Klimaproteste: Justizminister gegen Gespräche mit Aktivisten

    Klimaproteste:Justizminister gegen Gespräche mit Aktivisten

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    Die "Letzte Generation" hat die Bundesregierung zu einem Gespräch eingeladen. Justizminister Buschmann lehnt das jedoch ab: Die Klimaaktivisten begingen Straftaten.

    Archiv: Marco Buschmann im Bundestag in Berlion
    Justizminister Marco Buschmann ist nicht zu Gesprächen mit Klimaaktivisten bereit.
    Quelle: Reuters

    Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat die Forderung von Klimaaktivisten nach Gesprächen mit der Bundesregierung zurückgewiesen. "Die 'Letzte Generation' demonstriert, das ist ihr gutes Recht", sagte er am Donnerstag im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB).
    Gleichzeitig verletze die Bewegung aber Rechte Dritter und das Strafrecht. Das sei "keine Grundlage für ein Gespräch", betonte Buschmann. Die Bundesregierung könne Rechtsverstöße nicht im Nachhinein legitimieren, indem sie auf derartige Gesprächseinladungen eingehe.
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    Justizminister Buschmann gegen härtere Strafen

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    Zunächst müssten Gerichte prüfen, ob sich aus der Blockade der A100, durch die ein Bergungsfahrzeug der Berliner Feuerwehr auf seiner Einsatzfahrt zu einem schweren Unfall im Ortsteil Wilmersdorf im Stau stand, ein strafbarer Vorwurf herleiten lasse. Es müsse insbesondere geklärt werden, ob ein "Fahrlässigkeitszusammenhang" vorliege.

    Klimaaktivisten fordern Tempolimit und 9-Euro-Ticket

    Bei dem Unfall war am 31. Oktober eine Radfahrerin von einem Betonmischer überfahren worden. Die 44-Jährige starb wenige Tage später im Krankenhaus. Im Abschlussbericht der Feuerwehr werden die Klimaaktivisten übereinstimmenden Medienberichten zufolge schwer belastet.
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    "Letzte Generation" bei "Lanz"
    :Aktivistin: "Protest durch Dreck gezogen"

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    von Pierre Winkler
    Klimaaktivistin Calra Rochel in der Sendung von Markus Lanz.
    mit Video
    Quelle: epd

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