Champions League: Bayern-Rekorde als Routine

    Champions League:Bayern-Rekorde als Routine

    von Maik Rosner
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    Gegen Galatasaray können sich die Münchner wieder nach vier von sechs Gruppenspielen fürs Achtelfinale der Champions League qualifizieren. Auch das zeigt zementierte Verhältnisse.

    Harry Kane
    Torschütze gegen Galatasaray und Symbol für die Geldmacht Bayern: Harry Kane
    Quelle: Imago

    Vier Tage nach dem 4:0-Sieg in der Bundesliga bei Borussia Dortmund könnte für den FC Bayern am Mittwoch, 21 Uhr (Zusammenfassung in der Champions-League-Sendung ab 23 Uhr), schon der nächste Festabend anstehen.

    Bayern mit Sieg schon weiter

    Mit einem Sieg gegen Galatasaray Istanbul wäre das Achtelfinale der Champions League bereits nach vier von sechs Gruppenspielen erreicht. Gewinnt zudem Manchester United nicht beim FC Kopenhagen, zögen die Münchner schon sicher als Erster der Gruppe A in die K.o.-Phase ein.
    Für die Vorgesetzten von Thomas Tuchel wären das weitere Argumente, ihren Trainer gegen die Expertenkritiken zu verteidigen. "Wir haben den besten Bundesligastart seit sieben Jahren hingelegt und in der Champions League jedes Spiel gewonnen. Dass sich dann alles auf die Pokalniederlage (beim Drittligisten Saarbrücken, d. Red.) reduziert und Siege auch noch schlecht gesprochen werden, ist absolut nicht in Ordnung", sagte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen dem "kicker".
    Abdulkerim Bardakci von Galatasaray und Jamal Musiala vom FC Bayern München kämpfen um den Ball.
    Derart unter Druck sieht man die Bayern selten: Im Hexenkessel von Istanbul schwimmt der Rekordmeister bedenklich. Tore von Kane und Musiala lassen die Gäste am Ende aber jubeln.25.10.2023 | 2:59 min
    Bayern gewinnen Hinspiel in Istanbul klar

    Dominanz auf nationaler Ebene

    In der Tat bestätigt die Ausnahme Saarbrücken die Regel, wonach der FC Bayern dank seiner wirtschaftlichen Übermacht der Konkurrenz überlegen ist.
    Der Klassenunterschied beim 4:0 in Dortmund spricht für diese These - ebenso die nun zehn Bayern-Siege in den vergangenen elf Vergleichen gegen den vermeintlich größten nationalen Konkurrenten bei einem Remis. In dieser Saison streben die Bayern ihren zwölften Meistertitel in Serie an.
    Auch in der Champions League zeigt sich, wie die Schere immer weiter auseinandergeht. Denn auch hier gilt: Der wirtschaftlichen Übermacht von Vereinen wie Titelverteidiger Manchester City ist kaum beizukommen.

    Bayern in Europa finanziell nicht top

    Sogar der FC Bayern droht in Europas Elite auf Sicht abgehängt zu werden, weil er anders als Klubs wie City oder Paris Saint-Germain mit ihren staatlichen Geldgebern aus Abu Dhabi und Katar nicht über unerschöpfliche Mittel verfügt.
    Zudem fehlen die immensen TV-Einnahmen der englischen Vereine. Die üppigen UEFA-Prämien sind aber auch für den FC Bayern hoch genug, um maßgeblich dazu beizutragen, neben der nationalen Ausnahmestellung auch die internationale Hackordnung zu zementieren.

    26 Champions-League-Teilnahmen, 25 Mal im Achtelfinale

    Am Beispiel des FC Bayern lässt sich zudem die Entwicklung dorthin gut aufzeigen. Wer sich die Mühe macht und die Champions League seit ihrer ersten Austragung in der Saison 1992/93 durchgeht, stellt fest: Bei ihren vorherigen 26 Teilnahmen kamen die Bayern nach der Gruppenphase 25 Mal weiter, nur in der Saison 2002/03 schieden sie aus.
    Sollten die Bayern bei ihrer 27. Teilnahme nun gegen Galatasaray gewinnen und schon nach dem vierten Gruppenspiel vorzeitig weiterkommen, hätten sie das zum fünften Mal in Serie geschafft. In den vergangenen zehn Jahren gelang ihnen das acht Mal. Auch das sind Belege für die immer weiter auseinandergehende Schere und die zementierten Verhältnisse.

    Richtig los geht's im Achtelfinale

    Die ständigen Rekorde verkommen im fehlenden Wettbewerb zur Routine. Gegen Galatasaray können die Bayern ihre laufende Bestmarke auf 38 Gruppenspiele ohne Niederlage ausbauen. Seit einem 1:1 bei Atlético Madrid im Dezember 2020 gewannen sie 16 Gruppenspiele in Serie.
    Verloren haben die Münchner in der Gruppenphase schon seit dem 0:3 bei Paris Saint-Germain im September 2017 nicht mehr.
    So richtig los geht der Wettbewerb für die Topklubs also erst im Achtelfinale. Bis dahin bleibt dem FC Bayern neben dem Ausbau der Rekorde noch ein weiteres Ziel: Zum insgesamt vierten Mal alle sechs Gruppenspiele zu gewinnen.
    Die wichtigsten Spiele gibt es immer mittwochs ab 23 Uhr bei sportstudio.de und bei ZDFheute im Video.

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