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Politikwissenschaftler im ZDF:Korte: AfD ist "passiver Profiteur der Angst"
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Die AfD erlebt ein Umfragehoch nach dem anderen - vor allem im Osten. Im ZDF bezeichnet Politikwissenschaftler Korte die Partei als "Unmuts-Aufsauger" und Angst-Profiteur.
"Besorgt kann man sein von den Zahlen her, aber wenn wir ängstlich darauf schauen, machen wir sie größer", so Politikwissenschaftler Prof. Karl-Rudolf Korte über die AfD.11.01.2024 | 6:54 min
Im Jahr 2024 finden zahlreiche Wahlen statt: Im Juni geht es los mit der Europa-Wahl, im September wählen Thüringen, Sachsen und Brandenburg neue Parlamente. In den Umfragen zu den Landtagswahlen macht die AfD Boden gut, könnte teils sogar stärkste Kraft werden.
Woran das liegt und was das für die Demokratie in Deutschland bedeutet, erklärt Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte. Er bezeichnet die Partei im ZDF-Morgenmagazin als "Unmuts-Aufsauger" und sieht auch die Zivilgesellschaft in der Pflicht, für Demokratie einzutreten.
Sehen Sie oben das ganze Interview im Video und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt Korte über …
… die starken Umfragezahlen der AfD
Die AfD gilt in Thüringen und Sachsen als gesichert rechtsextrem. Nun wurde bekannt, dass AfD-Vertreter an einem Geheimtreffen teilgenommen haben sollen, bei dem die Abschiebung von Millionen Menschen aus Deutschland gefordert wurde - auch von deutschen Staatsbürgern.
Über die starken Prognose-Zuwächse der Partei in den beiden Bundesländern sagt Korte: Besorgt könne man mit Blick auf die Zahlen sein, aber "wenn wir ängstlich darauf schauen, machen wir sie auch größer".
In Deutschland würden über 85 Prozent der Menschen mittig wählen, sagt Korte. Daher stelle sich ihm die Frage, wie eine demokratische Mobilmachung zu bewerkstelligen wäre - um das Bewusstsein für Freiheit und Demokratie zu stärken.
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… die Gründe für Teilerfolge der AfD
Zwar habe es immer gute Prognosen für die AfD gegeben und sie habe auch tatsächlich zugelegt - sie habe in den vergangenen Jahren aber auch immer wieder verloren, so Korte. Es gebe nicht nur eine Bewegung nach oben, sondern eine "Dynamik auf dem Parteienmarkt".
Die Parteien der Ampel-Koalition haben es zurzeit schwer in Ostdeutschland: So liegt die Kanzlerpartei SPD etwa bei sieben bis neun Prozent in Thüringen und Sachsen. Die AfD profitiere vor allem dort von Ängsten und Unsicherheiten und gebe darauf vermeintlich einfache Antworten, so Korte.
Im Osten sei der Effekt stärker, weil dort Transformationserfahrungen vorlägen und Veränderungsmüdigkeit stärker ausgeprägt sei. "Viele haben sich verändert und haben Angst, nochmal eine große Veränderung anzugehen", erklärt Korte.
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… Björn Höcke als möglichen Ministerpräsidenten Thüringens
In Thüringen könnte Björn Höcke, ein rechtsextremer Politiker mit völkischem Gedankengut, einen Wahlerfolg einfahren und womöglich sogar Ministerpräsident werden.
Denn ein rechtsextremer Ministerpräsident habe viele Möglichkeiten, die Demokratie abzubauen, sagt Korte. Als Beispiele nennt er die Schwächung von Gerichten oder die Zerstörung öffentlicher Medien - wie man es aus anderen Ländern kenne. Insofern müsse es von großem Interesse sein, so einen Zustand zu verhindern.
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In der Mitte hätten viele Personen den Eindruck, es gebe keinen Draht mehr zwischen Regierung und Regierten. Die Demokratie habe aber ein Leistungsversprechen, so Korte. Würden Probleme gelöst, würde auch die Zustimmung zur Bundesregierung wieder wachsen.
Quelle: ZDF
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