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Fußball Bundesliga:Ein Werder-Wunder gegen die Bayern?
von Ralf Lorenzen
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Der letzte Sieg von Werder Bremen gegen Bayern München liegt 15 Jahre zurück. Doch diesmal reist der Meister angeschlagen an. Bei Werder fällt dagegen Torjäger Füllkrug aus.
Szene aus dem Hinspiel, das der FC Bayern um Joshua Kimmich (r.) mit 6:1 gegen Werder Bremen gewann.
Quelle: imago
Werder Bremen gegen Bayern München - das waren ab Mitte der 1980er Jahre für über zwei Dekaden Duelle, die die Fans elektrisierten. Zwischenzeitlich wurde das Duell zusätzlich befeuert von der medienwirksamen Inszenierung des Klassenkampfes zwischen Willi Lemke, dem Sozi, und Uli Hoeneß, dem Kapitalisten.
Werder gegen Bayern - Duell mit Geschichte
In die Legenden beider Klubs sind zahlreiche dieser Partien eingegangen, wie die von 1986, als Werders Michael Kutzop in der 88. Minute einen Elfmeter an den Pfosten setzte und die Bremer den Titel verspielten. Oder die von 2004, als sich Ailton, Johan Micoud und Co. ausgerechnet im Olympiastadion mit einem 3:1-Sieg vorzeitig den Titel sicherten.
Mit diesen ergebnisoffenen Duellen ist es seit 15 Jahren und 26 Spielen vorbei. Seitdem gab es keinen Werder-Sieg mehr und lediglich vier Unentschieden. Doch vor dem Spiel am Samstag scheint das Ergebnis so offen wie lange nicht mehr. Für beide Mannschaften steht vier Tage vor Saisonschluss das Saisonziel noch auf dem Spiel.
Titelkampf gegen Abstiegsangst
Für Bayern geht es darum, die Tabellenspitze nicht noch einmal an Borussia Dortmund abzugeben und endlich Konstanz in die eigene Leistung zu bekommen. Der Druck ist hoch, eine Saison ohne Titel wäre, wie Vorstandschef Oliver Kahn im aktuellen sportstudio sagte, "natürlich für uns alle eine Katastrophe".
Von Entspannung und konstanter Leistung ist auch Werder Bremen weit entfernt. Im Gegenteil: Seit der 1:2-Niederlage bei Schalke 04 geistern wieder verstärkt böse Erinnerungen um das Weserstadion.
An jedem anderen Bundesliga-Standort würden die Fans bei einem Aufsteiger, der nach 30 Spieltagen sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hat, in aller Ruhe den nächsten Spielen entgegensehen. Doch bei Werder wirkt immer noch das Trauma von 2021 nach, als die Grün-Weißen aus einer ähnlich komfortablen Situation noch abstiegen.
Die Füllkrug-Frage
Trainer Ole Werner hört diese Vergleiche nicht gern. Kommunikativ versucht er sich seit Wochen an dem Kunststück, immer wieder zu betonen, dass der Klassenerhalt noch nicht sicher ist - und gleichzeitig keine Ängste vor einer Abwärtsspirale aufkommen zu lassen. "Wir brauchen noch Punkte", sagt er vor dem Spiel gegen Bayern München.
Wir werden in das Spiel gehen, um Stück für Stück unsere Chancen zu suchen und es zu gewinnen.
Werder-Trainer Ole Werner
Beim Re-Start der Liga im Januar schien die einzig spannende Frage für die Restsaison die zu sein, ob Shooting-Star Niclas Füllkrug seinen bis 2025 geltenden Vertrag erfüllt oder für eine Summe bis zu 20 Millionen Euro zu einem Topklub wechselt. In Bremer Fan-Kreisen gilt es als ausgemacht, dass das DFB-Team in Katar besser ausgesehen hätte, wenn Bundestrainer Hansi Flick auf Werders Torjäger statt auf die Bayern-Phalanx um Thomas Müller gesetzt hätte.
Hoffnung auf Ducksch und ein kleines Wunder
Umso ärgerlicher ist es für Werder und Füllkrug, dass den Führenden der Bundesliga-Torschützenliste ausgerechnet jetzt hartnäckige Wadenprobleme plagen und er am Samstag ausfallen wird. "Wir haben die Wochen über immer versucht, ihn für die Spiele fit zu kriegen", sagt Ole Werner. "Jetzt geht es für uns einfach darum, ihn behutsam aufzubauen."
So ruhen die Bremer Hoffnungen vor allem auf einem weiteren Glanztag von Marvin Ducksch. Der hatte vor 14 Tagen beim 4:2 gegen Hertha BSC mit einem Dreierpack gezeigt, dass er auch ohne seinen kongenialen Sturmpartner Füllkrug ein Spiel entscheiden kann. Aber auch mit einem Ducksch in Topform ist zumindest ein kleines "Werder-Wunder" nötig, um schon am Samstag den Klassenerhalt perfekt zu machen.
"Der Fußball ist auch deshalb so beliebt, weil es immer diese Geschichten gibt", sagt Ole Werner. Möglicherweise dachte er da an den Januar 2021 als er mit Holstein Kiel die Bayern sensationell aus dem Pokal warf. Einen Bremer mit neuzeitlichen Erfolgserlebnissen gegen Bayern München gibt es nämlich.
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