EU-Strategie gegenüber China: EVP-Chef warnt vor "Naivität"

    EU-Strategie gegenüber China:EVP-Chef warnt vor Europas "Naivität"

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    EVP-Chef Weber sieht keine gemeinsame europäische Strategie in Bezug auf China. Er fordert das Ende der Naivität der EU und ein selbstbewusstes Europa.

    Berlin: Manfred Weber (CSU), Fraktionsvorsitzender der EVP im Europaparlament
    Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber, hat die europäische Haltung gegenüber China als kritisiert. (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Die europäische Haltung gegenüber China ist nach Ansicht des Vorsitzenden der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, naiv. Europa müsse "gegenüber der chinesischen Führung seine Naivität ablegen", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Leider sei eine gemeinsame europäische Strategie gegenüber China noch nicht zu erkennen, kritisierte er.

    EVP-Chef lobt Ursula von der Leyen

    "Letztes Jahr flog Bundeskanzler Scholz nach China und brachte als Geschenk den Hamburger Hafen nach Peking mit", sagte Weber in Anspielung auf die Beteiligung des chinesischen Staatskonzerns Cosco an einem Hafenterminal in der Hansestadt. Weber fügte hinzu:

    Diese Woche war bereits Spaniens Premier Sánchez da - und jetzt kommt Frankreichs Präsident Macron mit einer Wirtschaftsdelegation.

    Manfred Weber, Vorsitzenden der Europäischen Volkspartei

    Die Rolle von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die mit Macron nach Peking gereist war, lobte der EVP-Chef hingegen: Es sei gut, dass von der Leyen "Klartext spricht und Europa selbstbewusst und unabhängiger ausrichten will".

    Von der Leyen und Macron bei Xi in China

    Macron und von der Leyen führten am Donnerstag in Peking Gespräche mit der chinesischen Regierung. Dabei ging es um die Rolle Chinas bei der Suche nach einer Friedenslösung für die Ukraine und um die wirtschaftlichen Beziehungen des Landes zur EU.
    Von der Leyen rief den chinesischen Präsidenten Xi Jinping ausdrücklich dazu auf, keine Waffen direkt oder indirekt an Russland zu liefern. "Den Aggressor zu bewaffnen, wäre ein Verstoß gegen Völkerrecht, das würde unseren Beziehungen erheblich schaden", sagte die EU-Kommissionspräsidentin und nannte es ein "positives Zeichen", dass Xi bereit sei, mit Selenskyj direkt zu sprechen, sobald die Zeit reif sei.

    Weber ruft EU zu Schulterschluss mit USA gegen China auf

    "Wir werden den Systemwettbewerb mit China nur bestehen, wenn wir den transatlantischen Schulterschluss schaffen", mahnte Weber weiter. Die EU müsse gemeinsam mit den USA agieren, die Bilder der Präsidenten Xi und Putin in Moskau hätten der Welt die Alternative gezeigt. Weber betonte:

    Für Europa kann und darf diese Alternative keine Option sein.

    Manfred Weber, Vorsitzenden der Europäischen Volkspartei

    China-Taiwan-Konflikt
    :Blinken warnt vor globaler Wirtschaftskrise

    US-Außenminister Blinken wirft China eine Abkehr vom Status quo vor. Ein Einmarsch in Taiwan würde vermutlich "die ganze Welt betreffen" und zu einer Weltwirtschaftskrise führen.
    US-Außenminister Antony J. Blinken spricht vor einer Tagung des EU-US-Energierates in Brüssel.
    Quelle: AFP
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