Mehr als 30 Gepard-Panzer hat Deutschland an die Ukraine geliefert - doch die Munition ist knapp. Weil die Schweiz blockiert, will Deutschland nun selbst Munition produzieren.
Deutschland wird nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius wieder in die Produktion von Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard einsteigen.
"Die Verträge für die Produktion von Gepard-Munition sind unterschrieben", sagte Pistorius vor dem Verteidigungsministertreffen der Nato in Brüssel.
Die Verteidigungsminister der 30 Nato-Staaten beraten in Brüssel über die weitere militärische Unterstützung für die Ukraine. Auch mögliche Kampfjet-Lieferungen dürften Thema sein.
Die Verteidigungsminister der 30 Nato-Staaten treffen sich heute in Brüssel. Es soll um weitere militärische Unterstützungen für die Ukraine gehen.
Pistorius: Eigen-Produktion für mehr Unabhängigkeit
Nach Angaben von Pistorius werden die Verträge die Unabhängigkeit und die schnellere Belieferung der Ukraine sicherstellen.
Dieser leiste trotz seines Alters "herausragende Dienste gerade bei der Drohnenabwehr" und werde von den ukrainischen Soldatinnen und Soldaten überaus geschätzt.
Der Krieg in der Ukraine spitzt sich weiter zu. Im Osten des Landes toben heftige Kämpfe, insbesondere um die Stadt Bachmut. ZDF-Reporterin Kathrin Eigendorf berichtet aus Charkiw.
Man habe sich für den Schritt auch entschieden, um nicht von der Schweiz abhängig zu sein, betonte der Politiker der SPD. Er appellierte an die deutsche Rüstungsindustrie, die Kapazitäten für die Produktion hochzufahren.
[Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog.]
Schweiz verweigert Munitionslieferung
Die Schweizer Regierung weigert sich bisher mit Verweis auf den neutralen Status des Landes, eine Lieferung von Munition aus heimischer Produktion für die von Deutschland gelieferten Gepard-Panzer zu erlauben.
Die NATO-Verteidigungsminister beraten in Brüssel über weitere militärische Unterstützung für die Ukraine. Es geht um Kampfjets, Panzer-Lieferungen und Munition.
Die Schweizer Haltung ist mittlerweile umstritten. Eine Parlamentskommission bemüht sich bereits um eine Gesetzänderung, um anderen Ländern die Weitergabe von Waffen an die Ukraine künftig zu ermöglichen. Bis zu einer Entscheidung könnten aber noch Monate vergehen.
Neue Rheinmetall-Fabrik in Niedersachsen
Deutschland liefert seit Sommer Gepard-Flugabwehrpanzer in die Ukraine. Vor wengen Tagen kündigte Pistorius im ZDF weitere Gepard-Lieferungen an die Ukraine an. Zusätzlich zu den 30 bereits gelieferten seien zwei weitere im Januar ausgeliefert worden, "fünf weitere werden noch folgen", versicherte Pistorius.
Verteidigungsminister Pistorius sagt der Ukraine die Lieferung weiterer Panzer zu:
Verteidigungsminister Pistorius ist zu Gesprächen in die Ukraine gereist. Im Gepäck hat er das Versprechen für weitere Panzer für die Ukraine.
Die Munition für die Flugabwehrpanzer ist allerdings knapp. Eine neue Fabrik des Rüstungsunternehmens Rheinmetall für die Herstellung dieser Munition entsteht derzeit in Niedersachsen.
- Ukraine: Welche Waffen Deutschland liefert
Inzwischen bekommt die Ukraine auch Schützenpanzer. Und Deutschland liefert mehr: Eine Übersicht der Lieferungen von Artillerie bis Flugabwehr. Und was die Ukraine gern noch hätte.