Winterdepressionen oder Winterblues: Was kann dabei helfen?

    Tipps gegen den Winterblues:Wie die Psyche im Winter leidet

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    Licht hat einen starken Einfluss auf die Laune. Wird es im Winter seltener hell, sinkt oft auch der Antrieb. Ab wann es sinnvoll ist, einen Arzt oder eine Ärztin zu kontaktieren.

    Ein Mann blickt aus dem Fenster in einen Wald. Die Bäume haben keine Blätter mehr und alles ist sehr trist.
    Eine Herbst-Winter-Depression tritt mindestens zwei Jahre in Folge in den Wintermonaten auf. Dabei kann sich diese in einer melancholischen und traurigen Stimmung äußern.
    Quelle: dpa

    Wintertief und Winterblues sind Synonyme für ein Phänomen, das viele Menschen betrifft. "Trübes Wetter und dunkle, verregnete Herbstnachmittage oder auch Wintertage schlagen bei vielen Menschen auf die Stimmung", erklärt die Psychologin und Geschäftsführerin der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention, Ines Keita.
    Rund ums Neujahr kann man auch nachdenklicher und melancholischer werden. "Das versteht man unter einem Wintertief oder einem Winterblues - und das ist vollkommen normal." Im Gegensatz zu einer Depression bedarf es hier keiner Behandlung, sagt Keita.
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    Winterblues braucht keine Therapie

    Menschen, die einen Winterblues erleben, empfinden laut Keita generell noch Freude. Bleibt die aus, ist Vorsicht geboten. Denn eine Depression ist, anders als ein Winterblues, eine behandlungsdürftige Erkrankung.
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    Dass es sich um mehr als ein Wintertief handelt, kann man etwa auch daran merken, dass die Laune und das Interesse an Aktivitäten dauerhaft gedrückt sind. Betroffene fühlen sich oft "innerlich wie abgestorben".
    "Wenn solche Symptome und noch weitere wiederholt nur in den Wintermonaten auftreten und das über mindestens zwei Jahre in Folge, dann sprechen wir von einer saisonal abhängigen Depression (SAD)", sagt Keita.

    Die wird auch Herbst-Winter-Depression genannt.

    Dr. Ines Keita, Psychologin und Geschäftsführerin der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention

    Hauptsymptome:
    • Verlust von Freude oder Interesse
    • gedrückte, depressive Stimmung

    Nebensymptome:
    • verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
    • deutlich verlangsamte Bewegung und Sprache
    • Appetitstörungen
    • Schlafstörungen
    • Antriebsmangel und erhöhte Müdigkeit
    • Hoffnungslosigkeit
    • Innere Unruhe
    • Schuldgefühle und vermindertes Selbstwertgefühl
    • Suizidgedanken/Suizidhandlungen

    Hinweis auf Depressionen:
    Mehr als zwei Wochen lang mindestens fünf Symptome, davon mindestens ein Hauptsymptom.

    Quelle: Stiftung Deutsche Depressionshilfe

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    Wie unterscheiden sich Winterdepression und Winterblues?

    Die Symptome des Winterblues und der Winterdepression sind sich grundsätzlich sehr ähnlich. Bei beiden sind der Appetit gesteigert und das Schlafbedürfnis höher. Unterschiedlich sind dagegen die Symptome einer Depression. Hierbei sind Schlafstörung und Appetitverlust sehr häufig.

    Insgesamt erkranken in Deutschland laut Depressionshilfe jährlich rund 5,3 Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression. Statistisch betrachtet erkrankt jeder Fünfte einmal im Leben an einer Depression - Frauen doppelt so häufig wie Männer. Auch Kinder und ältere Menschen können betroffen sein. Das Spektrum reicht von leichten, saisonal auftretenden Depressionen bis hin zu schweren Depressionen, die von Hoffnungslosigkeit und Suizidalität begleitet sein können.

    Quelle: Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention

    Lichttherapie kann helfen

    Die Ursachen für eine saisonal abhängige Depression sind noch nicht vollständig erforscht. Lichtverhältnisse spielen wohl eine große Rolle. Auch eine längere Zeit im Bett kann möglicherweise die Entstehung fördern.
    Das kann man tun, wenn an einer Herbst-Winter-Depression leidet:
    • Bewegung: Ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft hilft. Bewegung und Tageslicht tun gut.
    • Pläne schmieden: In stabilen Phasen überlegen: Was tut mir gut? Diese Dinge dann vorab planen.
    • Schlaf: Mehr Schlaf kann die Stimmung verschlechtern und noch mehr Müdigkeit auslösen. Reguläre Bettzeiten sollten im Winter beibehalten werden.
    • Lichttherapie: Auch eine spezielle Lampe kann bei einer Herbst-Winter-Depression helfen. Damit kann man schon präventiv beginnen, wenn der Sommer sich dem Ende zu neigt.
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    Wichtig ist immer, egal ob Depression oder Winterblues: Man sollte raus an die frische Luft! Mediziner empfehlen, vor allem in den Morgen- und Mittagsstunden möglichst viel Licht einzufangen. Selbst ein bedeckter Himmel hat eine ausreichende Beleuchtungsstärke, um Effekte auf die Stimmung zu haben, bestärkt Keita.

    Wärme kann manchen Menschen generell guttun und einen positiven Effekt haben. Einfach mal Wärme statt Wollpullikratzen auf der nackten Haut spüren. "Aber im Hinblick auf den Winterblues oder eine Herbst-Winter-Depression ist die Sonnenbank keine Empfehlung. Da geht es tatsächlich um Tageslicht draußen oder eben das Licht einer therapeutischen Lampe in einer bestimmten Intensität", erklärt Psychologin Ines Keita.

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    Depression muss behandelt werden

    Eine Depression ist eine eigenständige Erkrankung, die behandelt werden muss. Egal ob Herbst-Winter-Depression oder eine saisonal unabhängige Depression.

    Dr. Ines Keita, Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention

    Wenn man zunehmend unter der eigenen Stimmung leidet, man sich selbst nicht wiedererkennt, andauernd sehr erschöpft oder getrieben, schlicht hoffnungslos ist, sollte man das ärztlich abklären lassen, rät das Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Bei Depressionen bedarf es psychotherapeutischer und eventuell auch medikamentöser Behandlung.

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    FAQ
    Erste Anlaufstelle bei einem Verdacht auf eine Depression ist der Hausarzt oder die Hausärztin. Medizinische Fachärzte, wie Psychiater oder psychologische Psychotherapeuten, können auch direkt angefragt werden.
    Über die deutschlandweite Notfallnummer 116 117 kann man Hilfe bei der Terminvereinbarung bekommen. Hilfe und Beratung sollte es auch bei den sozialpsychiatrischen Diensten der Gesundheitsämter geben. Für Kinder und Jugendliche gibt es seit 2023 ein eigenes Infoportal.
    Quelle: dpa-Custom Content

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