Krieg. Damit wolle er Kritik an seiner Person entgegenwirken.

    Russischer Verteidigungsminister Sergej Schoigu
    Moskaus Verteidigungsminister Sergej Schoigu versucht laut britischen Angaben, sein Image in Russland zu verbessern.
    Quelle: AP

    Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu inszeniert sich im Angriffskrieg gegen die Ukraine laut britischem Verteidigungsministerium zunehmend als zentrale strategische Figur Moskaus - auch mit übertriebenen Behauptungen zu Verlusten auf ukrainischer Seite.
    Der Vertraute von Präsident Wladimir Putin wolle offenbar im Lichte der ukrainischen Gegenoffensive als führender Stratege erscheinen, teilte das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Geheimdienst-Update mit. Die Behörde kommentierte:

    Schoigu ist sich wahrscheinlich der Notwendigkeit bewusst, angesichts der zunehmend unverhohlenen Kritik einiger Landsleute ein positives Image aufrechtzuerhalten.

    Britisches Verteidigungsministerium

    Schoigu steht angesichts ausbleibender Erfolge im Krieg gegen die Ukraine immer wieder unter Beschuss - unter anderem kritisiert der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, häufig den Verteidigungsminister.
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    London über Schoigu: "Stark übertriebene Behauptungen"

    Zuletzt habe der Minister sich mehrmals zu russischen Verteidigungsoperationen geäußert, darunter seien "mit ziemlicher Sicherheit stark übertriebene Behauptungen über die ukrainischen Verluste", heißt es aus London.
    Tweet des britischen Verteidigungsministeriums
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    Er habe zudem öffentlichkeitswirksam die russische Rüstungsindustrie aufgefordert, ihre Anstrengungen zu verdoppeln, und Beamte kritisiert, dass sie nicht schnell genug gepanzerte Reservefahrzeuge an die Front geschickt hätten.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Ukraine-Kriegs Ende Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf und beruft sich dabei auf Geheimdienstinformationen. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung und Staatspropaganda entgegentreten als auch die ukrainische Position in dem Krieg stärken. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.


    Die öffentlichen Auftritte stünden in Kontrast zu anderen Schlüsselmomenten des Kriegs, als Schoigu nicht zu sehen gewesen sei, hieß es.
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    Quelle: dpa
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