Ukraine: Weiterer nächtlicher Angriff auf Odessa

    Weitere Regionen unter Beschuss:Erneuter russischer Angriff auf Odessa

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    In der Nacht hat Russland erneut die ukrainische Hafenstadt Odessa angegriffen. Behörden berichten von zivilen Opfern. Auch weitere Landesteile kamen unter Beschuss.

    Das UNESCO-Weltkulturerbe, die Kathedrale in Odessa, wurde bei einem russischen Raktenangriff auf die Ukraine zerstört, 23.07.2023.
    In der Nacht haben russische Raketen auf die Ukraine die zum Unesco-Welterbe gehörende orthodoxe Kathedrale in Odessa schwer beschädigt. Präsident Selenskyj droht mit Vergeltung.23.07.2023 | 2:14 min
    Bei einem erneuten nächtlichen Angriff auf die ukrainische Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa ist nach dortigen Behördenangaben ein Zivilist getötet worden. "Leider gab es infolge der nächtlichen terroristischen Attacke der Russen auf Odessa einen zivilen Toten", teilte der Gouverneur der Region, Oleg Kiper, Sonntagfrüh im Onlinedienst Telegram mit.
    Kurz zuvor hatte er von 18 Verletzten, darunter vier Kindern, gesprochen. Von den Verletzten seien 14 ins Krankenhaus gebracht worden, darunter drei Kinder.
    Zerstörung in der Hafenstadt Odessa nach russischen Luftangriffen.
    Russland hat die ukrainische Hafenstadt Odessa in den vergangenen Nächten massiv beschossen. Die Luftabwehr konnte nicht alle Marschflugkörper abfangen. 21.07.2023 | 2:09 min
    Schon in den vergangenen Tagen gab es mehrfach russischen Angriffe auf Odessa:

    Schäden an ziviler Infrastruktur

    Das Einsatzkommando Süd der ukrainischen Armee erklärte, die Luftabwehr habe eine "bedeutende" Zahl russischer Raketen abgewehrt, darunter Geschosse vom Typ Kalibr. Nicht abgefangene Geschosse hätten Schäden an der Hafen-Infrastruktur in Odessa angerichtet sowie an mindestens "sechs Wohnsitzen, darunter Mehrfamilienhäuser". Außerdem habe es Stromausfälle gegeben.
    Nach Kipers Angaben entstand durch den nächtlichen Angriff auch Sachschaden an ziviler Infrastruktur und religiösen Einrichtungen. Der Nachrichtenagentur RBC-Ukraine zufolge wurde die größte orthodoxe Kirche der Stadt, die 1809 geweihte Spaso-Preobraschenski-Kathedrale, schwer beschädigt worden.

    Moskau greift Hafenstädte an

    Der Stabschef des Präsidialamtes, Andrij Jermak, forderte mit Blick auf den erneuten russischen Beschuss mehr Raketenabwehrsysteme und taktische Raketen für sein Land.
    Seit dem Auslaufen des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides aus Schwarzmeerhäfen am Montag hatte Russland nach ukrainischen Angaben wiederholt die Hafenstädte Odessa und Mykolajiw angegriffen.
    Landwirtschaftliches Lagergebäude in Odessa beschossen am 22.07.2023
    Russland beschießt weiterhin die Häfen um Odessa, ein Beladen der Schiffe ist kaum möglich. Bedrohlich, besonders für arme Länder, die auf die Importe von Getreide angewiesen sind.22.07.2023 | 2:30 min
    Die Angriffe auf die Hafenstadt Odessa haben Auswirkungen auf die Getreidelieferungen:

    Weitere Angriffe im Osten der Ukraine

    Derweil sind bei weiteren Angriffen Russlands in weiteren Teilen der Ukraine mehrere Menschen ums Leben gekommen und verletzt worden. In der Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw im Osten des Landes sei am Samstag ein Bewohner durch russischen Beschuss getötet worden, teilte die lokale Staatsanwaltschaft bei Telegram mit.
    Eine weitere Person sei bei dem Beschuss des Ortes Dworitschna im Raum Kupjansk getötet und eine verletzt worden, hieß es weiter. Der Militärverwaltung des Gebiets Sumy im Nordosten des Landes zufolge wurden am Samstag mehrere Ortschaften mit Artillerie oder von Hubschraubern aus beschossen.

    Verletzte nach Drohnenangriff

    Im Ort Krasnopil sei nach vorläufigen Erkenntnissen mindestens eine Person getötet und vier weitere verletzt worden, hieß es weiter. Zudem seien mehrere Wohnhäuser und eine Gasleitung beschädigt worden. In einer weiteren Gemeinde des Gebiets seien zwei Personen infolge eines Angriffs mit einer Drohne verletzt worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.
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    Quelle: AFP, Reuters, dpa
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