Champions League: Union verzweifelt, 2:3 in letzter Minute

Wieder kurz vor Schluss: Der 1. FC Union Berlin hat auch sein zweites Champions-League-Spiel durch ein Last-Minute-Tor verloren. Vor 73.445 Zuschauern im Berliner Olympiastadion unterlag die Mannschaft von Trainer Urs Fischer Sporting Braga mit 2:3 (2:1).

Union lag nach Toren von Sheraldo Becker (30./37.) 2:0 in Führung. Sikou Niakaté (41.) und Bruma (51.) glichen für Braga aus, ehe in der vierten Minute der Nachspielzeit der Schock für die Eisernen kam und André Castro mit einem Flachschuss den Siegtreffer für Sporting erzielte.

Vor zwei Wochen hatten die Eisernen bei Real Madrid 0:1 verloren - auch hier fiel das Tor in der Nachspielzeit.

Einen ausführlichen Bericht vom Spiel gegen Braga zeigt das ZDF am Mittwoch in der Champions-League-Sendung ab 23 Uhr.

In der ersten Halbzeit überrannte Union Berlin seinen Gegner förmlich. Zunächst wurde Robin Gosens Tor wegen vorherigen Abseits' vom VAR kassiert, doch nach einer halben Stunde durften die Eisernen ihren ersten Treffer in der Königsklasse bejubeln.

Sheraldo Becker traf nach einem Konter (30.) und legte sieben Minuten später auf ähnliche Art den zweiten Treffer nach. Beides herrlich herausgespielte Schnellangriffe.

Braga war defensiv anfällig, zeigte aber in der Offensive enorme Qualität. Besonders der Ex-Schalker Rodrigo Zalazar trieb bei den Portugiesen immer wieder an und schlug reihenweise gefährliche Bälle in den Strafraum.

Zwei Mal musste Union Keeper Frederik Rønnow eingreifen, ehe Sikou Niakaté zum 1:2 traf. Bei einer Ecke konnte Union nicht entscheidend klären, und Ricardo Hortas Flachschuss aus dem Rückraum wurde auf dem nassen Rasen so schnell, dass Rønnow nur nach vorne abwehren konnte. Niakaté schaltete am schnellsten und schob ein (41.).

In den letzten Minuten der ersten Halbzeit war Braga klar obenauf, Union rettete sich gerade so in die Pause. Braga hatte seine Abwehrprobleme mittlerweile in den Griff bekommen, und die Berliner gerieten nach der Pause ihrerseits ins Schwimmen.

Beim 2:2 gingen sie einer offenbar einstudierten Eckballvariante auf den Leim: Zalazar schlug den Ball von links ans rechte Strafraumeck, wo Ricardo Horta in die Mitte auf Bruma ablegte. Der Ex-Leipziger schoss den Ball aus 27 Metern schnurstracks ins rechte Dreieck - ein Traumtor (51.).

In der 63. Minute brachte Union-Coach Urs Fischer Aïssa Laïdouni und Kevin Volland ins Spiel, prompt fingen sich die Berliner. In der 70. Minute hatte Volland das 3:2 auf dem Fuß, als er nach einem Ausrutscher seines Gegners nur noch Torwart Matheus vor sich hatte, aber bei seiner Direktabnahme den Ball nicht richtig traf und genau auf den Mann zielte.

Nun wieder das gleiche Spiel wie in der ersten Halbzeit. Union zog einen Konter nach dem anderen auf. Die nächste Top-Chance für Berlin hatte Brenden Aaronson in der 84. Minute, doch der US-Amerikaner köpfte neben das Tor.

Urs Fischer verzweifelte am Spielfeldrand - erstrecht, als Braga mit dem Last-Minute-Treffer das zu diesem Zeitpunkt unmöglich Scheinende noch möglich machte.

"Zurzeit läuft viel gegen uns. Wir kriegen Gegentore, bei denen alles zusammenkommt", sagte Kevin Volland bei DAZN.