Der "Wall Street Journal"-Reporter Evan Gershkovich war am Freitag offiziell angeklagt worden.
Quelle: The Wall Street Journal/Handout via Reuters (Archiv)
"Journalismus ist kein Verbrechen. Wir verurteilen die fortgesetzte Unterdrückung unabhängiger Stimmen in Russland durch den Kreml und seinen anhaltenden Krieg gegen die Wahrheit", hieß es in einer Mitteilung.
US-Außenministerium: Journalist "zu Unrecht" festgenommen
Russland wurde aufgefordert, Gershkovich sowie den ebenfalls inhaftierten US-Amerikaner Paul Whelan freizulassen. US-Außenminister
Antony Blinken "hat die Entscheidung getroffen, dass Evan Gershkovich von Russland zu Unrecht festgenommen wurde", hieß es weiter in der Mitteilung.
Diese ungewöhnlich schnell getroffene Entscheidung bedeutet, dass die Bearbeitung des Falls nun eine höhere Priorität in der Verwaltungshierarchie erhält und sich ein Büro des Außenministeriums intensiv um die Freilassung Gershkovichs bemühen wird. Zudem zeigt sie, wie ernst die USA die Angelegenheit nehmen - und erhöht damit den Druck auf Moskau.
Wegen Spionagevorwürfen sind der US-Reporter Gershkovich und der US-Bürger Whelan in Russland festgenommen worden. US-Außenminister Blinken fordert ihre Freilassung.
Festnahme wegen Spionagevorwürfen
Der Korrespondent des "Wall Street Journal" war Ende März unter Spionagevorwürfen in der Großstadt Jekaterinburg im Ural
vom Geheimdienst FSB festgenommen worden. Jetzt sitzt der 1991 geborene Reporter in Untersuchungshaft.
Bei einer Verurteilung drohen Gershkovich bis zu 20 Jahre Haft. Die Affäre belastet die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen Washington und Moskau noch mehr.
Whelan war bereits 2018 wegen angeblicher Spionage verurteilt worden.
Evan Gershkovich wird wegen angeblicher Spionage in Moskau festgehalten. Bei ZDFheute schildert Anton Troianovski, Bürochef der New York Times in Moskau, die Lage seines Freundes.
Quelle: dpa, AFP, Reuters, AP