Champions League: RB Leipzig bangt gegen Man City um Nkunku

    Fehlt Nkunku gegen Man City?:RB Leipzig: Bangen um den Besten

    von Ullrich Kroemer
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    Auf Leipzigs stillem Superstar ruhten die Hoffnungen gegen Manchester City. Doch der Christopher Nkunku muss wohl passen. Ein Vorgeschmack auf die kommende Saison.

    Leipzigs Trainer Marco Rose spricht mit Spieler Christopher Nkunku während der Trainingseinheit.
    "Er würde uns eine Menge mehr Optionen geben": Leipzigs Trainer Marco Rose (r.) über Christopher Nkunku (l.).
    Quelle: dpa

    Als sich die Spieler von RB Leipzig beim Abschlusstraining vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Manchester City (21 Uhr) erwärmten, konnte Christopher Nkunku nicht mitspielen. Während die übrigen Feldspieler die Bälle laufen ließen, jonglierte der französische Star gemeinsam mit Trainer Marco Rose und einem Athletiktrainer in einem Extrazirkel.

    Rose: "Kein Risiko eingehen"

    Christopher Nkunku beim Training vor der Partie Leipzig gegen Manchester City.
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    Wie Rose später mitteilte, konnte Nkunku wegen einer Belastungsreaktion der Muskulatur nicht voll mittrainieren. "Wir müssen schauen, wie die Probleme sich entwickeln, ob er überhaupt dabei sein kann", sagte Rose. Das sei der große Wunsch aller Leipziger, "aber wir dürfen auch kein Risiko eingehen".
    Nach seinem Außenbandriss im Knie hatten Nkunku sowie die Mediziner und Therapeuten von RB Leipzig drei Monate lang darauf hingearbeitet, dass der Ausnahmespieler bis zu diesem Spiel fit wird. Nun wird er, wenn überhaupt, wohl nur einige Minuten spielen. Dabei braucht die Mannschaft den Edeltechniker so dringend für die genialen Momente.

    Nkunku hebt RB Leipzig auf anderes Level

    Nach seinen ersten gut 20 Einsatzminuten am Samstag beim VfL Wolfsburg hatte Trainer Marco Rose aufgeatmet: "Mit ihm spürt man in vielen kleinen Aktionen, dass sie wiederkommt", die Leichtigkeit.

    Eine solche Qualität gibt es in der Bundesliga, in Europa, auf der Welt nicht so oft.

    Marco Rose

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    Mit Nkunku agiert RB Leipzig offensiv schlicht auf einem anderen Level. Der Mann aus der Kleinstadt Lagny-sur-Marne vor den Toren von Paris verändert die Statik im Offensivspiel der Leipziger und veredelt die Rose-Elf. So wie bei seinem Comeback in Wolfsburg, als er sich selbst leichtfüßig eine hundertprozentige Torchance erspielte und Konrad Laimer den Ball genial zum 2:0 auflegte.
    "Er hat ein gutes Gespür für tiefe Läufe, kann den Ball schleppen, kann Bälle abholen, tief fordern, Eins gegen Eins gehen", schwärmte der Coach und fuhr fort: "Er ist torgefährlich, hat einen guten Schuss, hat sogar schon Kopfballtore erzielt. Er ist einfach ein sehr kompletter Spieler."

    Kurzauftritt gegen Guardiolas Ensemble?

    Gerade in den großen Spielen wie gegen das Eine-Milliarden-Euro-Ensemble von Trainer Pep Guardiola soll Nkunku eigentlich den Unterschied machen. Er gebe der Mannschaft "eine Menge, um auf Topniveau unausrechenbarer zu sein", hatte sich Rose noch am Wochenende gefreut. Nun hat der X-Faktor Nkunku, Leipzigs Antwort auf Manchesters Wunderstürmer Erling Haaland, wohl höchstens einen Kurzauftritt.
    Für den Tabellenfünften der Bundesliga ist der mögliche Ausfall des Besten gegen eines der besten Teams der Welt ein Vorgeschmack auf die kommende Saison. Falls ihn kein plötzlicher Sinneswandel ereilt, wird Nkunku ab der kommenden Saison beim FC Chelsea zaubern.
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    Rose: "Menge mehr Optionen" mit Nkunku

    Für Rose und den neuen Sportchef Max Eberl ist das auch ein Test dafür, wie resistent und leistungsfähig der Kader gegen einen der Favoriten auf den Titel in der Königsklasse ohne den Topscorer ist. Noch gibt es keinen externen Kandidaten für Nkunkus Nachfolge. Den stillen Star eins zu eins zu ersetzen, wird ohnehin nicht möglich sein.
    "Wir vermissen Christo, das würde uns eine Menge mehr Optionen geben, aber wir sind gut aufgestellt und vorbereitet", sagte Rose nun. Der Fokus von RB liegt gegen Manchester City vor allem darauf, das Kombinationsspiel der Gäste gut organisiert zu zerstören und zu kontern.

    Trainer Marco Rose vertraut in seine Mannschaft

    "Ich habe großes Vertrauen in die Mannschaft. Wir dürfen es nicht als Leiden empfinden, gegen den Ball zu arbeiten, sondern es muss uns Spaß machen, ihr gutes, sauberes Positionsspiel zu verteidigen, die Verlagerungen immer wieder aufzunehmen", forderte Marco Rose.
    Viel harte Arbeit also - und keine Entlastung durch Nkunkus Geistesblitze.
    Die wichtigsten Spiele gibt es immer mittwochs ab 23 Uhr bei sportstudio.de und bei ZDFheute im Video.

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