Ukraine-Flüchtlinge: Faeser fordert gerechtere Verteilung

    Ukraine-Flüchtlinge:Faeser fordert gerechtere Verteilung

    |

    Innenministerin Faeser fordert eine gerechtere Verteilung von Ukraine-Flüchtlingen auf die EU-Länder. Insbesondere sollten die osteuropäischen Nachbarn entlastet werden.

    Innenministerin Nancy Faeser während eines Pressetermins am Frankfurter Flughafen.
    Innenministerin Nancy Faeser fordert eine gerechtere Verteilung von Geflüchteten aus der Ukraine.
    Quelle: dpa

    Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge aus der Ukraine innerhalb der EU angemahnt. "Sollte es eine weitere große Fluchtbewegung aus der Ukraine geben, müssen die Flüchtlinge in Europa besser verteilt werden", sagte Faeser der "Bild am Sonntag" laut einem Vorabbericht.
    "Dabei sollten besonders unsere osteuropäischen Nachbarn entlastet werden. Polen hat bislang über 1,5 Millionen ukrainische Flüchtlinge aufgenommen, Spanien 160.000. Das kann nicht so bleiben."

    Faeser: Leben vor Putins Krieg retten

    Eine Aufnahmegrenze für geflüchtete Frauen und Kinder aus der Ukraine lehnte die Ministerin ab: "Acht von zehn Flüchtlingen sind im letzten Jahr aus der Ukraine zu uns gekommen, über eine Million Menschen. Sie haben ihr Leben retten können vor Putins grausamem Krieg. Für die geflüchteten Frauen und Kinder aus der Ukraine kann man keine Aufnahmegrenze definieren."
    Ukrainische Flüchtlinge in Polen
    Seit Monaten ist die Welle der Hilfsbereitschaft groß in Polen. In Przemysl am Grenzbahnhof zur Ukraine kommen weiter Menschen an, viele gehen aber auch zurück. Wie lange kann Polen die Geflüchteten noch aufnehmen?08.11.2022 | 2:17 min
    Das Thema Rückführungen abgelehnter Asylbewerber will Faeser zu einem Schwerpunkt des Flüchtlingsgipfels nächste Woche mit ihren Länderkollegen machen. "Wir haben sehr viel getan, um irreguläre Migration aus anderen Staaten zu begrenzen: zum Beispiel durch intensivere Grenzkontrollen. Wir haben aber auch zu wenige Abschiebungen durch die dafür verantwortlichen Bundesländer. Über all das werden wir beim Flüchtlingsgipfel nächste Woche sprechen."

    Migrationsabkommen mit Herkunftsländern geplant

    Die Regierung wolle bald Migrationsabkommen mit Herkunftsländern schließen, "auch um mehr Rückführungen durchführen zu können." Faeser kündigte an: "Ich werde in Kürze mit Vertretern Frankreichs und der EU in die nordafrikanischen Staaten reisen. Wenn wir dort gemeinsam über Rückführungen verhandeln, hat das mehr Nachdruck, als wenn nur ein Land Gespräche führt."
    Zäune an den EU-Außengrenzen lehnt die Ministerin ab: "Die EU hat beschlossen, die Außengrenzen durch ihre Grenz- und Küstenwache Frontex zu sichern und dabei die Einhaltung der Menschenrechte zu garantieren. Das unterstütze ich."
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Patriot-System
    Liveblog
    Quelle: Reuters, dpa

    Aktuelle Nachrichten zur Ukraine